Die Kandidaten
Diane
Coulter.
»Niemand, den ich nicht schlagen könnte.«
»Was ist mit Nat Cartwright?«
»Nichts, solange alle wissen, dass er der Liebling des
Direktors ist und nur dessen Wünsche umsetzen wird, falls man
ihn wählt. Das werden zumindest meine Anhänger allen und
jedem auf die Nase binden.«
»Wir wollen auch nicht vergessen, wie er meine Schwester
behandelt hat.«
»Ich dachte, du hast ihn abserviert? Ich wusste gar nicht, dass
er Tricia kannte.«
»Hat er auch nicht, aber das hat ihn nicht davon abgehalten,
sich ihr aufzudrängen, als er zu uns ins Haus kam.«
»Weiß sonst noch jemand davon?«
»Ja, mein Bruder Dan. Er hat ihn in der Küche erwischt, als
Nat seine Hand unter ihren Rock geschoben hatte. Meine
Schwester hat sich bitter beklagt, dass sie ihn einfach nicht
davon abhalten konnte.«
»Hat sie das?« Er schwieg kurz. »Glaubst du, dein Bruder
würde mich bei der Präsidentschaftswahl unterstützen?«
»Ja, aber er kann nicht viel tun, solange er in Princeton ist.«
»Oh doch«, sagte Elliot. »Und zwar zuerst einmal …«
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*
»Wer ist mein größter Rivale?«, fragte Nat.
»Ralph Elliot, wer sonst?«, erwiderte Tom. »Er arbeitet schon
seit Beginn des letzten Quartals an seiner Kampagne.«
»Das verstößt gegen die Regeln.«
»Ich glaube nicht, dass sich Elliot jemals groß um Regeln
geschert hat, und da er weiß, dass du viel beliebter bist als er,
dürfen wir uns auf eine schmutzige Kampagne freuen.«
»Darauf lasse ich mich nicht ein …«
»Dann müssen wir den Weg Kennedys einschlagen.«
»Was schwebt dir vor?«
»Du solltest deinen Wahlkampf damit eröffnen, dass du Elliot
zu einem Redegefecht herausforderst.«
»Darauf geht er nie und nimmer ein.«
»Du gewinnst so oder so. Wenn er akzeptiert, sackst du ihn
mühelos ein. Wenn er es nicht tut, spielen wir die ›Er hat
gekniffen‹ -Karte aus.«
»Und wie willst du diese Herausforderung gestalten?«
»Schick ihm einen Brief, den ich dann gleichzeitig am
Anschlagbrett aushänge.«
»Man darf keine Zettel ohne Erlaubnis des Direktors
aushängen.«
»Bis sie den Zettel abnehmen, werden ihn die meisten schon
gelesen haben. Und die, die es nicht haben, werden wissen
wollen, was darauf stand.«
»Und dann werde ich disqualifiziert.«
»Nicht solange der Direktor glaubt, dass Elliot gewinnen
könnte.«
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*
»Meine erste Kampagne habe ich seinerzeit verloren«, erinnerte
sich Senator Gates, als er die Neuigkeit von Fletcher hörte. »Wir
wollen also dafür sorgen, dass du nicht dieselben Fehler machst.
Erste Frage: Wer ist dein Wahlkampfmanager?«
»Jimmy natürlich.«
»Es gibt kein ›natürlich‹. Wähle immer jemand, der deiner
Ansicht nach die Aufgabe auch erledigen kann, selbst wenn ihr
keine engen Freunde seid.«
»Ich bin davon überzeugt, dass Jimmy der Aufgabe gewachsen
ist«, erklärte Fletcher.
»Gut. Also Jimmy, du bist für den Kandidaten nur von Wert«
– es war das erste Mal, dass sich Fletcher als Kandidat sah –,
»wenn du immer offen und ehrlich zu Fletcher bist, wie
unangenehm das auch sein mag.« Jimmy nickte. »Wer ist euer
größter Rivale?«
»Steve Rodgers.«
»Was wissen wir über ihn?«
»Ein recht netter Junge, aber mit nichts als Stroh im Kopf«,
sagte Jimmy.
»Und mit einem verdammt hübschen Gesicht«, meinte
Fletcher.
»Außerdem mit mehreren Touchdowns in der letzten Saison,
wenn ich mich recht erinnere«, fügte der Senator hinzu. »Da wir
jetzt also wissen, wer der Feind ist, gehen wir zu unseren
Freunden über. Als Erstes musst du einen inneren Kreis wählen
– sechs, höchstens acht Leute. Sie brauchen nur zwei
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Eigenschaften: Energie und Loyalität. Wenn sie auch noch
Verstand haben, gut. Das ist ein Bonus. Wie lange dauert der
Wahlkampf?«
»Nur etwas über eine Woche. Die Schule fängt am Montag um
neun Uhr an und die Abstimmung findet am Dienstagmorgen
der Folgewoche statt.«
»Sprich nicht von einer Woche«, riet der Senator. »Sprich von
Stunden. Genau 192. Und jede einzelne Stunde zählt.«
Jimmy machte sich Notizen.
»Wer darf alles wählen?«, lautete die nächste Frage des
Senators.
»Jeder Schüler.«
»Dann sorge dafür, dass du ebenso viel Zeit mit den Jungs aus
den unteren Klassenstufen verbringst wie mit den Jungs in
deinem Alter. Es wird ihnen schmeicheln, dass du dich so für sie
interessierst. Und Jimmy, besorge eine aktuelle Liste der
Wähler, damit du vor der Wahl mit jedem Einzelnen
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