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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Sie durch Betrug aus der Taft-
    Schülermitverwaltung drängten …«
    »Durch was? « , fragte Nat entgeistert.
    »… und dann gaben Sie seinen Aufsatz als den Ihren aus, als
    Sie sich für Yale bewarben.« Sie ignorierte seinen Einwurf.
    »Hat er Ihnen das gesagt?«
    »Ja«, erwiderte die junge Frau ruhig.
    »Dann sollten Sie ihn vielleicht fragen, warum Yale auch ihn
    abgelehnt hat.«
    »Er meint, Sie hätten ihm die Schuld in die Schuhe geschoben,
    woraufhin auch er seinen Studienplatz verlor.« Nat wollte schon
    explodieren, als sie hinzufügte: »Und nun wollen Sie Präsident
    des Studentenausschusses werden und Ihre einzige Strategie
    scheint darin zu bestehen, sich auf Ihrem Weg zum Sieg durch
    sämtliche Betten zu schlafen.«
    Nat versuchte, sich zu beherrschen. »Zum einen kandidiere ich
    nicht für die Präsidentschaft, zum anderen habe ich in meinem
    ganzen Leben nur mit drei Frauen geschlafen: Einer Studentin,
    die ich seit meiner Schulzeit kenne, einer Sekretärin in Vietnam
    und einem One-Night-Stand, den ich schon bereue. Wenn Sie
    darüber hinaus auch nur eine einzige Frau finden, stellen Sie
    mich ihr bitte vor, denn ich würde sie gern kennen lernen.« Sie

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    blieb stehen und sah Nat zum ersten Mal an. »Auch nur eine
    Einzige«, wiederholte er.
    »Darf ich jetzt wenigstens Ihren Namen erfahren?«
    »Su Ling«, sagte sie leise.
    »Su Ling, wenn ich verspreche, Sie erst dann zu verführen,
    nachdem ich um Ihre Hand angehalten, die Erlaubnis Ihres
    Vaters eingeholt, den Ring gekauft, die Kirche gebucht und das
    Aufgebot bestellt habe, werden Sie dann mit mir zum Essen
    ausgehen?«
    Su Ling lachte. »Ich denke darüber nach. Tut mir Leid, aber
    ich bin in Eile. Ich komme zu spät zu meiner
    Nachmittagsvorlesung.«
    »Wie soll ich Sie finden?«, fragte Nat verzweifelt.
    »Sie haben den Vietcong gefunden, Captain Cartwright, da
    sollte es doch sicher nicht so schwer sein, auch mich zu
    finden?«

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    »ERHEBEN SIE SICH. Der Staat gegen Mrs Anita Kirsten. Den
    Vorsitz führt seine Ehren, Richter Abernathy.«
    Der Richter nahm seinen Platz ein und sah zum Tisch der
    Verteidigung. »Wie bekennen Sie sich, Mrs Kirsten?«
    Fletcher stand auf. »Meine Mandantin bekennt sich nicht
    schuldig, Euer Ehren.«
    Der Richter sah auf. »Vertreten Sie die Angeklagte?«
    »Ja, Euer Ehren.«
    Richter Abernathy studierte die Anklageschrift. »Ich glaube,
    wir sind uns noch nie begegnet, Mr Davenport?«
    »Nein, Euer Ehren. Ich verhandele zum ersten Mal einen Fall
    vor Gericht.«
    »Würden Sie bitte kurz vortreten, Mr Davenport?«
    »Ja, Sir.« Fletcher verließ den kleinen Tisch und ging zum
    Richter, wo sich der Vertreter der Anklage zu ihm gesellte.
    »Guten Morgen, meine Herren«, sagte Richter Abernathy.
    »Darf ich erfahren, welche juristischen Qualifikationen Sie
    besitzen, die vor meinem Gericht anerkannt werden, Mr
    Davenport?«
    »Keine, Sir.«
    »Aha. Ist das Ihrer Mandantin bekannt?«
    »Ja, Sir, das ist es.«
    »Dennoch wünscht sie von Ihnen vertreten zu werden?
    Obwohl es sich um ein Kapitalverbrechen handelt?«
    »Ja, Sir.«

    199
    Der Richter sah den Staatsanwalt von Connecticut an. »Haben
    Sie irgendwelche Einwände dagegen, dass Mr Davenport Mrs
    Kirsten vertritt?«
    »Keinerlei Einwände, Euer Ehren. Im Gegenteil, der Staat
    begrüßt es sogar.«
    »Da bin ich mir sicher«, sagte der Richter, »aber ich muss Sie
    fragen, Mr Davenport, ob Sie überhaupt Erfahrung mit dem
    Gesetz haben?«
    »Nicht sehr viel, Euer Ehren«, räumte Fletcher ein. »Ich
    studiere seit zwei Jahren Jura in Yale und das hier ist mein erster
    Fall.« Der Richter und der Staatsanwalt lächelten.
    »Darf ich fragen, bei wem Sie studieren?«
    »Bei Professor Karl Abrahams.«
    »Dann bin ich stolz, den Vorsitz bei Ihrem ersten Fall führen
    zu dürfen, Mr Davenport, denn das haben Sie und ich
    gemeinsam. Wie ist es mit Ihnen, Mr Stamp?«
    »Tut mir Leid, Sir. Ich habe in South Carolina studiert.«
    »Nun, Mr Davenport, es ist zwar höchst ungewöhnlich, aber
    letzten Endes ist es die Entscheidung Ihrer Mandantin. Also
    lassen Sie uns mit der Verhandlung beginnen.« Der Staatsanwalt
    und Fletcher kehrten an ihre Plätze zurück.
    Der Richter sah zu Fletcher. »Möchten Sie Kaution
    beantragen, Mr Davenport?«
    Fletcher erhob sich. »Ja, Sir.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Mrs Kirsten ist nicht vorbestraft und stellt keine Gefahr für
    die Öffentlichkeit dar. Sie ist Mutter zweier Kinder, des
    siebenjährigen Alan und

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