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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Sänfte zu Boden. Die Träger stolperten, ließen die Kiste fallen und schlugen blind nach den Katzen. Als zwei Autos versuchten, den Tieren auszuweichen, stießen sie zusammen und blockierten die gesamte Straße. Die Träger verschwanden in der Masse aufgebrachter Katzen. Wir bogen auf den FDR Drive ein und konnten die Szene nicht weiterverfolgen.
    »Nett«, räumte ich ein.
    »Es wird sie nicht lange aufhalten«, erwiderte Bastet. »Aber jetzt – Central Park!«
    Bastet ließ den Lexus vor dem Metropolitan Museum of Art stehen.
    »Ab hier rennen wir«, sagte sie. »Es ist gleich hinter dem Museum.«
    Als sie »rennen« sagte, meinte sie das auch. Sadie und ich mussten sprinten, um mitzuhalten, während Bastet noch nicht mal ins Schwitzen kam. Mit Banalitäten wie Hot-Dog-Ständen oder geparkten Autos hielt sie sich nicht auf. Sie sprang mit Leichtigkeit über alles, was niedriger war als drei Meter, und überließ es uns, irgendwie um die Hindernisse herumzukommen.
    Wir rannten auf dem East Drive in den Park. Sobald wir uns nach Norden wandten, ragte der Obelisk vor uns auf. Er war etwas über zwanzig Meter hoch und sah aus wie eine exakte Kopie von Cleopatra’s Needle in London. Auf seinem grasbewachsenen Hügel wirkte er abgeschieden, was mitten in New York eine Seltenheit ist. Außer ein paar Joggern am Ende des Wegs war niemand in der Nähe. Ich konnte den Verkehr hinter uns auf der Fifth Avenue hören, aber selbst das schien weit weg zu sein.
    Wir blieben am Fuß des Obelisken stehen. Bastet schnüffelte, als wolle sie herausfinden, ob Ärger in der Luft lag. Sobald ich stehen blieb, merkte ich, wie kalt mir war. Über uns stand zwar die Sonne, doch der Wind pfiff geradewegs durch meine geliehenen Leinenklamotten.
    »Hätte ich bloß was Wärmeres angezogen«, murmelte ich. »Ein Wollmantel wäre jetzt super.«
    »Nein, wäre er nicht«, meinte Bastet und suchte den Horizont ab. »Du bist zum Zaubern angezogen.«
    Sadie schauderte. »Müssen wir frieren, um zaubern zu können?«
    »Magier vermeiden Produkte, die von Tieren stammen«, erklärte Bastet abwesend. »Pelz, Leder, Wolle, alles. Die Lebensaura, die noch in ihnen steckt, kann Zaubersprüchen in die Quere kommen.«
    »Mit meinen Stiefeln scheint alles in Ordnung zu sein«, bemerkte Sadie.
    »Leder«, erwiderte Bastet angewidert. »Vielleicht hast du eine höhere Toleranzschwelle und ein bisschen Leder ändert nichts an deinen Zauberfähigkeiten. Ich weiß es nicht. Aber Leinenkleider sind immer das Beste oder Baumwolle – Pflanzenmaterialien. Im Moment scheint jedenfalls alles in Ordnung zu sein, Sadie. Jetzt, um halb zwölf, öffnet sich ein vielversprechendes Zeitfenster, allerdings nur kurz. Mach dich an die Arbeit.«
    Sadie sah sie fragend an. »Ich? Warum ich? Du bist doch die Göttin!«
    »Mit Portalen kenn ich mich nicht aus«, erklärte Bastet. »Katzen sind Beschützer. Du musst jetzt deine Gefühle in den Griff bekommen. Panik oder Angst zerstören eine Zauberformel. Wir müssen hier weg, bevor Seth die anderen Götter als Unterstützung herbeiruft.«
    Ich runzelte die Stirn. »Willst du damit sagen, Seth hat so was wie die Schnelldurchwahl zu anderen Götterfieslingen?«
    Bastet sah nervös zu den Bäumen. »Gut und böse ist nicht ganz die beste Sichtweise, Carter. Als Magier musst du dir Gedanken über Chaos und Ordnung machen. Das sind die beiden Kräfte, die das Universum beherrschen. Und Seth verkörpert das Chaos.«
    »Aber was ist mit den anderen Göttern, die Dad freigesetzt hat?«, fragte ich weiter. »Sind da keine netten dabei? Isis, Osiris, Horus, Nephthys – wo stecken sie?«
    Bastet musterte mich eindringlich. »Das ist eine gute Frage, Carter.«
    Aus dem Gebüsch kam eine Siamkatze auf Bastet zugerannt. Sie sahen sich einen Moment lang an. Dann jagte die Siamkatze wieder davon.
    »Die Träger sind schon ganz in der Nähe«, verkündete Bastet. »Und noch etwas … etwas wesentlich Stärkeres rückt von Osten vor. Ich glaube, der Meister der Träger hat die Geduld verloren.«
    Mein Herz schlug einen Salto. »Ist Seth im Anmarsch?«
    »Nein«, beruhigte mich Bastet. »Vielleicht ein Lakai von ihm. Oder ein Verbündeter. Meine Katzen haben Schwierigkeiten zu beschreiben, was sie sehen, und ich will es nicht herausfinden. Sadie, jetzt ist es an der Zeit. Konzentrier dich einfach darauf, ein Tor in die Duat zu öffnen. Ich halte die Angreifer auf. Kampfmagie ist meine Spezialität.«
    »So, wie du es in der Villa gemacht

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