Die Kandidaten
klingen, und
wischte sich die letzte Träne aus den Augenwinkeln.
»Mrs Elliot, Sie haben dem Gericht gesagt, dass Sie eine
überaus erfüllende Beziehung zu Ihrem Ehemann hatten.«
»Ja, wir haben uns sehr geliebt.«
»Tatsächlich?« Fletcher hielt kurz inne. »Und der einzige
Grund, warum Sie an diesem Abend nicht an der Fernsehdebatte
teilnahmen, war der, dass Mr Elliot Sie gebeten hatte, zu Hause
zu bleiben und sich Notizen zu seinem Auftritt zu machen,
damit Sie beide später am Abend darüber sprechen konnten?«
»Ja, das ist korrekt«, antwortete sie.
»Ich weiß das zu schätzen«, meinte Fletcher, »aber ich bin
verwirrt, warum Sie Ihren Mann auch in den vorhergehenden
Monaten zu keinem einzigen öffentlichen Auftritt begleitet
haben.« Er schwieg kurz. »Weder in der Nacht noch am Tag.«
»Ich bin sicher, das habe ich doch einmal getan«, erwiderte
Rebecca. »Aber Sie müssen auch bedenken, dass meine
Hauptaufgabe darin bestand, Ralph den Haushalt zu führen. Ich
musste Ralph das Leben so leicht wie möglich machen, wo er
doch so viele Stunden wegen seines Wahlkampfes unterwegs
war.«
»Haben Sie Ihre Notizen aufbewahrt?«
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Sie zögerte. »Nein. Nachdem ich sie mit Ralph durchgegangen
war, habe ich sie ihm gegeben.«
»Sie sagten dem Gericht, dass Sie sich gerade bei diesem
Fernsehauftritt sehr aufgeregt haben.«
»Ja, das habe ich.«
»Darf ich fragen, worüber genau Sie sich aufgeregt haben, Mrs
Elliot?«
Rebecca zögerte erneut. »Das weiß ich nicht mehr.« Sie
schwieg.
»Es liegt ja auch schon einige Monate zurück.«
»Aber es war der einzige öffentliche Auftritt während des
gesamten Wahlkampfes, an dem Sie Interesse gezeigt haben,
Mrs Elliot. Da müssen Sie sich doch an einen oder zwei Punkte
erinnern, über die Sie sich aufregten. Schließlich kandidierte Ihr
Ehemann für das Amt des Gouverneurs und Sie damit sozusagen
für das Amt der First Lady.«
»Ja, nein, ja – das Gesundheitswesen, glaube ich.«
»Dann müssen Sie noch einmal in sich gehen, Mrs Elliot.«
Fletcher kehrte zu seinem Tisch zurück und nahm einen seiner
Notizblöcke zur Hand. »Ich habe das Fernsehduell mit mehr als
nur flüchtigem Interesse verfolgt und war überrascht, dass das
Thema Gesundheitswesen nicht zur Sprache gebracht wurde.
Vielleicht möchten Sie über Ihre letzte Antwort noch einmal
nachdenken, da ich mir genaue Notizen zu jedem Punkt gemacht
habe, der an diesem Abend besprochen wurde.«
»Einspruch, Euer Ehren. Der Verteidiger ist hier nicht als
Zeuge geladen.«
»Stattgegeben. Halten Sie sich an Ihre eigentliche Aufgabe,
Herr Anwalt.«
»Aber über eine Sache haben Sie sich aufgeregt, nicht wahr,
Mrs Elliot?«, fuhr Fletcher fort. »Über den gemeinen Angriff
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auf Ihren Gatten, als Mr Cartwright im Fernsehen sagte: ›Ich
werde dir trotzdem den Todesstoß versetzen.‹«
»Ja, das war schrecklich, wo doch die ganze Welt zusah.«
»Aber die ganze Welt sah nicht zu, Mrs Elliot, sonst hätte
beispielsweise ich es gesehen. Es wurde erst gesagt, nachdem
die Sendung bereits beendet war.«
»Dann muss mir mein Ehemann beim Abendessen davon
erzählt haben.«
»Das glaube ich nicht, Mrs Elliot. Ich glaube vielmehr, dass
Sie die Sendung gar nicht gesehen haben. Wie Sie ja auch an
keinem seiner öffentlichen Auftritte teilnahmen.«
»Doch, das habe ich.«
»Dann können Sie den Geschworenen vielleicht eine
Veranstaltung anführen, an der Sie während des langen
Wahlkampfes Ihres Mannes teilgenommen haben, Mrs Elliot?«
»Wie soll ich mich an jede einzelne erinneren, wo Ralphs
Wahlkampf doch schon vor über einem Jahr anfing?«
»Mir würde eine einzige Veranstaltung genügen«, sagte
Fletcher und drehte sich zu den Geschworenen.
Rebecca brach wieder in Tränen aus, aber dieses Mal war das
Timing nicht so gekonnt und es gab auch niemanden, der ihr ein
Taschentuch anbot.
»Lassen Sie uns nun die Worte ›Ich werde dir trotzdem den
Todesstoß versetzen‹ näher in Augenschein nehmen, die nach
der Sendung am Abend vor einer Wahl ausgesprochen wurden.«
Fletcher sah weiterhin die Geschworenen an. »Mr Cartwright
sagte keineswegs ›Ich werde dir den Todesstoß versetzen‹, was
in der Tat ein erdrückendes Indiz gewesen wäre. In Wirklichkeit
sagte er: ›Ich werde dir trotzdem den Todesstoß versetzen‹ und
alle Anwesenden gingen davon aus, dass er sich auf die Wahl
bezog, die am folgenden Tag stattfand.«
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»Er hat meinen
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