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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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kandidieren?«, wollte
    Jimmy wissen.
    »Hab mich noch nicht entschieden«, erwiderte Fletcher.
    »Alle gehen aber davon aus.«
    »Das ist eines der Probleme.«
    »Mein Vater wünscht es sich auch von dir.«
    »Aber meine Mutter nicht«, meinte Fletcher.
    »Warum nicht?«, erkundigte sich Jimmy.
    »Sie denkt, ich sollte mich in meinem Abschlussjahr darauf
    konzentrieren, mich für Yale zu qualifizieren.«
    »Aber wenn du Präsident der Schülermitverwaltung wirst, hilft
    dir das bei deiner Bewerbung. Für mich wird es dagegen ein
    Kampf werden.«
    »Ich bin sicher, dein Vater kann noch ein paar Gefälligkeiten
    abrufen.« Fletcher grinste.
    Jimmy ignorierte diesen Kommentar. »Und was denkt
    Annie?«
    »Sie ist mit allem einverstanden, wofür ich mich entscheide.«
    »Dann sollte ich womöglich das Zünglein an der Waage
    spielen.«
    »Was hast du vor?«
    »Wenn du gewinnen willst, musst du mich zu deinem
    Wahlkampfmanager machen.«
    »Das gibt zweifellos den Ausschlag für meine Gegner«,
    scherzte Fletcher. Jimmy nahm ein Kissen vom Sofa und warf es
    nach seinem Freund. »Wenn du meinen Sieg wirklich
    garantieren willst«, fügte Fletcher hinzu und fing das Kissen auf,

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    »dann solltest du meinem größten Gegner deine Dienste als
    Wahlkampfmanager antragen.«
    Ihr Wortgefecht wurde unterbrochen, als Jimmys Vater den
    Raum betrat. »Fletcher, hast du einen Moment Zeit für mich?«
    »Natürlich, Sir.«
    »Am besten unterhalten wir uns in meinem Büro.«
    Fletcher erhob sich rasch und folgte dem Senator aus dem
    Raum. Er sah zu Jimmy zurück, aber sein Freund zuckte nur mit
    den Schultern. Fletcher fragte sich, ob er etwas angestellt hatte.
    »Setz dich«, sagte Harry Gates und nahm hinter seinem
    Schreibtisch Platz. Er schwieg kurz und fuhr dann fort:
    »Fletcher, ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    »Alles, was Sie wollen, Sir. Ich kann Ihnen nie zurückzahlen,
    was Sie schon alles für mich getan haben.«
    »Du hast deinen Teil unserer Abmachung mehr als
    eingehalten«, erklärte der Senator. »In den vergangenen drei
    Jahren konnte sich Jimmy irgendwie im oberen Drittel halten.
    Ohne deine ständige Wachsamkeit hätte er keinen Finger
    gerührt.«
    »Wie freundlich von Ihnen, aber …«
    »Das entspricht nur der Wahrheit. Aber jetzt wünsche ich mir
    für meinen Jungen, dass er eine Chance hat, Yale zu besuchen.«
    »Wie kann ich ihm helfen, wenn ich mir nicht einmal sicher
    bin, ob ich selbst dort einen Platz bekomme?«
    Der
    Senator
    ignorierte
    diese
    Bemerkung.
    »Begünstigungspolitik, mein Junge.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe, Sir.«
    »Wenn du Präsident der Schülermitverwaltung wirst, woran
    ich keinen Zweifel hege, dann musst du als Erstes einen
    Vizepräsidenten ernennen.« Fletcher nickte. »Und das könnte
    den Ausschlag für Jimmy geben, wenn die Zulassungsstelle von
    Yale entscheidet, wer einen der letzten freien Plätze erhält.«

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    »Und das hat soeben den Ausschlag für mich gegeben, Sir.«
    »Danke, Fletcher. Ich weiß das zu schätzen. Und bitte erzähle
    Jimmy nichts von dieser Unterhaltung.«

    *

    Als Fletcher am nächsten Morgen aufwachte, ging er sofort nach
    nebenan und setzte sich ans Fußende von Jimmys Bett. »Das
    sollte jetzt aber wirklich wichtig sein«, maulte Jimmy. »Ich habe
    gerade von Daisy Hollingsworth geträumt.«
    »Träum weiter«, meinte Fletcher. »Das halbe Footballteam ist
    in sie verliebt.«
    »Warum weckst du mich denn?«
    »Ich habe beschlossen, für das Präsidentschaftsamt zu
    kandidieren und ich kann keinen Wahlkampfmanager
    gebrauchen, der den ganzen Morgen faul im Bett liegt.«
    »Hat das etwas mit dem zu tun, was mein Vater zu dir sagte?«
    »Indirekt.« Fletcher schwieg kurz. »Wer wird deiner Meinung
    nach mein schärfster Konkurrent werden?«
    »Steve Rodgers«, sagte Jimmy ohne zu zögern.
    »Warum Steve?«
    »Er ist ein Sport-As, darum werden sie versuchen, ihn als den
    beliebten Kumpeltyp gegen den ernsten Akademiker
    auszuspielen. Du weißt schon, Kennedy gegen Stevenson.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass dir die Bedeutung des Wortes
    ›ernst‹ geläufig ist.«
    »Keine Witze mehr, Fletcher.« Jimmy rollte sich vom Bett.
    »Wenn du Rodgers schlagen willst, musst du auf alles und jeden
    vorbereitet sein. Ich denke, wir sollten mit einer

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    Frühstückskonferenz mit Dad anfangen. Er hält immer
    Frühstückskonferenzen ab, bevor er in einen Wahlkampf zieht.«

    *

    »Wird irgendjemand gegen dich antreten?«, fragte

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