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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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ein
    Foto aus und kehrte zum Zeugenstand zurück. »Ist das eines der
    Fotos?«, fragte er.
    Petrowski betrachtete es sorgfältig, dann sah er auf den
    Stempel auf der Rückseite. »Ja, ist es.«
    »Würden Sie es den Geschworenen bitte beschreiben?«
    »Es ist ein Foto von der Haustür der Elliots. Von der Auffahrt
    aus aufgenommen.«
    »Warum wurde gerade dieses Foto als Beweismittel
    vorgelegt?«
    »Weil es zeigt, dass die Haustür offen stand, nachdem der
    Mörder geflohen war. Es zeigt auch den langen Flur, der zum
    Arbeitszimmer von Mr Elliot führt.«
    »Ja, natürlich. Darauf hätte ich auch selbst kommen können«,
    sagte Fletcher. Er hielt inne. »Und die Gestalt, die im Flur
    kauert, ist das Mrs Elliot?«

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    Der Detective sah sich das Foto noch einmal an. »Ja, das ist
    sie. Sie schien zu diesem Zeitpunkt ruhig, darum beschlossen
    wir, sie nicht zu stören.«
    »Wie rücksichtsvoll«, meinte Fletcher. »Nur noch eine letzte
    Frage, Detective. Sie haben dem Staatsanwalt erzählt, dass Sie
    erst einen Krankenwagen riefen, nachdem Ihre Ermittlung
    abgeschlossen war?«
    »Das stimmt. Sanitäter tauchen manchmal noch vor der Polizei
    an einem Tatort auf und sie sind berüchtigt dafür, dass sie
    Beweise durcheinander bringen.«
    »Sind sie das?«, fragte Fletcher. »Aber das war hier nicht der
    Fall, weil Sie der Erste waren, der nach dem Anruf von Mrs
    Elliot beim Polizeichef am Tatort eintraf.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Sehr löblich«, sagte Fletcher. »Haben Sie eine Ahnung, wie
    lange Sie brauchten, um zum Haus von Mrs Elliot in West
    Hartford zu kommen?«
    »Fünf, vielleicht sechs Minuten.«
    »Für
    diese
    Leistung
    haben
    Sie
    sicher
    die
    Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten.« Fletcher lächelte.
    »Ich hatte die Sirene eingeschaltet, aber um 2 Uhr früh ist
    ohnehin wenig Verkehr unterwegs.«
    »Ich danke Ihnen für diese Erklärung«, sagte Fletcher. »Keine
    weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    »Was sollte das denn?«, murmelte Nat, als Fletcher an seinen
    Platz zurückgekehrt war.
    »Freut mich, dass Sie das nicht herausgefunden haben«, sagte
    Fletcher.
    »Hoffen wir, dass es dem Staatsanwalt auch nicht gelungen
    ist.«

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48
    »ICH RUFE REBECCA ELLIOT in den Zeugenstand.«
    Als Rebecca den Gerichtssaal betrat, wandten sich ihr die
    Augen aller Anwesenden zu – mit Ausnahme von Nat. Er starrte
    strikt geradeaus. Sie schritt langsam den Mittelgang entlang,
    legte die Art von Auftritt hin, nach dem jede Schauspielerin in
    einem Drehbuch als Erstes Ausschau hält. Das Gericht war bis
    auf den letzten Platz besetzt, seit um 8 Uhr morgens die Türen
    geöffnet worden waren. Die ersten drei Reihen im Publikum
    waren abgesperrt und nur die Anwesenheit uniformierter
    Beamter konnte verhindern, dass auch sie mit Beschlag belegt
    wurden.
    Fletcher hatte sich umgedreht, als Don Culver, der Polizeichef,
    und Detective Petrowski ihre Plätze in der ersten Reihe
    eingenommen hatten, direkt hinter dem Tisch des Staatsanwalts.
    Eine Minute vor zehn waren nur noch dreizehn Plätze leer.
    Nat sah zu Fletcher, der einen kleinen Stapel Notizblöcke vor
    sich liegen hatte. Er sah, dass der oberste Block leer war, und
    betete, wenigstens die drei anderen Blöcke möchten beschrieben
    sein. Ein Polizist trat vor und führte Mrs Elliot zum
    Zeugenstand. Nat sah hoch und erblickte Rebecca zum ersten
    Mal. Sie trug Trauerkleidung – ein modisches, schwarzes
    Kostüm, maßgeschneidert und bis oben zugeknöpft, mit einen
    Rock, der mehrere Zentimeter unterhalb des Knies endete.
    Außer ihrem Ehe- und ihrem Verlobungsring trug sie nur eine
    einreihige Perlenkette. Fletcher sah auf ihr linkes Handgelenk
    und machte sich die erste Notiz auf dem obersten Block.
    Rebecca betrat den Zeugenstand, drehte sich zum Richter und
    lächelte ihn schüchtern an. Er nickte höflich. Dann sprach sie
    stockend den Eid. Schließlich setzte sie sich, wandte sich an die
    Geschworenen und bedachte auch sie mit einem schüchternen

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    Lächeln. Fletcher fiel auf, wie mehrere Geschworene das
    Lächeln erwiderten. Rebecca strich sich die Haare aus dem
    Gesicht und da wusste Fletcher, wo sie den Nachmittag zuvor
    verbracht hatte. Der Staatsanwalt hatte keinen Trick ausgelassen
    und wenn er die Geschworenen in diesem Augenblick hätte
    bitten können, ihr Urteil zu fällen, dann hätten sie sowohl ihn als
    auch seinen Mandanten sofort auf den elektrischen Stuhl
    geschickt.
    Der Richter nickte und der Staatsanwalt erhob sich von

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