Die Kandidaten
kandidieren?«, wollte
Jimmy wissen.
»Hab mich noch nicht entschieden«, erwiderte Fletcher.
»Alle gehen aber davon aus.«
»Das ist eines der Probleme.«
»Mein Vater wünscht es sich auch von dir.«
»Aber meine Mutter nicht«, meinte Fletcher.
»Warum nicht?«, erkundigte sich Jimmy.
»Sie denkt, ich sollte mich in meinem Abschlussjahr darauf
konzentrieren, mich für Yale zu qualifizieren.«
»Aber wenn du Präsident der Schülermitverwaltung wirst, hilft
dir das bei deiner Bewerbung. Für mich wird es dagegen ein
Kampf werden.«
»Ich bin sicher, dein Vater kann noch ein paar Gefälligkeiten
abrufen.« Fletcher grinste.
Jimmy ignorierte diesen Kommentar. »Und was denkt
Annie?«
»Sie ist mit allem einverstanden, wofür ich mich entscheide.«
»Dann sollte ich womöglich das Zünglein an der Waage
spielen.«
»Was hast du vor?«
»Wenn du gewinnen willst, musst du mich zu deinem
Wahlkampfmanager machen.«
»Das gibt zweifellos den Ausschlag für meine Gegner«,
scherzte Fletcher. Jimmy nahm ein Kissen vom Sofa und warf es
nach seinem Freund. »Wenn du meinen Sieg wirklich
garantieren willst«, fügte Fletcher hinzu und fing das Kissen auf,
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»dann solltest du meinem größten Gegner deine Dienste als
Wahlkampfmanager antragen.«
Ihr Wortgefecht wurde unterbrochen, als Jimmys Vater den
Raum betrat. »Fletcher, hast du einen Moment Zeit für mich?«
»Natürlich, Sir.«
»Am besten unterhalten wir uns in meinem Büro.«
Fletcher erhob sich rasch und folgte dem Senator aus dem
Raum. Er sah zu Jimmy zurück, aber sein Freund zuckte nur mit
den Schultern. Fletcher fragte sich, ob er etwas angestellt hatte.
»Setz dich«, sagte Harry Gates und nahm hinter seinem
Schreibtisch Platz. Er schwieg kurz und fuhr dann fort:
»Fletcher, ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
»Alles, was Sie wollen, Sir. Ich kann Ihnen nie zurückzahlen,
was Sie schon alles für mich getan haben.«
»Du hast deinen Teil unserer Abmachung mehr als
eingehalten«, erklärte der Senator. »In den vergangenen drei
Jahren konnte sich Jimmy irgendwie im oberen Drittel halten.
Ohne deine ständige Wachsamkeit hätte er keinen Finger
gerührt.«
»Wie freundlich von Ihnen, aber …«
»Das entspricht nur der Wahrheit. Aber jetzt wünsche ich mir
für meinen Jungen, dass er eine Chance hat, Yale zu besuchen.«
»Wie kann ich ihm helfen, wenn ich mir nicht einmal sicher
bin, ob ich selbst dort einen Platz bekomme?«
Der
Senator
ignorierte
diese
Bemerkung.
»Begünstigungspolitik, mein Junge.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe, Sir.«
»Wenn du Präsident der Schülermitverwaltung wirst, woran
ich keinen Zweifel hege, dann musst du als Erstes einen
Vizepräsidenten ernennen.« Fletcher nickte. »Und das könnte
den Ausschlag für Jimmy geben, wenn die Zulassungsstelle von
Yale entscheidet, wer einen der letzten freien Plätze erhält.«
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»Und das hat soeben den Ausschlag für mich gegeben, Sir.«
»Danke, Fletcher. Ich weiß das zu schätzen. Und bitte erzähle
Jimmy nichts von dieser Unterhaltung.«
*
Als Fletcher am nächsten Morgen aufwachte, ging er sofort nach
nebenan und setzte sich ans Fußende von Jimmys Bett. »Das
sollte jetzt aber wirklich wichtig sein«, maulte Jimmy. »Ich habe
gerade von Daisy Hollingsworth geträumt.«
»Träum weiter«, meinte Fletcher. »Das halbe Footballteam ist
in sie verliebt.«
»Warum weckst du mich denn?«
»Ich habe beschlossen, für das Präsidentschaftsamt zu
kandidieren und ich kann keinen Wahlkampfmanager
gebrauchen, der den ganzen Morgen faul im Bett liegt.«
»Hat das etwas mit dem zu tun, was mein Vater zu dir sagte?«
»Indirekt.« Fletcher schwieg kurz. »Wer wird deiner Meinung
nach mein schärfster Konkurrent werden?«
»Steve Rodgers«, sagte Jimmy ohne zu zögern.
»Warum Steve?«
»Er ist ein Sport-As, darum werden sie versuchen, ihn als den
beliebten Kumpeltyp gegen den ernsten Akademiker
auszuspielen. Du weißt schon, Kennedy gegen Stevenson.«
»Ich hatte keine Ahnung, dass dir die Bedeutung des Wortes
›ernst‹ geläufig ist.«
»Keine Witze mehr, Fletcher.« Jimmy rollte sich vom Bett.
»Wenn du Rodgers schlagen willst, musst du auf alles und jeden
vorbereitet sein. Ich denke, wir sollten mit einer
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Frühstückskonferenz mit Dad anfangen. Er hält immer
Frühstückskonferenzen ab, bevor er in einen Wahlkampf zieht.«
*
»Wird irgendjemand gegen dich antreten?«, fragte
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