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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Diane
    Coulter.
    »Niemand, den ich nicht schlagen könnte.«
    »Was ist mit Nat Cartwright?«
    »Nichts, solange alle wissen, dass er der Liebling des
    Direktors ist und nur dessen Wünsche umsetzen wird, falls man
    ihn wählt. Das werden zumindest meine Anhänger allen und
    jedem auf die Nase binden.«
    »Wir wollen auch nicht vergessen, wie er meine Schwester
    behandelt hat.«
    »Ich dachte, du hast ihn abserviert? Ich wusste gar nicht, dass
    er Tricia kannte.«
    »Hat er auch nicht, aber das hat ihn nicht davon abgehalten,
    sich ihr aufzudrängen, als er zu uns ins Haus kam.«
    »Weiß sonst noch jemand davon?«
    »Ja, mein Bruder Dan. Er hat ihn in der Küche erwischt, als
    Nat seine Hand unter ihren Rock geschoben hatte. Meine
    Schwester hat sich bitter beklagt, dass sie ihn einfach nicht
    davon abhalten konnte.«
    »Hat sie das?« Er schwieg kurz. »Glaubst du, dein Bruder
    würde mich bei der Präsidentschaftswahl unterstützen?«
    »Ja, aber er kann nicht viel tun, solange er in Princeton ist.«
    »Oh doch«, sagte Elliot. »Und zwar zuerst einmal …«

    82
    *

    »Wer ist mein größter Rivale?«, fragte Nat.
    »Ralph Elliot, wer sonst?«, erwiderte Tom. »Er arbeitet schon
    seit Beginn des letzten Quartals an seiner Kampagne.«
    »Das verstößt gegen die Regeln.«
    »Ich glaube nicht, dass sich Elliot jemals groß um Regeln
    geschert hat, und da er weiß, dass du viel beliebter bist als er,
    dürfen wir uns auf eine schmutzige Kampagne freuen.«
    »Darauf lasse ich mich nicht ein …«
    »Dann müssen wir den Weg Kennedys einschlagen.«
    »Was schwebt dir vor?«
    »Du solltest deinen Wahlkampf damit eröffnen, dass du Elliot
    zu einem Redegefecht herausforderst.«
    »Darauf geht er nie und nimmer ein.«
    »Du gewinnst so oder so. Wenn er akzeptiert, sackst du ihn
    mühelos ein. Wenn er es nicht tut, spielen wir die ›Er hat
    gekniffen‹ -Karte aus.«
    »Und wie willst du diese Herausforderung gestalten?«
    »Schick ihm einen Brief, den ich dann gleichzeitig am
    Anschlagbrett aushänge.«
    »Man darf keine Zettel ohne Erlaubnis des Direktors
    aushängen.«
    »Bis sie den Zettel abnehmen, werden ihn die meisten schon
    gelesen haben. Und die, die es nicht haben, werden wissen
    wollen, was darauf stand.«
    »Und dann werde ich disqualifiziert.«
    »Nicht solange der Direktor glaubt, dass Elliot gewinnen
    könnte.«

    83

    *

    »Meine erste Kampagne habe ich seinerzeit verloren«, erinnerte
    sich Senator Gates, als er die Neuigkeit von Fletcher hörte. »Wir
    wollen also dafür sorgen, dass du nicht dieselben Fehler machst.
    Erste Frage: Wer ist dein Wahlkampfmanager?«
    »Jimmy natürlich.«
    »Es gibt kein ›natürlich‹. Wähle immer jemand, der deiner
    Ansicht nach die Aufgabe auch erledigen kann, selbst wenn ihr
    keine engen Freunde seid.«
    »Ich bin davon überzeugt, dass Jimmy der Aufgabe gewachsen
    ist«, erklärte Fletcher.
    »Gut. Also Jimmy, du bist für den Kandidaten nur von Wert«
    – es war das erste Mal, dass sich Fletcher als Kandidat sah –,
    »wenn du immer offen und ehrlich zu Fletcher bist, wie
    unangenehm das auch sein mag.« Jimmy nickte. »Wer ist euer
    größter Rivale?«
    »Steve Rodgers.«
    »Was wissen wir über ihn?«
    »Ein recht netter Junge, aber mit nichts als Stroh im Kopf«,
    sagte Jimmy.
    »Und mit einem verdammt hübschen Gesicht«, meinte
    Fletcher.
    »Außerdem mit mehreren Touchdowns in der letzten Saison,
    wenn ich mich recht erinnere«, fügte der Senator hinzu. »Da wir
    jetzt also wissen, wer der Feind ist, gehen wir zu unseren
    Freunden über. Als Erstes musst du einen inneren Kreis wählen
    – sechs, höchstens acht Leute. Sie brauchen nur zwei

    84
    Eigenschaften: Energie und Loyalität. Wenn sie auch noch
    Verstand haben, gut. Das ist ein Bonus. Wie lange dauert der
    Wahlkampf?«
    »Nur etwas über eine Woche. Die Schule fängt am Montag um
    neun Uhr an und die Abstimmung findet am Dienstagmorgen
    der Folgewoche statt.«
    »Sprich nicht von einer Woche«, riet der Senator. »Sprich von
    Stunden. Genau 192. Und jede einzelne Stunde zählt.«
    Jimmy machte sich Notizen.
    »Wer darf alles wählen?«, lautete die nächste Frage des
    Senators.
    »Jeder Schüler.«
    »Dann sorge dafür, dass du ebenso viel Zeit mit den Jungs aus
    den unteren Klassenstufen verbringst wie mit den Jungs in
    deinem Alter. Es wird ihnen schmeicheln, dass du dich so für sie
    interessierst. Und Jimmy, besorge eine aktuelle Liste der
    Wähler, damit du vor der Wahl mit jedem Einzelnen

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