Die Kandidaten
gewesen und die Wirkung wäre zu
vernachlässigen. Aber wie die Dinge liegen, wird jeder Wähler
bei der Begegnung im Stadion sein. Lass uns also beten, dass
wir verlieren. Oder dass wenigstens Rodgers ein schlechtes
Spiel hinlegt.«
Samstag um 14 Uhr saß Fletcher auf der Tribüne, bereit für
vier Mal fünfzehn Minuten, die zur längsten Stunde seines
Lebens werden sollten. Doch nicht einmal er hätte das Ergebnis
vorhersehen können.
*
88
»Verdammt, wie hat er das nur zuwege gebracht?«, brummte
Nat.
»Bestechung und Korruption, möchte ich wetten«, sagte Tom.
»Elliot war immer ein guter Spieler, aber nie gut genug, um es
ins Schulteam zu schaffen.«
»Glaubst du, sie werden es riskieren, ihn für das Spiel
aufzustellen?«
»Warum nicht? Die vorderste Angriffslinie von St George ist
oft schwach, also könnten sie ihn für ein paar Minuten dort
einsetzen, sobald sie sicher sind, dass es keinen Einfluss mehr
auf das Ergebnis haben wird. Dann kann Elliot den Rest des
Spiels an den Seiten auf- und ablaufen und seinen Wählern
zuwinken, während wir nur von der Tribüne aus zusehen
können.«
»Dann lass uns dafür sorgen, dass all unsere Helfer sich ein
paar Minuten vor Spielende vor dem Stadion aufstellen. Und
niemand darf vor Samstagnachmittag unsere neuen Transparente
sehen. Auf diese Weise hat Elliot keine Zeit, sich noch etwas
auszudenken.«
»Du lernst schnell«, lobte Tom.
»Wenn der Gegner Elliot heißt, bleibt einem keine andere
Wahl.«
*
»Ich bin mir nicht sicher, inwieweit das die Wahl beeinflussen
wird«, sagte Jimmy, als die beiden zum Ausgang rannten, um
sich dem Rest ihres Teams anzuschließen. »Wenigstens kann
Steve Rodgers jetzt nicht jedem, der das Stadion verlässt, die
Hand schütteln.«
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»Ich frage mich, wie lange er ins Krankenhaus muss«, sagte
Fletcher.
»Wir brauchen nur drei Tage«, erklärte Jimmy. Fletcher
lachte.
Fletcher war entzückt, als er feststellte, dass sein Team bereits
ausgeschwärmt war. Mehrere Jungen versicherten ihm, sie
würden ihn unterstützen. Aber es blieb immer noch knapp. Er
bewegte sich nicht vom Hauptausgang fort und schüttelte jedem
Jungen über vierzehn und unter neunzehn die Hand,
einschließlich, so vermutete er, ein paar Anhängern vom
gegnerischen Team. Fletcher und Jimmy gingen erst, als sie
sicher waren, dass sich außer den Platzwarten niemand mehr im
Stadion befand.
Als sie auf ihre Zimmer gingen, gab Jimmy zu, dass niemand
ein Unentschieden hatte vorhersehen können – oder dass
Rodgers noch vor dem Ende des ersten Viertels auf dem Weg
ins Krankenhaus sein würde.
»Wenn die Wahl heute Abend stattfände, würde er durch die
Mitleidswähler haushoch gewinnen. Doch wenn ihn vor
Dienstag früh um neun niemand mehr sieht, bist du der neue
Präsident.«
»Und spielt es irgendeine Rolle, ob man für den Job geeignet
ist?«
»Natürlich nicht, du Dummkopf«, spottete Jimmy. »Hier geht
es um Politik.«
*
Als Nat zum Spiel kam, waren überall seine Transparente zu
sehen. Die Anhänger von Elliot konnten nichts weiter tun, als
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›Schummel‹ zu schreien. Nat und Tom grinsten breit, als sie ihre
Plätze auf der Tribüne einnahmen. Das Lächeln wurde noch
breiter, als St George schon zu Beginn des ersten Viertels in
Führung ging. Nat wollte nicht, dass Taft verlor, aber kein
Coach würde es wagen, Elliot aufs Spielfeld zu lassen, solange
St George in Führung lag. Und das änderte sich erst im letzten
Viertel.
Anschließend schüttelte Nat jedem die Hand, der das Stadion
verließ, aber er wusste, dass der Sieg von Taft über St George in
letzter Minute seiner Sache nicht geholfen hatte, auch wenn
Elliot nur am Spielfeldrand herumlaufen konnte, bis auch der
Letzte die Tribüne verlassen hatte.
»Sei einfach dankbar, dass er nicht aufgestellt wurde«, meinte
Tom.
*
Man bat Fletcher, am Sonntagmorgen bei der Andacht den
Bibeltext zu lesen, wodurch mehr als deutlich wurde, für wen
der Direktor stimmen würde. Während des Mittagessens
besuchten Fletcher und Jimmy jeden einzelnen Schlafsaal und
fragten die Jungen, was sie vom Essen an der Schule hielten.
»Damit gewinnt man die Wahl immer«, hatte der Senator ihnen
versichert, »auch wenn ihr am Essen nichts ändern könnt.« An
diesem Abend fielen sie erschöpft in ihre Betten. Jimmy stellte
den Wecker auf fünf Uhr dreißig. Fletcher stöhnte.
»Ein Geniestreich«, sagte Jimmy, als sie am nächsten
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