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Die Kampagne

Titel: Die Kampagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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soll das sein?«, wollte Royce wissen.
    »Ich muss eine Dame besuchen«, antwortete Shaw und warf einen letzten Blick auf Frank, ehe er den Raum verließ.
    Royce schaute zu Frank. »Das ist nicht unbedingt das, worauf ich gehofft hatte!«, stieß er hervor.
    Frank schaute düster drein und starrte Shaw hinterher. »Ich muss gestehen, das überrascht auch mich ein wenig, wenn auch aus anderen Gründen.«
    »Warum? Was haben Sie denn erwartet?«
    »Dass er versucht, mich umzubringen.«
    »Großer Gott! Und dieser Mann arbeitet für Sie? Sie beide sind ja total wahnsinnig!«
    »Der Mann arbeitet nicht wirklich für irgendjemanden, Royce.«
    »Aber Sie haben doch gesagt ...«
    »Ja, aber Shaw ist ein besonderer Fall.«
    »Haben Sie noch jemanden, der das kann, was dieser Shaw kann?«
    »Nicht mal annähernd.«

Kapitel 34
    A nna hätte beinahe aufgeschrien, als sie erwachte und den Mann neben ihrem Bett in London stehen sah. Sie setzte sich auf und schlang sich das Laken um den Körper.
    »Du lieber Himmel, was machst du denn hier?«, wollte sie wissen.
    Shaw setzte sich auf die Bettkante. »Ich glaube, das weißt du«, antwortete er leise.
    »Wie bist du reingekommen?«
    Er hielt einen Schlüssel in die Höhe. »Den hast du mir gegeben. Erinnerst du dich?«
    »Ja, ich erinnere mich«, erwiderte sie verschlafen.
    »Ich bin zu deinen Eltern gefahren, aber das weißt du sicher schon.«
    »Und weißt du auch von dem Mann, der sie anschließend besucht hat? Und von dem Kerl, der zu mir gekommen ist?«
    »Was hat er dir gesagt?«
    »Möchtest du nicht raten? Es ist gar nicht schwer. Was ich jetzt wissen muss: Hat er die Wahrheit gesagt?«
    »Anna, es tut mir leid. Ich wollte nie, dass das geschieht.«
    »Du solltest eigentlich wissen, dass Lügen sehr wehtun können.«
    »Ich weiß, dass du wütend bist. Ich kann mir sogar vorstellen, dass du mich im Augenblick hasst. Und dazu hast du auch jedes Recht. Aber ich bin gekommen, um dir die Wahrheit zu sagen.«
    »Und ich soll einfach so glauben, dass es diesmal die Wahrheit ist, ja?«
    Shaw schaute sich im Schlafzimmer um. Er hatte viele glückliche Stunden hier verbracht. Er kannte Annas Wohnung besser als jeden anderen Ort, den er je sein Heim genannt hatte. »Ich kann es nur versuchen.«
    »Ich muss mich anziehen. Du kannst nebenan warten.«
    »Wieso? Ich habe dich schon tausend Mal nackt gesehen ...«
    »Heute Nacht wirst du mich nicht nackt sehen. Geh!«
    Shaw ging, und Anna gesellte sich ein paar Minuten später zu ihm. Sie trug einen langen Morgenmantel. Schuhe hatte sie keine an. Sie setzten sich an den kleinen Tisch, von dem aus man auf die Straße schauen konnte und an dem Anna mit Frank gesessen hatte.
    »Dann erklär mal«, sagte sie gereizt.
    »Frank Wells ist mein Vorgesetzter in der Organisation, von der ich dir erzählt habe.«
    »Ja. Da, wo du den Schreibtischjob hast. Wie läuft es eigentlich damit? Ist in letzter Zeit irgendwas Interessantes in dein schönes, sicheres Büro geflattert?«
    Shaw schaute zu Boden. »Der Job, den ich mache, ist sehr gefährlich. Wenn ich in einen Einsatz gehe, weiß ich nie, ob ich lebend zurückkomme. Das ist die Wahrheit.«
    Anna ließ ein lautes Stöhnen hören, riss sich dann aber zusammen. »Und das machst du aus reiner Herzensgüte, ja?«
    »Vor sieben Jahren habe ich Frank Wells in Istanbul in den Kopf geschossen. Er hatte eine Waffe auf mich gerichtet. Ich dachte, er wollte mich umbringen. Als ich erkannt habe, wer er war, habe ich ihn in ein Krankenhaus gebracht, sonst wäre er jetzt tot. Vermutlich hat er vergessen, das zu erwähnen.«
    »Er hat gesagt, er habe versucht, dich wegen deiner verbrecherischen Aktivitäten zu verhaften.«
    »Das ist seine Version der Geschichte, aber wahr ist sie deshalb noch lange nicht.«
    Anna lehnte sich zurück und schlang den Mantel enger um die Schultern. »Und was ist deine Version? Womit warst du beschäftigt, als du auf ihn geschossen hast?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir nur so viel verraten, dass ich nicht der war, für den Frank mich gehalten hat. Leider kann ich es nicht beweisen.«
    Anna schaute ihn ungläubig an. »Ich soll dich einfach so beim Wort nehmen? Du bist nicht gerade für Aufrichtigkeit berühmt.«
    Shaw dachte kurz nach. »Okay ... Aber mehr als das, was ich dir jetzt noch sagen werde, kann ich dir nicht erzählen, Anna. Wirklich nicht.«
    Sie nickte, die Miene angespannt.
    »An jenem Tag damals«, fuhr Shaw fort, »war ich in Istanbul, um

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