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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Gary
    Cooper übernehmen«, sagte Nat.
    »Dann sehe ich dich auf der Hauptstraße, Sheriff.«
    »Sei dankbar, dass du dich nicht Ralph Elliot stellen musst!«
    »Warum?«, fragte Fletcher.
    »Weil er in diesem Augenblick in Madison wäre und die
    Wahlurnen mit zusätzlichen Stimmen auffüllen würde.«
    »Das hätte auch keinen Unterschied mehr gemacht«, meinte
    Fletcher.
    »Warum nicht?«, fragte Nat.
    »Wenn Elliot mein Gegner gewesen wäre, hätte ich längst mit
    überwältigender Mehrheit gewonnen.«

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    SIEBTES BUCH

NUMERI
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    NAT BRAUCHTE UNGEFÄHR eine Stunde für die Fahrt nach
    Madison und als er die Randbezirke der Stadt erreichte, hatte es
    den Anschein, als sei dieses kleine Nest zum Austragungsort für
    das siebte Spiel der World Series ausgewählt worden.
    Der Highway wimmelte von Autos, die mit rot-weiß-blauen
    Emblemen geschmückt waren. Esel und Elefanten, die
    Maskottchen der beiden Parteien, starrten blicklos aus zahllosen
    Rückfenstern. Als er die Abfahrt nach Madison nahm,
    Einwohnerzahl 12 372, verließ mit ihm die Hälfte der Fahrzeuge
    den Highway, wie Stahlnägel, die von einem Magneten
    angezogen wurden.
    »Wenn man alle abzieht, die zu jung zum Wählen sind, sollte
    die Zahl um die fünftausend liegen«, spekulierte Nat.
    »Nicht unbedingt«, erwiderte Tom. »Vermutlich werden es
    eher mehr sein. Vergiss nicht, dass Rentner nach Madison
    kommen, um ihre Eltern zu besuchen, also wird es hier nicht
    viele Jugendclubs und Discos geben.«
    »Das müsste doch ein Vorteil für uns sein«, sagte Nat.
    »Ich habe die Vorhersagen aufgegeben«, seufzte Tom.
    Als Nats kleine Wagenkolonne in der Stadtmitte anlangte,
    wurde sie von Müttern überholt, die Kinderwagen vor sich
    herschoben. Als sie auf die Main Street bogen, wurden sie
    ständig von Fußgängern aufgehalten, die auf die Straße liefen.
    Als Nats Wagen sogar von einem Rollstuhlfahrer überholt
    wurde, beschloss er, dass er jetzt aussteigen und zu Fuß gehen
    würde. Das verlangsamte sein Fortkommen jedoch noch mehr,
    denn kaum wurde er erkannt, wollten ihm die Menschen die
    Hand schütteln und einige fragten, ob er etwas dagegen hätte,
    wenn sie ihn und seine Frau fotografierten.

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    »Es freut mich, dass du die Kampagne zu deiner Wiederwahl
    bereits begonnen hast«, zog ihn Tom auf.
    »Lass uns erst mal gewählt werden«, meinte Nat, als sie das
    Rathaus erreichten. Er stieg die Stufen hoch, schüttelte weiterhin
    die Hände der Umstehenden, als ob es der Tag vor der Wahl
    wäre und nicht der Tag danach.
    »Wie schön, Sie wiederzusehen, Nat«, sagte der
    Bürgermeister, als ob sie alte Freunde wären, obwohl sie sich
    erst einmal getroffen hatten.
    »Schön, auch Sie wiederzusehen, Mr Holbourn.« Nat umfasste
    die ausgestreckte Hand des Bürgermeisters. »Ich gratuliere zu
    Ihrer Wiederwahl – ohne Gegenstimme, wie man mir sagte.«
    »Danke«, sagte der Bürgermeister. »Fletcher ist vor ein paar
    Minuten eingetroffen und wartet in meinem Büro.« Auf dem
    Weg in das Gebäude fuhr Holbourn fort: »Ich wollte Ihnen
    beiden nur kurz erklären, wie das hier in Madison so läuft.«
    Ein Rattenschwanz aus Stadträten und Journalisten folgte der
    kleinen Gruppe den Flur entlang zum Büro des Bürgermeisters,
    wo Nat und Su Ling auf Fletcher und Annie und rund dreißig
    weitere Leute trafen, die das Recht zu haben glaubten, dieser
    ausgewählten Versammlung anzugehören.
    »Nat, möchten Sie Kaffee, bevor wir loslegen?«, fragte der
    Bürgermeister.
    »Danke nein, Sir«, lehnte Nat ab.
    »Dann fange ich jetzt an«, erklärte der Bürgermeister und
    richtete seine Aufmerksamkeit auf die Ansammlung von
    Menschen, die sich in sein Büro drängten.
    »Meine Damen und Herren.« Er schwieg kurz. »Sehr geehrter
    Herr künftiger Gouverneur« – er versuchte, beide Kandidaten
    gleichzeitig anzusehen –, »die Auszählung beginnt um 10 Uhr
    vormittags, wie es seit über einem Jahrhundert in Madison
    Brauch ist. Ich sehe keinen Grund, warum wir das hinauszögern

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    sollten, nur weil das Interesse an unseren Gepflogenheiten
    dieses Mal etwas größer ist als sonst.«
    Fletcher amüsierte diese Untertreibung und er zweifelte nicht
    daran, dass der Bürgermeister jede einzelne Sekunde seiner
    fünfzehn Minuten Ruhm auszukosten gedachte.
    »Unsere Stadt«, fuhr der Bürgermeister fort, »hat 10 942
    registrierte Wähler, die auf elf Stadtbezirke verteilt sind. Die 21
    Wahlurnen wurden – wie es bislang immer der Fall war –
    wenige

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