Die Kandidaten
Kandidaten waren sich einig, dass sie für
ungültig erklärt werden sollten. ›Cartwright hätte auf den
elektrischen Stuhl geschickt werden sollen‹ und ›Kein Anwalt
taugt für ein öffentliches Amt‹ wurden ebenfalls rasch
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aussortiert. Bei den verbleibenden sechs Stimmzetteln waren
andere Zeichen als ein Kreuz neben die Namen der Kandidaten
gemalt, aber da sie zu gleichen Teilen an beide Parteien gingen,
schlug der Bürgermeister vor, sie für gültig zu erklären. Sowohl
Jimmy als auch Tom prüften die sechs Stimmzettel und mussten
sich der Logik des Bürgermeisters beugen.
Da sein kleiner Umweg keinem der beiden Kandidaten einen
Vorteil verschafft hatte, gab der Bürgermeister grünes Licht für
die endgültige Auszählung.
Zu guter Letzt reichte der Verwaltungschef dem Bürgermeister
ein Blatt Papier, auf dem zwei Zahlen standen. Holbourn musste
nicht erst um Ruhe bitten, da sämtliche Anwesende das Ergebnis
hören wollten. Der Bürgermeister verkündete schlicht, dass die
Republikaner mit 3 019 zu 2 905 Stimmen gewonnen hatten.
Dann schüttelte er beiden Kandidaten die Hand und hatte
offenbar das Gefühl, seine Aufgabe erfüllt zu haben, während
alle anderen versuchten, die Bedeutung dieser Zahlen
auszurechnen.
Innerhalb weniger Augenblicke sprangen die Anhänger von
Fletcher auf, als ihnen klar wurde, dass sie zwar die Wahl in
Madison mit 114 Stimmen verloren, den Staat jedoch mit vier
Stimmen Vorsprung gewonnen hatten. Der Bürgermeister
befand sich bereits auf dem Rückweg in sein Büro und freute
sich auf sein wohl verdientes Mittagessen, als Tom ihn einholte
und ihm die wahre Bedeutung dieser lokalen Auszählung
erklärte. Er fügte hinzu, dass er im Namen seines Kandidaten
eine erneute Auszählung verlange. Der Bürgermeister kehrte
gemächlich in den Saal zurück und wurde von dem Ruf
Neuzählung, Neuzählung, Neuzählung begrüßt. Ohne seine
Stadträte zu befragen, verkündete er, dass er das ohnehin
beabsichtigt hatte.
Mehrere Stimmenzähler, die ihre Sachen gepackt hatten und
eben gehen wollten, kehrten hastig an ihre Plätze zurück.
Fletcher hörte aufmerksam zu, während Jimmy ihm etwas ins
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Ohr flüsterte. Er dachte einige Augenblicke über den Vorschlag
nach und erwiderte dann mit fester Stimme: »Nein.«
Jimmy hatte seinen Kandidaten darauf hingewiesen, dass der
Bürgermeister nicht die Machtbefugnis besaß, um eine
Neuzählung anzuordnen, da Fletcher die Wahl in Madison
verloren hatte und nur der unterlegene Kandidat eine
Neuzählung verlangen durfte. Am nächsten Morgen schrieb die
Washington Post in ihrem Leitartikel, dass der Bürgermeister
seine Machtbefugnis auch an anderer Front überschritten habe,
da Nat seinen Rivalen mit mehr als einem Prozent geschlagen
hatte und eine Neuzählung daher unnötig war. Allerdings räumte
der Kommentator ein, dass die Ablehnung der Bitte in einem
Aufruhr geendet haben könnte, ganz zu schweigen von den
juristischen Auseinandersetzungen, die jedoch angesichts der
Art und Weise, wie die beiden Kandidaten ihren Wahlkampf
geführt hatten, unwahrscheinlich schienen.
Erneut wurden die Stapel gezählt und nochmals gezählt,
geprüft und nochmals überprüft. Man entdeckte, dass sich in
drei Stapeln 101 Stimmzettel befanden, in einem anderen nur
98. Der Verwaltungschef bestätigte das Ergebnis erst, als er
sicher war, dass sich die Taschenrechner und die
Handauszählungen in Übereinstimmung befanden. Dann reichte
er dem Bürgermeister wieder ein Blatt Papier mit zwei neuen
Zahlen, die er verkünden konnte.
Der Bürgermeister verlas das korrigierte Ergebnis von 3 021
Stimmen für Cartwright und 2 905 Stimmen für Davenport, was
die Führung der Demokraten auf zwei Stimmen verkürzte.
Tom verlangte sofort eine weitere Auszählung, obwohl er
wusste, dass er kein Recht dazu hatte. Er vermutete, dass der
Bürgermeister seine Bitte nur schlecht ablehnen konnte, da
Fletchers Mehrheit geschrumpft war. Er drückte die Daumen,
während der Verwaltungschef dem Bürgermeister etwas
zuflüsterte. Was immer der Verwaltungschef geraten haben
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mochte, der Bürgermeister nickte nur und kämpfte sich dann
zum Mikrofon vor.
»Ich werde noch eine weitere Zählung gestatten«, verkündete
er.
»Sollten jedoch die Demokraten zum dritten Mal eine
Mehrheit finden, wie gering auch immer, werde ich Fletcher
Davenport zum neuen Gouverneur von Connecticut erklären.«
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