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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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wurde,
    zeigte, dass Elliot 611 Stimmen bekam und Nat 541, aber lasst
    uns nicht vergessen, dass Elliot uns eine Nasenlänge voraus ist,
    weil er praktisch seit über einem Jahr Wahlkampf führt und
    seine Plakate bereits überall hängen. Unsere werden erst am
    Freitag aufgehängt.«
    »Und bis Samstag wieder abgerissen sein.«
    »Dann ersetzen wir sie sofort«, entgegnete Joe. »Ohne auf
    dieselbe Taktik zurückzugreifen. Sorry, Su Ling.«
    »Nein, schon in Ordnung. Jedes Mitglied des Teams muss
    mindestens zwanzig Wähler pro Tag ansprechen«, erklärte Su
    Ling. »Wir haben noch sechzig Tage und müssen in dieser Zeit
    versuchen, jeden Studenten und jede Studentin vor dem
    Urnengang mehrmals anzusprechen. An der Wand hinter euch
    findet ihr ein Anschlagbrett mit dem Namen jedes Studenten
    und jeder Studentin in alphabetischer Reihenfolge. Auf dem
    Tisch davor seht ihr siebzehn Buntstifte. Ich habe jedem
    Mitglied des Teams einen Stift zugewiesen. Ihr werdet jeden
    Abend ein Kreuz hinter den Studenten machen, mit denen ihr
    gesprochen habt. Auf diese Weise finden wir heraus, wer viel
    redet und wer wirklich arbeitet.«
    »Hast du nicht eben gesagt, es lägen siebzehn Stifte auf dem
    Tisch?«, erkundigte sich Joe. »Wir sind doch nur vierzehn Leute
    im Team.«
    »Stimmt, aber es gibt auch einen schwarzen, einen gelben und
    einen roten Stift. Wenn der Betreffende sagt, er wolle für Elliot
    stimmen, streicht ihr seinen Namen schwarz durch. Wenn ihr
    unsicher seid, macht einen gelben Haken neben dem Namen,
    und wenn ihr sicher seid, dass er für Nat stimmt, dann nehmt
    Rot. Jeden Abend werde ich die neuen Daten in meinen

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    Computer eingeben und euch am nächsten Morgen einen
    Ausdruck aushändigen. Noch Fragen?«
    Su Ling sah sich um.
    »Willst du mich heiraten?«, fragte Chris.
    Alle lachten. »Ja, ich will.« Su Ling schwieg. »Und denkt
    immer daran, nicht alles zu glauben, was euch erzählt wird, denn
    Elliot hat mich auch gefragt, und zu ihm habe ich ebenfalls Ja
    gesagt.«
    »Und was ist mit mir?«, wollte Nat wissen.
    Su Ling lächelte. »Vergiss nicht, du hast es schriftlich von
    mir.«

    *

    »Gute Nacht, Sir. Vielen Dank für diesen denkwürdigen
    Abend.«
    »Gute Nacht, Fletcher. Ich bin froh, dass es Ihnen gefallen
    hat.«
    »Das hat es wirklich«, bekräftigte Annie. »Es war
    faszinierend, dem Vizepräsidenten zu begegnen. Jetzt werde ich
    meinen Vater wochenlang damit aufziehen können«, fügte sie
    hinzu, als Fletcher ihr in den Wagen half.
    Bevor er die Tür auf seiner Seite schloss, sagte Fletcher:
    »Annie, du warst fantastisch.«
    »Ich habe nur ums nackte Überleben gekämpft«, erwiderte
    Annie.
    »Ich hatte nicht erwartet, dass Karl mich beim Essen zwischen
    den Vizepräsidenten und Mr Alexander setzen würde. Ich habe
    mich sogar gefragt, ob es ein Versehen war.«

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    »Solche Versehen gibt es beim Professor nicht«, sagte
    Fletcher.
    »Vermutlich hat Bill Alexander darum gebeten.«
    »Warum sollte er das tun?«, fragte Annie.
    »Weil er der Seniorpartner einer alteingesessenen,
    traditionsbewussten Kanzlei ist, darum weiß er, dass er sehr viel
    über mich herausfindet, wenn er meine Frau kennen lernt. Wenn
    man aufgefordert wird, bei Alexander Dupont & Bell
    einzutreten, kommt das einem Bund fürs Leben gleich.«
    »Dann lass uns hoffen, dass ich der Verlobung nicht im Wege
    stand.«
    »Im Gegenteil. Du hast dafür gesorgt, dass jetzt um mich
    geworben wird. Glaub ja nicht, es sei ein Zufall gewesen, dass
    sich Mrs Alexander neben dich gesetzt hat, als der Kaffee im
    Salon serviert wurde.«
    Annie stöhnte auf und Fletcher sah besorgt zu ihr hinüber. »Oh
    mein Gott«, rief sie. »Die Wehen haben eingesetzt.«
    »Es sind doch noch zehn Wochen«, widersprach Fletcher.
    »Entspann dich einfach. Ich habe dich im Nu zu Hause im Bett.«
    Annie stöhnte erneut, diesmal etwas lauter. »Mach dir gar
    nicht erst die Mühe, nach Hause zu fahren. Bring mich in ein
    Krankenhaus.«
    Fletcher raste durch Westville, warf prüfende Blicke auf die
    Straßenschilder und versuchte herauszufinden, wie er am
    schnellsten zum Yale-New Haven Hospital käme. Da entdeckte
    er am Ende der Straße einen Taxistand. Er wendete den Wagen
    abrupt und stellte sich neben das vorderste Taxi. Er kurbelte das
    Fenster herunter und rief: »Meine Frau bekommt ein Baby. Wie
    komme ich am schnellsten nach Yale-New Haven?«
    »Folgen Sie mir«, rief der Fahrer und preschte los.
    Fletcher versuchte, mit dem Taxi

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