Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
Vom Netzwerk:
nicht.«
    »Ich erkläre es dir morgen«, sagte Fletcher. Jimmys Schwester
    war mit zwei Flaschen Dr Peppers aufgetaucht. Annie sah ihren
    Bruder finster an und der zog sich rasch zurück.
    Eine Zeit lang sprach keiner von beiden, dann sagte Annie:
    »Möchtest du, dass ich dir den Sitzungssaal der Senatoren
    zeige?«
    »Klar, das wäre toll«, meinte Fletcher. Annie drehte sich um
    und ging zur Tür. Fletcher folgte einen Schritt hinter ihr.
    »Siehst du, was ich sehe?«, sagte Harry Gates zu seiner Frau,
    als Fletcher und seine Tochter den Raum verließen.
    »Ja«, erwiderte Martha Gates, »aber ich würde mir keine allzu
    großen Sorgen machen. Ich bezweifele, dass die beiden schon

    74
    fähig sind, sich gegenseitig zu verführen.«
    »Mich hat das in diesem Alter nicht abgehalten, wie du dich
    sicher erinnern wirst.«
    »Typisch Politiker. Noch so eine Geschichte, die du im Laufe
    der Jahre ausgeschmückt hast. Denn wenn ich mich recht
    erinnere, habe ich damals dich verführt.«

    *

    Nat nippte gerade an seiner Cola, als er die Hand auf seinem
    Schenkel spürte. Er errötete, machte aber keine Anstalten, die
    Hand zu entfernen. Tricia lächelte ihn über den Tisch hinweg
    an. »Du darfst deine Hand auf mein Bein legen, wenn du
    möchtest.« Nat dachte, sie würde ihn für unhöflich halten, wenn
    er ihr nicht entgegenkam, also legte er seine Hand unter dem
    Tisch auf ihren Schenkel. »Gut«, sagte sie und nahm einen
    Schluck Cola. »Das ist schon besser.« Nat sagte nichts, als ihre
    Hand an seiner frisch gebügelten Hose hinaufglitt. »Tu einfach,
    was ich tue«, sagte sie. Er ließ seine Hand etwas weiter nach
    oben gleiten, hielt jedoch inne, als er an ihren Rocksaum
    gelangte. Sie hörte erst auf, als ihre Hand auf seinem Schritt lag.
    »Du hinkst mir ein ganzes Stück hinterher«, sagte Tricia und
    knöpfte den obersten Knopf seiner Hose auf. »Unter den Rock,
    nicht darüber«, fügte sie ohne jeden Hauch von Spott hinzu. Er
    ließ seine Hand unter ihren Rock gleiten, während sie seine
    Hose weiter aufknöpfte. Er zögerte erneut, als er an ihr Höschen
    kam. Nat konnte sich nicht erinnern, jemals im Teen -Magazin
    gelesen zu haben, was er als Nächstes zu tun hatte.

    75
    *

    »Das ist der Sitzungssaal der Senatoren«, sagte Annie, während
    sie von der Galerie auf einen Halbkreis aus blauen Ledersesseln
    blickten.
    »Sehr beeindruckend«, meinte Fletcher.
    »Daddy sagt, du würdest eines Tages hier enden. Oder es
    vielleicht sogar noch weiter schaffen.« Fletcher erwiderte nichts,
    denn er hatte keine Ahnung, welche Prüfungen man bestehen
    musste, um Politiker zu werden. »Ich habe gehört, wie er zu
    meiner Mutter sagte, er habe noch nie einen so brillanten Jungen
    getroffen.«
    »Tja, du weißt ja, was man über Politiker sagt«, entgegnete
    Fletcher.
    »Ja, weiß ich, aber ich merke es immer, wenn Daddy nicht
    meint, was er sagt, denn dann lächelt er gleichzeitig und diesmal
    hat er nicht gelächelt.«
    »Wo sitzt dein Vater?« Fletcher wollte das Thema wechseln.
    »Der Führer der Mehrheit sitzt als Dritter von links in der
    ersten Reihe.« Sie wies nach unten. »Aber ich verrate dir besser
    nicht zu viel, denn er freut sich schon darauf, dich persönlich
    durchs Kapitol zu führen.« Fletcher spürte, wie sie seine Hand
    berührte.
    »Tut mir Leid«, sagte er und zog rasch seine Hand fort, weil er
    glaubte, es handele sich um ein Versehen.
    »Sei nicht albern.« Sie nahm wieder seine Hand und hielt sie
    dieses Mal fest.
    »Denkst du nicht, wir sollten zurück auf die Party?«, fragte
    Fletcher. »Die wundern sich sonst, wo wir bleiben.«
    »Vermutlich«, sagte Annie, rührte sich jedoch nicht vom
    Fleck.

    76
    »Fletcher, hast du schon mal ein Mädchen geküsst?«, fragte
    sie leise.
    »Nein«, gab er zu und wurde feuerrot.
    »Möchtest du es denn?«
    »Ja, sehr gern«, sagte er.
    »Möchtest du mich küssen?«
    Er nickte, drehte sich zur Seite und sah zu, wie Annie die
    Augen schloss und die Lippen schürzte. Er schaute sich um, ob
    auch alle Türen geschlossen waren, bevor er sich nach vorn
    beugte und sie sanft auf den Mund küsste. Als er aufhörte,
    öffnete sie die Augen.
    »Weißt du, was man unter einem Zungenkuss versteht?«,
    fragte sie.
    »Nein«, meinte Fletcher.
    »Ich auch nicht«, gab Annie zu. »Aber wenn du es
    herausfindest, dann sagst du es mir, nicht wahr?«
    »Ja«, versprach Fletcher.

    77
    ZWEITES BUCH

EXODUS
78

10
    »Wirst du für das Präsidentschaftsamt

Weitere Kostenlose Bücher