Die Kandidaten
eine
Bitte.«
»An was denkst du?«, fragte Fletcher.
»Tja, wie wäre es mit dem Geld deines Vaters?« Jimmy
grinste.
Fletcher lachte. »Du willst das Geld meines Vaters im
Gegenzug für die Bitte an deine Mutter, ihrer Tochter bei der
Geburt ihres Enkelkindes zu helfen? Weißt du, Jimmy, ich habe
das Gefühl, dass du einmal ein sehr erfolgreicher
Scheidungsanwalt wirst.«
*
»Ich habe beschlossen, für das Amt des Präsidenten zu
kandidieren«, sagte er ohne Einleitung.
»Eine gute Nachricht«, meinte Tom. »Was denkt Su Ling
darüber?«
»Ich hätte nie auch nur den ersten Schritt getan, wenn sie es
nicht selbst vorgeschlagen hätte. Und sie will auch an meinem
Wahlkampf mitarbeiten. Sie ist verantwortlich für die
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Wählerlisten und alles, was mit Zahlen oder Statistiken zu tun
hat.«
»Dann ist ein Problem bereits gelöst«, stellte Tom fest. »Hast
du schon einen Wahlkampfleiter bestellt?«
»Ja, gleich nachdem du nach Yale zurückgekehrt bist. Ich habe
mich für einen Jungen namens Joe Stein entschieden. Er hat
bereits zwei Wahlkämpfe geleitet und sichert mir die jüdischen
Stimmen«, sagte Nat.
»Es gibt jüdische Stimmen in Connecticut?«, wunderte sich
Tom.
»Überall in Amerika gibt es jüdische Stimmen. An dieser Uni
sind vierhundertundachtzehn Juden eingeschrieben und ich
brauche die Unterstützung jedes Einzelnen.«
»Welche Haltung vertrittst du bezüglich der Zukunft der
Golanhöhen?«
»Ich weiß nicht einmal, wo die Golanhöhen liegen«, erwiderte
Nat.
»Das solltest du aber bist spätestens morgen um diese Zeit
herausgefunden haben.«
»Ich frage mich, welche Einstellung Elliot bezüglich der
Golanhöhen vertritt.«
»Ich wette, dass sie auf ewig zu Israel gehören sollen und kein
Millimeter jemals den Palästinensern geopfert werden darf«,
meinte Tom.
»Und welchen Standpunkt vertritt er gegenüber den
Palästinensern?«
»Von denen gibt es an der Uni wahrscheinlich so wenige, dass
er dazu keinen Standpunkt hat.«
»Das macht ihm die Entscheidung natürlich einfach.«
»Als Nächstes musst du deine Eröffnungsrede überdenken und
wo du sie halten willst«, sagte Tom.
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»Ich dachte an Russell Hall.«
»Aber da passen nur vierhundert Leute hinein. Gibt es nichts
Größeres?«
»Schon«, erwiderte Nat, »in die Aula passen über tausend
Leute, aber als Elliot seine Eröffnungsrede dort hielt, wirkte der
Saal halb leer. Nein, ich buche lieber Russell Hall und lasse die
Leute auf den Fensterbänken sitzen, von den Dachbalken
hängen oder sogar auf den Stufen vor der Tür stehen und um
Einlass bitten. Das hinterlässt einen viel besseren Eindruck bei
den Wählern.«
»Dann solltest du sofort einen Termin festlegen und Russell
Hall reservieren. Gleichzeitig stellst du den Rest deines Teams
auf.«
»Worüber muss ich mir noch Gedanken machen?«, fragte Nat.
Ȇber deine Kandidatenargumente. Und vergiss nicht, mit
jedem Studenten zu reden, der dir über den Weg läuft – ›Hallo,
ich bin Nat Cartwright und kandidiere für das Amt des
Präsidenten. Ich hoffe, ich kann auf deine Unterstützung bauen.‹
Dann hör dir an, was sie zu sagen haben, denn wenn sie glauben,
dass dir etwas an ihrer Meinung liegt, ist die Chance, dass sie
dich unterstützen, gleich viel größer.«
»Sonst noch etwas?«
»Scheu dich nicht, Su Ling vor den Karren zu spannen. Bitte
sie, alle Studentinnen anzusprechen, denn nach ihrer
Entscheidung, an der Uni zu bleiben, gehört sie zu den am
meisten bewunderten Frauen. Es gibt nicht viele Menschen, die
Harvard eine Abfuhr erteilen.«
»Erinnere mich nicht daran«, bat Nat. »Ist das jetzt alles? Mir
scheint, du hast wirklich an jedes Detail gedacht.«
»Das ist alles. Die letzten zehn Tage des Semesters komme ich
vorbei und helfe dir, aber zu deinem Team werde ich offiziell
nicht gehören.«
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»Warum nicht?«
»Weil Elliot sonst jedem erzählen wird, deine Kampagne
werde von einem Außenseiter geführt – schlimmer noch, von
einem Yale-Studenten mit einem millionenschweren Bankier als
Vater. Vergiss nicht, dass du deine letzte Wahl gewonnen
hättest, wenn Elliot nicht falsch gespielt hätte, also sei darauf
vorbereitet, dass er sich auch dieses Mal eine Gemeinheit
ausdenken wird.«
»Was denn zum Beispiel?«
»Wenn ich das wüsste, wäre ich Nixons Stabschef.«
*
»Wie sehe ich aus?«, fragte Annie auf dem Beifahrersitz, den
Sicherheitsgurt fest umklammert.
»Du siehst
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