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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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sorgfältig prüfte
    und so aussah, als ob er die Entscheidung des
    Vorstandsvorsitzenden hinterfragen wollte, es sich dann aber
    noch einmal überlegte.
    »Sofort«, befahl Tom.

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    »Ja, Sir«, sagte der Chefkassierer und ging so rasch, wie er
    gekommen war.
    »Bist du sicher, dass das vernünftig war?«, fragte Julia. »Gehst
    du kein unnötiges Risiko ein?«
    »Wir haben das Grundstück und deine fünfhunderttausend,
    also können wir gar nicht verlieren. Wie Nat sagen würde: Es ist
    eine narrensichere Sache.« Er drehte den Scheck um und bat
    Julia, ihn zu unterschreiben und neben ihrer Unterschrift den
    Namen ihrer Firma anzugeben. Sobald Tom den Scheck
    bestätigt hatte, sagte er: »Jetzt gehen wir besser
    schnellstmöglich zum Rathaus.«
    Tom versuchte, ruhig zu bleiben, als er sich quer durch den
    Verkehr auf der Main Street fädelte, bevor er die Stufen zum
    Rathaus hinaufeilte. Er musste ständig auf Julia warten, die
    erklärte, es sei nicht leicht, ihm auf hohen Absätzen zu folgen.
    Als sie das Gebäude erneut betraten, fand Tom zu seiner
    Erleichterung Mr Cooke immer noch hinter seinem Tisch am
    anderen Ende des Saals vor. Der oberste Stadtrat erhob sich, als
    er die beiden auf sich zukommen sah.
    »Gib den Scheck dem dünnen Kahlkopf. Und lächeln!«, sagte
    Tom.
    Julia führte Toms Anweisung genauestens aus und wurde im
    Gegenzug mit einem herzlichen Lächeln bedacht. Mr Cooke
    prüfte den Scheck sorgfältig. »Das scheint in Ordnung zu gehen,
    Mrs Kirkbridge. Wenn Sie mir nun noch einen Ausweis zeigen
    könnten.«
    »Aber natürlich.« Julia nahm ihren Führerschein aus der
    Handtasche.
    Mr Cooke prüfte das Foto und die Unterschrift. »Das Foto
    schmeichelt Ihnen nicht«, sagte er. Julia lächelte. »Gut. Jetzt
    müssen Sie nur noch die nötigen Dokumente im Namen Ihrer
    Firma unterzeichnen.«
    Julia unterschrieb die Vereinbarung in dreifacher Ausfertigung

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    und reichte Tom eine Kopie. »Ich denke, das bewahrst du besser
    auf, bis das Geld transferiert wurde«, flüsterte sie.
    Mr Cooke sah auf seine Uhr. »Ich lege diesen Scheck gleich
    Montag früh vor, Mr Russell«, sagte er. »Und ich wäre Ihnen
    sehr verpflichtet, wenn er schnellstmöglich eingelöst werden
    könnte. Ich will Mrs Hunter so kurz vor der Wahl nicht mehr
    Munition an die Hand geben, als absolut notwendig ist.«
    »Er wird noch am selben Tag eingelöst«, versicherte ihm Tom.
    »Danke, Sir«, sagte Mr Cooke zu dem Mann, mit dem er
    regelmäßig im örtlichen Country Club Golf spielte.
    Tom wollte Julia umarmen, hielt sich aber zurück. »Ich laufe
    nur rasch zur Bank und teile ihnen mit, dass alles glatt ging.
    Dann können wir nach Hause.«
    »Musst du wirklich?«, fragte Julia. »Schließlich legen sie den
    Scheck erst am Montagmorgen vor.«
    »Du hast wahrscheinlich Recht«, sagte Tom.
    »Verdammt.« Julia schlüpfte aus einem Schuh. »Ich habe mir
    den Absatz abgebrochen, als ich die Stufen hochgerannt bin.«
    »Tut mir Leid«, meinte Tom reumütig. »Das war meine
    Schuld. Ich hätte dich nicht so zur Eile antreiben sollen.«
    »Kein Problem.« Julia lächelte. »Wenn du den Wagen holst,
    warte ich unten an der Treppe auf dich.«
    »Natürlich«, sagte Tom und lief zum Parkplatz.
    Wenige Minuten später fuhr er vor dem Rathaus vor, aber
    Julia war nirgends zu sehen. Ob sie zurück ins Gebäude
    gegangen war? Er wartete einen Moment, aber sie tauchte nicht
    auf. Tom fluchte, sprang aus dem widerrechtlich geparkten
    Fahrzeug, stürmte die Treppe hoch und fand Julia in einer der
    Telefonzellen im Foyer. In dem Augenblick, als sie ihn sah,
    hängte sie ein.
    »Ich habe New York eben von deinem Coup erzählt, Liebling,
    und sie haben unsere Bank angewiesen, die drei Millionen

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    einhunderttausend noch vor Geschäftsschluss zu überweisen.«
    »Gut zu wissen«, sagte Tom, als sie gemeinsam zum Auto
    schlenderten. »Sollen wir irgendwo in der Stadt zu Abend
    essen?«
    »Nein, ich würde lieber zu dir nach Hause und gemütlich zu
    zweit feiern«, sagte Julia.
    Als Tom die Auffahrt zu seinem Haus hochfuhr, hatte Julia
    bereits ihren Mantel ausgezogen. Bis zu seinem Schlafzimmer
    im
    zweiten
    Stock
    hinterließen
    sie
    eine
    Spur
    an
    Kleidungsstücken. Tom war in seiner Unterwäsche und Julia
    zog gerade einen Strumpf aus, als das Telefon klingelte.
    »Lass es klingeln«, bat Julia, ging in die Knie und zog seine
    Boxershorts herunter.

    »Es nimmt niemand ab«, sagte Nat. »Wahrscheinlich sind sie
    zum Essen

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