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Die Kandidaten

Die Kandidaten

Titel: Die Kandidaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Archer
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bedenkt, dass der Frau das Gefängnis
    erspart blieb.«
    »Das war es in der Tat«, bestätigte Abrahams, bevor sein
    junger Gast antworten konnte. Er griff auf das Bücherregal
    hinter Bill Alexander und zog ein gebundenes Buch mit dem
    Titel Die Fälle des Clarence Darrow heraus. Mr Alexander
    betrachtete das Buch. »Ich besitze dieses Buch natürlich auch«,
    sagte er.
    »Ich hatte es ebenfalls schon«, sagte Abrahams. Fletcher
    blickte enttäuscht. »Aber keine signierte Erstausgabe mit einem
    perfekt erhaltenen Schutzumschlag. Das hier ist ein echtes
    Sammlerstück.«
    Fletcher musste an seine Mutter und ihren unschätzbaren Rat
    denken: »Wähle etwas aus, das ihm etwas bedeutet. Es muss
    auch nicht viel Geld kosten.«

    *

    254

    Nat umrundete den Kreis aus acht Männern und sechs Frauen,
    die sein Team bildeten, bat jeden von ihnen, sich vorzustellen.
    Dann erklärte er die einzelnen Verantwortungsbereiche im
    anstehenden Wahlkampf. Nat bewunderte Su Lings Hingabe,
    denn als Folge von Toms inoffiziellem Ratschlag hatte sie eine
    bemerkenswerte Auswahl an Studenten und Studentinnen
    getroffen, von denen die meisten sich offenbar schon seit einiger
    Zeit Nat als Präsident gewünscht hatten.
    »Okay, fangen wir damit an, uns gegenseitig auf den neuesten
    Stand zu bringen«, schlug Nat vor.
    Joe Stein stand auf. »Da der Kandidat klargestellt hat, dass
    keine Spende höher als einen Dollar ausfallen darf, habe ich die
    Zahl der Mitglieder des Sponsoringteams erhöht, damit wir so
    viele Studenten wie möglich ansprechen können. Diese Gruppe
    trifft sich derzeit einmal wöchentlich, für gewöhnlich am
    Montag. Es wäre hilfreich, wenn der Kandidat irgendwann zu
    ihnen sprechen könnte.«
    »Wie wäre es mit nächsten Montag?«, bot Nat an.
    »Passt
    gut«,
    sagte
    Joe.
    »Bislang
    haben
    wir
    dreihundertundsieben Dollar an Spendengeldern eingenommen,
    den Großteil nach deiner Rede in der Russell Hall. Weil der Saal
    so proppenvoll war, schienen offenbar viele von ihnen
    überzeugt, auf der Seite des Gewinners zu stehen.«
    »Danke, Joe«, sagte Nat. »Nächster Punkt: Was plant unser
    Gegner? Tim?«
    »Mein Name ist Tim Ulrich und meine Aufgabe ist es, den
    Wahlkampf der Opposition zu beobachten und dafür zu sorgen,
    dass wir allzeit gewappnet sind. Mindestens zwei Leute machen
    sich jedes Mal Notizen, wenn Elliot den Mund öffnet. Er hat in
    den letzten Tagen so viele Wahlversprechen abgegeben, dass die
    Universität nächstes Jahr um diese Zeit bankrott wäre, wenn er
    alle einhalten wollte.«

    255
    »Was ist mit den Wählergruppen, Ray?«
    »Es gibt drei Kategorien: Ethnisch, religiös und die
    Studentenverbindungen, darum habe ich drei Bereichsleiter
    berufen, die jede Gruppe abdecken. Es gibt natürlich
    beträchtliche Überlappungen, beispielsweise bei Italienern und
    Katholiken.«
    »Und beim Sex?«, rief jemand.
    »Nein«, erwiderte Ray ganz ernst. »Wir haben festgestellt,
    dass der Sex bei allen gleich ist, darum gibt es dazu keine
    Untergruppen, aber Opern, Essen und Mode sind Beispiele, wo
    es Überlappungen mit den Italienern gibt – doch das haben wir
    im Griff. Bei Mario gibt es sogar kostenlosen Kaffee für alle
    Kunden, die versprechen, für Cartwright zu stimmen.«
    »Seid vorsichtig. Elliot wird das unter Wahlausgaben
    anrechnen«, warnte Joe. »Wir wollen nicht wegen einer
    Formsache scheitern.«
    »Einverstanden«, sagte Nat. »Sport?«
    Jack Roberts, der Kapitän des Basketballteams, musste sich
    nicht erst vorstellen. »Laufsportarten und Leichtathletik werden
    durch Nats persönlichen Einsatz abgedeckt, vor allem nach
    seinem Sieg im letzten Querfeldeinlauf gegen Cornell. Ich decke
    das Baseball- und das Basketballteam ab. Elliot hat bereits die
    Footballmannschaft für sich eingenommen. Noch völlig offen ist
    das Lacrosse-Team der Frauen – der Club hat über dreihundert
    Mitglieder.«
    »Ich habe eine Freundin in der zweiten Mannschaft«, warf
    Tim ein.
    »Ich dachte, du bist schwul?«, scherzte Chris. Einige lachten.
    »Wer deckt die schwulen Wähler ab?«, hakte Nat nach.
    Niemand sagte etwas. »Wenn jemand offen zugibt, schwul zu
    sein, holt ihn ins Team. Und keine spitzen Bemerkungen.«
    Chris nickte zustimmend. »Tut mir Leid, Nat.«

    256
    »Zu guter Letzt Umfrageergebnisse und Statistik. Su Ling?«
    »Es sind 9628 Studenten und Studentinnen registriert – 5517
    Männer und 4111 Frauen. Eine ziemlich amateurhafte Umfrage,
    die am Samstagmorgen auf dem Campus durchgeführt

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