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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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Umständen zu gewinnen.
    Aber es wird andere geben, wenn auch nicht viele, die sich an
    Lincolns Satz erinnern werden: ›Möge der Gerechtigkeit
    Genüge getan werden‹.« Fletcher sah von seinen Notizen auf
    und starrte auf seinen Mentor hinunter. »Wenn wir uns das
    nächste Mal sehen, erwarte ich, dass Sie fünf Fälle recherchiert
    haben, die nach Carter gegen Amalgamated Steel kamen. Bis
    hin zu Demetri gegen Demetri. Alle müssen sie zu
    Gesetzesänderungen geführt haben. Sie dürfen zu zweit arbeiten,
    jedoch kein anderes Team konsultieren. Ich hoffe, ich habe mich
    diesbezüglich klar ausgedrückt.« Die Uhr schlug elf. »Guten
    Morgen, meine Damen und Herren.«

    188
    Fletcher und Jimmy teilten sich die Arbeit auf und kämpften
    sich mühsam von einem Fall zum anderen. Am Ende der Woche
    hatten sie drei Fälle entdeckt, die in Betracht kamen. Joanna
    fand in einer dunklen Ecke ihrer Erinnerung einen vierten, der in
    ihrer Kindheit in Ohio verhandelt worden war. Sie weigerte sich,
    ihnen mehr Hinweise zu geben.
    »Sagen dir die Worte ›lieben, ehren und gehorchen‹ etwas?«,
    verlangte Jimmy zu wissen.
    »Ich habe nie gelobt, dir zu gehorchen, junger Mann«,
    entgegnete sie nur, »und falls Elizabeth heute mitten in der
    Nacht aufwacht, bist du mit Windelwechseln dran.«
    »Sumner gegen Sumner«, flüsterte Jimmy ihr triumphierend
    zu, als er kurz nach Mitternacht ins Bett kam.
    »Nicht schlecht, junger Mann, aber du musst bis zehn Uhr
    Montagvormittag immer noch den fünften Fall finden, wenn du
    Professor Abrahams ein Lächeln entlocken willst.«
    »Ich denke, wir müssen sehr viel mehr als das tun, wenn wir
    diese Lippen aus Granit in Bewegung versetzen wollen«, meinte
    Jimmy.

    *

    Als Nat auf den Hügel lief, entdeckte er sie vor sich. Er nahm
    an, dass er hügelabwärts an ihr vorbeikommen würde. Er sah auf
    seine Uhr, als er die Markierung erreichte, die die Hälfte der
    Strecke anzeigte. Siebzehn Minuten und neun Sekunden. Er war
    zuversichtlich, dass er seine persönliche Bestzeit brechen würde
    und pünktlich zum ersten Wettlauf in der Saison wieder zum
    Team dazustoßen konnte.

    189
    Nat fühlte sich voller Energie, als er über den Kamm hechtete,
    doch dann fluchte er laut. Diese dumme Person hatte den
    falschen Weg gewählt. Sie musste neu an der Uni sein. Er rief
    ihrem Rücken zu, aber sie reagierte nicht. Nat fluchte erneut,
    änderte die Richtung und lief hinter ihr den Abhang hinunter.
    Plötzlich drehte sie sich um und wirkte bestürzt.
    »Sie sind auf dem falschen Weg«, rief Nat, bereit, sich
    umzudrehen und zurückzulaufen, doch selbst noch aus zwanzig
    Meter Entfernung wollte er sie von nahem betrachten. Er rannte
    zu ihr und lief auf der Stelle weiter.
    »Danke«, sagte sie. »Ich laufe erst zum zweiten Mal auf dieser
    Strecke und konnte mich nicht erinnern, welchen Weg ich oben
    auf dem Hügel einschlagen muss.«
    Nat lächelte. »Sie müssen den schmaleren Weg wählen, der
    breite führt Sie in den Wald.«
    »Danke«, wiederholte sie und lief ohne ein weiteres Wort den
    Hügel hinauf.
    Nat jagte hinter ihr her und als er sie eingeholt hatte, lief er
    neben ihr, bis sie zur Hügelspitze kamen. Er winkte ihr zum
    Abschied zu, sobald er sicher war, dass sie nun den richtigen
    Weg nahm. »Wir sehen uns später«, rief er, aber falls sie darauf
    antwortete, hörte er es nicht.
    Nat sah auf die Uhr, als er über die Ziellinie lief.
    Dreiundvierzig Minuten und einundfünfzig Sekunden. Er fluchte
    und fragte sich, wie viel Zeit er verloren hatte, um der
    irregeleiteten Frau den richtigen Weg zu zeigen. Aber es machte
    ihm nichts aus. Er nahm sich mehr Zeit für seine
    Stretchingübungen, als er das normalerweise getan hätte. Er
    wartete auf die Ankunft der jungen Frau.
    Plötzlich tauchte sie auf dem Hügel auf und lief langsam zur
    Ziellinie hinunter. Nat ging ihr entgegen. »Sie haben es
    geschafft«, sagte er lächelnd. Sie erwiderte sein Lächeln nicht.
    »Ich bin Nat Cartwright«, stellte er sich vor.

    190
    »Ich weiß, wer Sie sind«, erwiderte sie kurz angebunden.
    »Kennen wir uns?«
    »Nein«, sagte sie. »Aber Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.« Sie lief in
    Richtung der Frauenumkleideräume, ohne das näher zu
    erläutern.

    *

    »Alle, die sämtliche fünf Fälle gefunden haben, bitte aufstehen.«
    Fletcher und Jimmy erhoben sich triumphierend, doch ihr
    Stolz fiel in sich zusammen, als sie sahen, dass mindestens
    siebzig Prozent ihrer Kommilitonen ebenfalls auf den

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