Die Kandidaten
fantastisch aus, Schatz.« Fletcher warf ihr nicht
einmal einen Blick zu.
»Nein, ich sehe scheußlich aus. Und dabei ist es ein so
wichtiger Termin.«
»Es ist wahrscheinlich nur ein zwangloses Beisammensein von
einem Dutzend Studenten.«
»Das wage ich zu bezweifeln«, widersprach Annie. »Die
Einladung war von Hand geschrieben und nicht einmal ich
konnte die Worte ›Bitte kommen Sie unbedingt, ich möchte Sie
jemandem vorstellen‹ überlesen.«
»Tja, wir werden gleich herausfinden, um wen es sich
handelt.«
Fletcher parkte seinen alten Ford hinter einer Limousine, die
von einem Dutzend Geheimdienstagenten umstellt war.
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»Wer kann das nur sein?«, flüsterte Annie, als Fletcher ihr aus
dem Wagen half.
»Ich habe keine Ahnung, aber …«
»Wie schön, Sie zu sehen, Fletcher«, rief der Professor, der in
der Eingangstür stand. »Gut, dass Sie kommen konnten«, fügte
er noch hinzu. Es wäre verdammt dämlich von mir gewesen,
nicht zu kommen, hätte Fletcher am liebsten erwidert. »Auch
von Ihnen, Mrs Davenport. Natürlich erinnere ich mich an Sie.
Ich saß vor Gericht schließlich ein paar Wochen lang nur zwei
Reihen hinter Ihnen.«
Annie lächelte. »Damals war ich etwas schlanker.«
»Aber nicht schöner«, meinte Abrahams. »Darf ich fragen,
wann das Baby kommen soll?«
»In zehn Wochen, Sir.«
»Nennen Sie mich bitte Karl«, bat der Professor. »Ich fühle
mich gleich viel jünger, wenn eine Studentin von Vassar mich
beim Vornamen nennt. Ein Privileg, das ich Ihrem Ehemann –
wie ich hinzufügen möchte – frühestens in einem Jahr gewähren
werde.« Er zwinkerte Annie zu und legte einen Arm um ihre
Schulter. »Kommen Sie bitte herein. Ich möchte Ihnen beiden
jemand vorstellen.«
Fletcher und Annie folgten dem Professor ins Wohnzimmer,
wo sich ein Dutzend Gäste bereits in Gespräche vertieft hatten.
Es sah aus, als seien sie die Letzten.
»Herr Vizepräsident, ich möchte Ihnen Annie Cartwright
vorstellen.«
»Guten Abend, Herr Vizepräsident.«
»Hallo, Annie.« Spiro Agnew streckte die Hand aus. »Ich habe
gehört, Sie hätten einen ziemlich schlauen Kerl geheiratet.«
Karl flüsterte laut: »Vergessen Sie niemals, Annie, dass
Politiker zu Übertreibungen neigen, weil sie stets auf Ihre
Stimme hoffen.«
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»Ich weiß, Karl. Mein Vater ist auch Politiker.«
»Recht so«, sagte Agnew.
»Nein, Sir, links«, erwiderte Annie mit einem Lächeln. »Er ist
der demokratische Fraktionsführer im Senat von Connecticut.«
»Gibt es denn heute Abend keine Republikaner unter uns?«
»Und das, Herr Vizepräsident, ist Annies Mann, Fletcher
Davenport.«
»Hallo, Fletcher. Ist Ihr Vater ebenfalls Demokrat?«
»Nein, Sir, er ist eingetragenes Mitglied der republikanischen
Partei.«
»Großartig, dann gibt es in Ihrem Haus wenigstens zwei
Stimmen für uns.«
»Nein, Sir, meine Mutter würde Sie niemals über ihre
Schwelle lassen.«
Der Vizepräsident brach in Gelächter aus. »Ich weiß nicht,
welche Auswirkungen das auf Ihren Ruf haben wird, Karl.«
»Ich bleibe weiterhin neutral, Spiro. Politik ist nicht meine
Sache.
Darf ich Ihnen Annie anvertrauen, Sir? Ich möchte Fletcher
noch jemand vorstellen.«
Fletcher war erstaunt, da er angenommen hatte, der Professor
habe sich in seiner Einladung auf den Vizepräsidenten bezogen,
folgte jedoch pflichtschuldigst seinem Gastgeber zu einer
Gruppe von Männern, die auf der anderen Seite des Raumes vor
dem flackernden Kamin standen.
»Bill, das ist Fletcher Davenport. Fletcher, das ist Bill
Alexander von Alexander …«
»… Dupont & Bell«, vervollständigte Fletcher und schüttelte
die Hand des Seniorpartners einer der angesehensten Kanzleien
von New York.
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»Ich wollte Sie seit langem kennen lernen, Fletcher«, sagte
Bill Alexander. »Sie haben etwas zuwege gebracht, was mir in
dreißig Jahren nicht gelungen ist.«
»Und das wäre, Sir?«
»Karl dazu zu bringen, in einem meiner Fälle zu assistieren.
Wie haben Sie das nur geschafft?«
Beide Männer waren gespannt auf seine Antwort.
»Ich hatte keine andere Wahl, Sir. Er hat sich mir auf höchst
unprofessionelle Weise aufgedrängt, aber Sie dürfen nicht
vergessen, wie verzweifelt er war. Seit 1938 hat ihm niemand
mehr eine richtige Arbeit angeboten.«
Beide Männer lachten.
»Ich sehe mich zu der Frage veranlasst, ob Karl sein Honorar
wert war«, fuhr Alexander fort, »das ziemlich üppig gewesen
sein muss, wenn man
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