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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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    aufnehmen kannst. Und vergesst nicht: Neue Jungs wählen
    immer den Letzten, der mit ihnen gesprochen hat.«
    »Es gibt 380 Schüler«, erläuterte Jimmy und faltete auf dem
    Boden ein großes Blatt Papier auseinander. »Ich habe diejenigen
    rot markiert, die wir schon kennen. Alle, die Fletcher auf jeden
    Fall unterstützen werden, sind blau markiert. Die neuen Jungs
    sind gelb und der Rest ist nicht markiert.«
    »Solange du zweifelst, lass sie unmarkiert«, empfahl der
    Senator.
    »Und vergesst die jüngeren Brüder nicht.«
    »Jüngere Brüder?«, meinte Fletcher.
    »Die habe ich grün markiert«, erklärte Jimmy. »Jeder jüngere
    Bruder von einem unserer Anhänger, der eine der unteren
    Klassen besucht, wird zum Repräsentanten ernannt. Ihre einzige

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    Aufgabe besteht darin, Anhänger in ihrer Klasse zu gewinnen
    und das ihren Brüdern zu melden.«
    Fletcher war beeindruckt. »Ich bin mir nicht sicher, ob nicht
    besser du als Präsident kandidieren solltest«, sagte er. »Du bist
    ein Naturtalent.«
    »Nein, ich bin nur der geborene Wahlkampfmanager«,
    widersprach Jimmy. »Du solltest Präsident werden.«
    Obwohl der Senator die Einschätzung seines Sohnes teilte,
    äußerte er sich nicht dazu.

    *

    Um sechs Uhr morgens am ersten Schultag standen Nat und
    Tom allein auf dem Parkplatz. Der erste Wagen, der durch die
    Tore fuhr, gehörte dem Direktor.
    »Guten Morgen, Cartwright«, bellte er beim Aussteigen. »Aus
    diesem Überschwang an Begeisterung zu dieser frühen Stunde
    schließe ich, dass du für das Amt des Schülerpräsidenten
    kandidieren willst.«
    »Ja, Sir.«
    »Hervorragend. Wer ist dein schärfster Rivale?«
    »Ralph Elliot.«
    Der Direktor runzelte die Stirn. »Dann wird es ein gnadenloser
    Wahlkampf, denn Elliot wird nicht ohne Gegenwehr das Feld
    räumen.«
    »Das stimmt«, räumte Tom ein, während der Direktor in
    Richtung seines Büros schritt. Die beiden blieben zurück und
    begrüßten das nächste Auto. Ihm entstieg ein verschreckter
    neuer Junge, der davonlief, als Nat auf ihn zuging. Es kam noch

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    schlimmer: Der dritte Wagen war voller Anhänger von Elliot,
    die sofort über den gesamten Parkplatz ausschwärmten.
    Offensichtlich waren sie bereits instruiert worden.
    »Verdammt«,
    schimpfte
    Tom.
    »Unsere
    erste
    Gruppenbesprechung findet erst in der Pause um zehn Uhr statt.
    Offenbar hat Elliot sein Team schon in den Ferien instruiert.«
    »Keine Sorge«, meinte Nat. »Schnapp dir einfach unsere
    Leute, wenn sie aus den Autos steigen, dann machen wir uns
    sofort an die Arbeit.«
    Als der letzte Wagen seinen Inhalt ausgespuckt hatte, hatte Nat
    fast einhundert Fragen beantwortet und über dreihundert Jungen
    die Hand geschüttelt. Ein Punkt war sonnenklar: Elliot hatte für
    eine Wählerstimme nur zu gern alles versprochen.
    »Sollten wir nicht jedem mitteilen, was für ein schäbiger
    Charakter Elliot in Wirklichkeit ist?«
    »An was denkst du da?«, fragte Nat.
    »Wie er neue Jungs dazu bringt, ihr Taschengeld mit ihm zu
    teilen?«
    »Dafür gab es nie einen Beweis.«
    »Nur endlose Beschwerden.«
    »Wenn es so viele Opfer gibt, dann wissen sie ja, wo sie ihr
    Kreuz machen müssen, oder?«, entgegnete Nat. »Jedenfalls will
    ich meinen Wahlkampf nicht auf diese Art führen«, fügte er
    hinzu. »Ich ziehe die Annahme vor, dass die Wähler sich selbst
    ein Urteil darüber bilden können, wem von uns zu trauen ist.«
    »Was für eine originelle Idee«, meinte Tom »Wenigstens hat
    der Direktor durchblicken lassen, dass er Elliot nicht als
    Präsidenten will«, sagte Nat.
    »Das sollten wir aber niemandem erzählen«, riet Tom. »Das
    könnte Elliot durchaus eine Menge Stimmen einbringen.«

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    *

    »Was denkst du? Wie läuft es?«, fragte Fletcher, während sie
    um den See liefen.
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Jimmy. »Eine Menge
    Jungs aus der Mittelstufe erzählen beiden Seiten, sie würden
    ihren Kandidaten unterstützen, einfach weil sie hinterher so tun
    wollen, als hätten sie von Anfang auf den Gewinner gesetzt. Sei
    einfach nur dankbar, dass die Wahl nicht am Samstagabend
    stattfindet.«
    »Wieso das?«, wollte Fletcher wissen.
    »Weil wir am Samstagnachmittag gegen Kent spielen und
    wenn Steve Rodgers uns mit einem Touchdown zum Sieg
    verhilft, könnten wir jede Hoffnung fahren lassen, dass du
    Präsident wirst. Echt schade, dass es ein Heimspiel ist. Wenn du
    ein Jahr früher oder später auf die Welt gekommen wärst, wäre
    es ein Auswärtsspiel

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