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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Nats
    Vorbehalte. »Ich glaube, es ist an der Zeit für etwas Bestechung,
    Nat.«
    »Bestechung, Sir?«
    »Ja, mein Junge. Wissen Sie, der Zulassungsleiter von Yale ist
    einer meiner ältesten Freunde. Wir haben zusammen die
    Klassiker in Princeton studiert und er verbringt jedes Jahr ein

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    Wochenende bei mir. Ich denke, ich werde ihn für das
    Wochenende unserer Schulaufführung einladen.« Er schwieg
    kurz. »Aha, ich sehe, Bestechung reicht bei jemandem mit Ihren
    hohen moralischen Ansprüchen nicht aus. So werde ich mich
    also zur Korruption herablassen müssen.«
    »Korruption, Sir?«
    »Ja, Nat, Korruption. Ihnen ist doch sicher aufgefallen, dass es
    im Stück drei weibliche Rollen gibt – die hübsche Olivia,
    Sebastians Zwillingsschwester Viola und die lebhafte Maria.
    Ganz zu schweigen von den Zweitbesetzungen und den
    Dienerinnen. Wir wollen auch nicht vergessen, dass sie sich alle
    in Sebastian verlieben.« Nat sagte immer noch nichts. »Mein
    Pendant an Miss Porters Schule für Höhere Töchter«, fuhr Mr
    Thompson fort und offenbarte seine Trumpfkarte, »hat
    vorgeschlagen, dass ich am Samstag zum dortigen Vorsprechen
    einen Jungen mitbringen solle, der die männlichen Rollen liest,
    während wir entscheiden, wen wir für die weiblichen Rollen
    besetzen.« Er legte eine neuerliche Pause ein. »Aha, ich sehe, es
    ist mir endlich gelungen, Ihre Aufmerksamkeit zu wecken.«
    *

    »Glaubst du, dass es möglich ist, das ganze Leben über nur
    einen Menschen zu lieben?«, fragte Annie.
    »Wenn man das Glück hat, den richtigen Menschen zu finden,
    warum nicht?«, erwiderte Fletcher.
    »Wenn du im Herbst in Yale bist, wirst du vermutlich von so
    vielen klugen und schönen Frauen umgeben sein, dass ich im
    Vergleich dazu verblasse.«
    »Keine Chance«, meinte Fletcher. Er setzte sich neben sie auf
    das Sofa und legte einen Arm um ihre Schulter. »Überhaupt

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    werden sie rasch entdecken, dass ich bereits in eine andere
    verliebt bin und sobald du Vassar besuchst, werden sie auch
    wissen, wieso.«
    »Das dauert aber noch ein Jahr«, sagte Annie. »Und bis dahin
    …«
    »Pst … ist dir noch nicht aufgefallen, dass jeder Mann, der dir
    begegnet, sofort neidisch auf mich ist?«
    »Nein«, erwiderte sie absolut ehrlich.
    Fletcher sah das Mädchen an, in das er sich verliebt hatte, als
    sie noch eine flache Brust hatte und eine Zahnspange im Mund
    trug. Schon damals konnte er diesem Lächeln, ihren schwarzen
    Haaren, die sie von ihrer irischen Großmutter geerbt hatte, und
    den stahlblauen Augen von der schwedischen Seite der Familie
    nicht widerstehen. Und jetzt, vier Jahre später, hatte die Zeit ihr
    auch noch eine schlanke, anmutige Figur und Beine geschenkt,
    die Fletcher für die neue Mode des Minirocks dankbar sein
    ließen.
    Annie legte ihre Hand auf Fletchers Schenkel. »Ist dir klar,
    dass die Hälfte der Mädchen in meiner Klasse keine Jungfrauen
    mehr sind?«, fragte sie.
    »Jimmy hat es mir erzählt«, sagte Fletcher.
    »Und er muss es ja wissen.« Annie schwieg kurz. »Nächsten
    Monat werde ich siebzehn und du hast noch nie vorgeschlagen
    …«
    »Ich habe oft darüber nachgedacht, klar habe ich das«, sagte
    Fletcher. Annie bewegte ihren Körper auf eine Weise, dass seine
    Hand auf ihre Brust glitt. »Aber wenn es passiert, dann will ich,
    dass es für uns beide richtig ist und dass es keinem von uns Leid
    tut.«
    Annie schmiegte den Kopf an seine Schulter. »Ich würde es
    nicht bedauern.« Sie legte eine Hand auf sein Bein.

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    Er nahm sie in die Arme. »Wann erwartest du deine Eltern
    zurück?«
    »Gegen Mitternacht. Sie nehmen an einem dieser endlosen
    gesellschaftlichen Anlässe teil, bei denen Politiker so richtig
    aufzublühen scheinen.«
    Fletcher saß reglos, während Annie ihre Bluse aufknöpfte. Als
    sie zum letzten Knopf kam, ließ sie die Bluse von ihren
    Schultern gleiten und zu Boden fallen. »Jetzt bist du dran«,
    sagte sie. Fletcher knöpfte rasch sein Hemd auf und warf es
    beiseite. Annie stand auf und sah ihn an. Die plötzliche Macht,
    die sie über ihn zu haben schien, amüsierte sie. Langsam zog sie
    den Reißverschluss ihres Rockes auf, wie sie es Julie Christie in
    dem Film Darling hatte tun sehen. Wie Miss Christie hatte sie
    sich nicht die Mühe gemacht, einen Petticoat anzuziehen.
    »Du bist dran«, sagte sie erneut.
    Oh mein Gott, dachte Fletcher, ich traue mich nicht, meine
    Hosen auszuziehen. Er zog Schuhe und Socken aus.
    »Du mogelst«, sagte Annie, die ihre

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