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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Foto von ihnen beiden die
    Titelseite und erreichte genau das, was Harry erhofft hatte – das
    Bild eines 183 Zentimeter großen Mannes, der eine 168
    Zentimeter große Frau überragt. »Und lächele nicht, schau
    ernsthaft«, hatte Harry geraten. »Wir müssen die Leute
    vergessen lassen, wie jung du bist.«
    Fletcher las den Bildtext unter dem Foto – Sie nehmen sich
    nichts. Im Leitartikel stand, er habe sich in dem Rededuell gut
    gehalten,
    Barbara
    Hunter
    liege
    jedoch
    in
    den
    Meinungsumfragen immer noch mit zwei Prozent vorn und es
    seien nur noch neun Tage bis zur Wahl.

    376

32
    »STÖRT ES DICH, wenn ich rauche?«
    »Nein. Nur Su Ling hat etwas dagegen.«
    »Ich glaube, sie mag mich insgesamt nicht.« Julia Kirkbridge
    betätigte ihr Feuerzeug.
    »Du darfst nicht vergessen, dass sie von einer sehr
    konservativen Mutter erzogen wurde«, entgegnete Tom.
    »Anfangs war sie sogar gegen Nat voreingenommen, aber sie
    wird ihre Meinung schon ändern, vor allem, wenn ich ihr sage
    …«
    »Pst«, unterbrach ihn Julia. »Das soll bis auf weiteres unser
    kleines Geheimnis bleiben.« Sie inhalierte tief und fügte dann
    hinzu: »Ich mag Nat. Ihr beide gebt ganz offensichtlich ein gutes
    Team ab.«
    »Das tun wir, aber ich würde diesen Deal gern unter Dach und
    Fach bringen, solange er in Urlaub ist. Vor allem nach seinem
    Triumph bei der Übernahme unseres größten Rivalen.«
    »Das verstehe ich«, meinte Julia. »Wie schätzt du unsere
    Chancen ein?«
    »Offenbar gibt es nur zwei oder drei ernsthafte Bieter. Die
    Auflagen, die der Stadtrat aufgestellt hat … –«.
    »Auflagen?«
    »Der Stadtrat fordert nicht nur, dass das Gebot auf einer
    öffentlichen Auktion abgegeben werden muss, die volle Summe
    muss außerdem per Barscheck vor Ort bezahlt werden.«
    »Warum besteht der Stadtrat darauf?«, wollte Julia wissen und
    setzte sich im Bett auf. »Früher habe ich immer zehn Prozent
    angezahlt und hatte anschließend mindestens achtundzwanzig
    Tage Zeit, bevor ich den Rest der Summe zahlen musste.«

    377
    »Ja, so ist es auch üblich, aber dieser Bauplatz ist zum
    Politikum geworden. Barbara Hunter will unbedingt
    Verzögerungen ausschließen. Vor kurzem sind ein oder zwei
    andere Verhandlungen gescheitert, als man entdeckt hat, dass
    der Spekulant nicht über die notwendigen Mittel verfügte, um
    den Kaufvertrag zu erfüllen. Und vergiss nicht, in wenigen
    Tagen ist Wahl, darum wollen sie dafür sorgen, dass später
    nichts hochkommt.«
    »Soll das bedeuten, dass ich bis zum kommenden Freitag
    weitere drei Millionen bei euch einzahlen muss?«, fragte Julia.
    »Nein, wenn wir den Zuschlag erhalten, gewährt dir die Bank
    ein kurzfristiges Darlehen.«
    »Und wenn ich die Zahlung nicht leisten kann?«, hakte Julia
    nach.
    »Das ist uns egal«, meinte Tom. »Wir können den Bauplatz an
    den Zweitbietenden weiterverkaufen und hätten immer noch
    deine
    fünfhunderttausend,
    um
    mögliche
    Verluste
    auszugleichen.«
    »Banken«, sagte Julia, drückte ihre Zigarette aus und glitt
    unter die Decke. »Die verlieren nie.«

    »Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust«, sagte Su Ling,
    als das Flugzeug den Landeanflug auf Los Angeles begann.
    »Ja, kleine Blume, ich höre?«
    »Versuche, eine Woche lang nicht in der Bank anzurufen.
    Vergiss nicht, es ist für Luke die erste große Reise.«
    »Für mich auch«, sagte Nat und nahm seinen Sohn in den
    Arm.
    »Ich wollte immer schon nach Disneyland.«
    »Hör auf, mich auf den Arm zu nehmen. Ich erwarte, dass du
    dein Versprechen hältst.«

    378
    »Ich möchte die Verhandlungen, die Tom mit Julias Firma
    führt, gern im Auge behalten.«
    »Denkst du nicht, dass Tom selbst einen Triumph landen
    möchte, der nicht vom großen Nat Cartwright gegengeprüft
    wurde? Schließlich hast du ja beschlossen, ihr zu vertrauen.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, entgegnete Nat. Luke
    klammerte sich an ihn, als das Flugzeug Bodenkontakt bekam.
    »Aber würde es dir etwas ausmachen, wenn ich Tom am
    Freitagnachmittag anrufe, um herauszufinden, ob unser Gebot
    für das Cedar-Wood-Projekt erfolgreich war?«
    »Nicht, solange du wirklich bis Freitagnachmittag wartest.«
    »Dad, fliegen wir auch in einem Sputnik?«
    »Klar«, sagte Nat, »warum sonst sollten wir nach Los Angeles
    reisen?«

    *

    Tom holte Julia vom Zug aus New York ab und fuhr mit ihr
    direkt ins Rathaus. Als sie das Gebäude betraten, rückte gerade
    das Reinigungspersonal ab, das nach dem Rededuell vom
    Vorabend für

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