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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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suchte nach den
    Kugeln.«
    »Haben Sie sie gefunden?«
    »Ja. Die Erste war leicht zu finden, denn sie hatte das Herz
    von Mr Elliot durchschlagen und sich in die Holztäfelung hinter
    seinem Schreibtisch gebohrt. Für die zweite Kugel brauchten
    wir etwas länger, aber schließlich entdeckten wir sie in der
    Decke über Mr Elliots Aktenschrank.«
    »Könnten beide Kugeln von derselben Person abgefeuert
    worden sein?«
    »Möglich«, meinte Petrowski. »Wenn der Mörder den
    Eindruck eines Kampfes vermitteln wollte. Oder das Opfer die
    Waffe gegen sich selbst gerichtet hat.«
    »Ist das bei Mordfällen häufig der Fall?«
    »Es kommt durchaus vor, dass ein Krimineller versucht,
    widersprüchliche Beweise zu hinterlassen.«
    »Können Sie beweisen, dass beide Kugeln aus derselben
    Waffe stammen?«
    »Die Ballistik hat das schon am folgenden Tag bestätigt.«
    »Fanden Sie Fingerabdrücke auf der Waffe?«
    »Ja«, sagte Petrowski. »Einen Handflächenabdruck auf dem
    Griff der Waffe sowie einen Zeigefingerabdruck auf dem
    Abzug.«
    »Konnten Sie diese Fingerabdrücke später einer Person
    zuordnen?«
    »Allerdings.« Er schwieg kurz. »Beide Abdrücke stammten
    von Mr Cartwright.«
    Im Publikum hinter Fletchers Rücken redeten alle gleichzeitig
    los. Er versuchte, nicht zu blinzeln, während er die Reaktion der
    Geschworenen auf diese Information beobachtete. Einen

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    Augenblick später kritzelte er eine Notiz auf seinen Block. Der
    Richter schlug mehrmals mit dem Hammer auf und musste erst
    die Ordnung wiederherstellen, bevor Ebden fortfahren konnte.
    »Konnten Sie anhand des Eintrittswinkels der Kugel in den
    Körper und den Brandmalen auf dem Brustkasten feststellen,
    aus welcher Entfernung der Mörder sein Opfer erschossen hat?«
    »Ja«, bestätigte Petrowski, »die Gerichtsmedizin schätzt, dass
    sich der Angreifer einen bis eineinhalb Meter von seinem Opfer
    entfernt befand. Aus dem Eintrittswinkel der Kugel in den
    Körper konnte nachgewiesen werden, dass beide Männer zu
    diesem Zeitpunkt gestanden haben.«
    »Einspruch, Euer Ehren«, rief Fletcher und erhob sich. »Wir
    müssen erst noch beweisen, dass ein Mann die Schüsse
    abgegeben hat.«
    »Stattgegeben.«
    »Nachdem Sie alle Beweise gesichert hatten«, fuhr Ebden fort,
    als sei er nicht unterbrochen worden, »haben Sie da entschieden,
    Mr Cartwright zu verhaften?«
    »Nein. Mittlerweile war der Chief eingetroffen und obwohl es
    mein Fall war, bat ich ihn, Mrs Elliot noch einmal zu befragen,
    um sicherzugehen, dass ihre Geschichte sich in keinster Weise
    geändert hatte.«
    »Und hatte sie sich geändert?«
    »Nein, alle wesentlichen Punkte stimmten überein.«
    Fletcher unterstrich das Wort wesentlich, das sowohl
    Petrowski als auch der Polizeichef verwendet hatten. Gut
    geprobt oder ein Zufall?, fragte er sich.
    »Haben Sie in diesem Moment entschieden, den Angeklagten
    in Haft zu nehmen?«
    »Ja, das geschah auf meine Empfehlung hin. Letztendlich war
    es aber die Entscheidung des Chief.«
    »Gingen Sie nicht ein sehr großes Risiko ein, indem Sie einen

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    Kandidaten für das Amt des Gouverneurs mitten im Wahlkampf
    verhaften ließen?«
    »Ja, das stimmt. Ich habe dieses Problem mit dem Chief
    diskutiert. Wir müssen oft zu unserem Nachteil feststellen, dass
    die ersten 24 Stunden die wichtigsten in jeder Ermittlung sind.
    Wir hatten eine Leiche, zwei Kugeln und eine Zeugin des
    Verbrechens. Ich hielt es für eine grobe Pflichtverletzung
    meinerseits, wenn ich die Verhaftung nicht vorgenommen hätte,
    nur weil der Täter einflussreiche Freunde besaß.«
    »Einspruch, Euer Ehren, der Zeuge äußert eine vorgefasste
    Meinung«, rief Fletcher.
    »Stattgegeben«, erklärte der Richter. »Aus dem Protokoll
    streichen.« Er wandte sich an Petrowski und fügte hinzu:
    »Halten Sie sich bitte an die Fakten, Detective. Ihre Meinung
    interessiert mich nicht.«
    Petrowski nickte.
    Fletcher drehte sich zu Nat. »Seine letzte Aussage klingt mir
    ganz so, als sei sie im Büro des Staatsanwalts geschrieben
    worden.« Er hielt inne, sah auf seinen Notizblock und merkte
    an, dass ›grobe Pflichtverletzung‹, ›wesentliche Punkte‹ und
    ›Angreifer‹ vorgetragen worden seien, als hätte er sie auswendig
    gelernt. »Petrowski wird nicht die Chance haben, geprobte
    Antworten abzuspulen, wenn ich ihn ins Kreuzverhör nehme.«
    »Danke, Captain«, sagte Ebden. »Ich habe keine weiteren
    Fragen an Detective Petrowski, Euer Ehren.«
    »Möchten Sie den Zeugen

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