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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Beinen
    waren. »Wer hat vier Fälle?«, fragte der Professor und
    versuchte, nicht allzu verächtlich zu klingen. Die meisten
    derjenigen, die noch saßen, erhoben sich jetzt. Etwa zehn
    Prozent saßen immer noch. Fletcher fragte sich, wie viele von
    ihnen den Kurs erfolgreich beenden würden. »Setzen«, sagte der
    Professor.»Wir fangen mit Maxwell River Gas gegen Pennstone
    an. Welche Gesetzesveränderung entwickelte sich aus diesem
    Fall?« Er wies auf einen Studenten in der dritten Reihe.
    »Ab 1932 mussten die Firmen dafür sorgen, dass alle Geräte
    den Sicherheitsbestimmungen entsprachen und alle Angestellten
    die Notfallmaßnahmen kannten.« Der Finger des Professors
    wanderte weiter.
    »Alle schriftlichen Anweisungen mussten so aufgehängt
    werden, dass jeder Angestellte sie lesen konnte.«
    »Wann wurde das redundant?«
    Der Finger wanderte weiter und eine andere Stimme erwiderte:
    »Reynolds gegen McDermond Timber.«

    191
    »Korrekt.« Wieder setzte sich der Finger in Bewegung. »Und
    warum?«
    »Reynolds verlor drei Finger beim Sägen eines Holzscheits,
    aber sein Verteidiger konnte nachweisen, dass Reynolds nicht
    lesen konnte und keine mündliche Anweisung zur Bedienung
    der Maschine erhalten hatte.«
    »Worauf basierte das neue Gesetz?« Wieder ging der Finger
    auf Wanderschaft.
    »Auf dem Industry Act von 1934, der die Arbeitgeber
    verpflichtete, die gesamte Belegschaft schriftlich und mündlich
    davon in Kenntnis zu setzen, wie die einzelnen Arbeitsgeräte zu
    bedienen sind.«
    »Wann benötigte dieses Gesetz weitere Ergänzungen?« Ein
    anderer wurde ausgewählt.
    »Rush gegen die Regierung.«
    »Korrekt, doch warum hat die Regierung den Fall gewonnen,
    obwohl sie nicht im Recht war?«
    Der Nächste kam an die Reihe. »Ich weiß es nicht, Sir.«
    Abschätzig machte sich der Finger auf die Suche nach
    jemandem, der es wusste.
    »Die Regierung war in der Lage, ihre Position zu verteidigen,
    als nachgewiesen werden konnte, dass Rush eine Vereinbarung
    unterschrieben hatte, in der es hieß …« Der Finger wanderte
    weiter.
    »… dass er alle gesetzlich vorgeschriebenen Instruktionen
    erhalten hatte.« Wieder wanderte der Finger.
    »Dass er darüber hinaus über die vorgeschriebenen drei Jahre
    hinaus beschäftigt war.« Der Finger wanderte immer weiter …
    »Außerdem wies die Regierung nach, dass sie keine Firma im
    eigentlichen Sinne des Wortes darstellte. Das Gesetz war
    diesbezüglich von den Politikern sehr lax entworfen worden.«

    192
    »Geben Sie nicht den Politikern die Schuld«, forderte
    Abrahams.
    »Anwälte entwerfen Gesetze, also müssen sie auch die
    Verantwortung übernehmen. Die Politiker machten sich in
    diesem Fall nicht strafbar. Als daher die Gerichte akzeptierten,
    dass die Regierung ihrer eigenen Gesetzgebung scheinbar nicht
    unterworfen war, welcher Fall änderte daraufhin das Gesetz
    erneut?« Er wies mit dem Finger auf das nächste erschreckte
    Gesicht. »Demetri gegen Demetri«, kam die Antwort.
    »Inwiefern unterscheidet sich dieser Fall von früheren
    Gesetzen?«
    Der Finger kam bei Fletcher zum Stillstand.
    »Es war das erste Mal, dass ein Mitglied einer Familie ein
    anderes Familienmitglied wegen Fahrlässigkeit verklagte,
    während die Betroffenen noch miteinander verheiratet waren.
    Gleichzeitig waren sie zu je fünfzig Prozent Anteilseigner an der
    fraglichen Firma.«
    »Warum scheiterte die Klage?« Er starrte weiterhin Fletcher
    an.
    »Weil Mrs Demetri sich weigerte, gegen ihren Ehemann
    auszusagen.«
    Der Finger wanderte zu Jimmy. »Warum hat sie sich
    geweigert?«, verlangte Abrahams zu wissen.
    »Weil sie dumm war.«
    »Warum war sie dumm?«, wollte der Professor wissen.
    »Weil ihr Ehemann in der Nacht vor ihrer Aussage
    wahrscheinlich mit ihr geschlafen hat. Oder er hat sie
    geschlagen. Möglicherweise beides. Darum hat sie klein
    beigegeben.« Jemand lachte.
    »Waren Sie beim Liebesspiel oder beim Angriff auf Mrs
    Demetri zugegen, Mr Gates?«, fragte Abrahams und noch mehr
    Leute lachten.

    193
    »Nein, Sir«, entgegnete Jimmy, »aber ich wette, genau so ist
    es gewesen.«
    »Sie mögen Recht haben, Mr Gates, aber Sie hätten nie
    beweisen können, was in jener Nacht im Schlafzimmer
    geschehen ist, außer Sie hätten einen zuverlässigen Zeugen
    aufweisen können. Hätten Sie eine solch übereilte Bemerkung
    vor Gericht getätigt, hätte der Anwalt der Gegenseite Einspruch
    eingelegt, der Richter hätte dem Einspruch stattgegeben und die
    Geschworenen

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