Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
Vom Netzwerk:
hast?«, fragte ich.
    Bastet zeigte ihre spitzen Zähne. »Nein, das war bloß ein Gefecht.«
    Zwischen den Bäumen war ein Rascheln zu hören und die Träger kamen zum Vorschein. Das Tuch der Sänfte hatten die Katzen zerfetzt, die Träger waren voller Kratzer und Beulen. Einer hinkte, sein Bein war knieabwärts nach hinten gedreht. Einem anderen hing ein Kotflügel um den Hals.
    Die vier Metallmänner setzten ihre Sänfte vorsichtig ab. Sie sahen uns an und zogen goldene Metallkeulen aus den Gürteln.
    »Sadie, mach dich an die Arbeit«, befahl Bastet. »Carter, du darfst mir gern helfen.«
    Die Katzengöttin fuhr ihre Messer aus. Ihr Körper fing an, grünlich zu leuchten. Sie wurde von einer Aura umhüllt, die immer größer wurde, sie sah wie eine Energieblase aus und hob Bastet in die Luft. Die Aura formte sich immer mehr aus, bis die Katzengöttin schließlich in einer holografischen Projektion eingeschlossen war, die fast viermal so groß war wie sie selbst. Es war eine Darstellung der Göttin in ihrer antiken Form – eine fast sieben Meter hohe Frau mit dem Kopf einer Katze. Bastet, die in der Mitte des Hologramms schwebte, machte einen Schritt vorwärts. Die riesige Katzengöttin bewegte sich ebenfalls. Eigentlich war es doch nicht möglich, dass ein durchsichtiges Bild aus Materie bestand, doch der Fuß der Aura ließ die Erde beben. Bastet hob die Hand. Die leuchtende grüne Kriegerin tat dasselbe und entblößte Krallen, die so lang und scharf wie Lanzen waren. Bastet schlug ihre Krallen in den Weg vor sich und schnitt den Belag in Zementbänder. Sie drehte sich um und lächelte mir zu. Der riesige Katzenkopf folgte ihrem Beispiel und entblößte dabei Reißzähne, die mich hätten durchbeißen können.
    »Das«, erklärte Bastet, »ist Kampfmagie.«
    Zuerst konnte ich ihr nur verblüfft zusehen, wie sie die grüne Kriegsmaschine zwischen die Träger manövrierte.
    Mit einem einzigen Hieb schlug sie einen der Träger in Stücke, anschließend trampelte sie auf den nächsten und plättete ihn zu einem Metallpfannkuchen. Die zwei anderen Träger griffen ihre holografischen Beine an, doch die Metallkeulen prallten mit einem Funkenregen von dem geisterhaften Licht ab und erwiesen sich als völlig wirkungslos.
    In der Zwischenzeit stand Sadie mit erhobenen Armen vor dem Obelisken und rief: »Öffne dich, du blöder Steinbrocken!«
    Schließlich zog ich mein Schwert. Meine Hände zitterten. Ich wollte mich nicht in den Kampf stürzen, aber ich fühlte mich verpflichtet. Und wenn ich schon kämpfen musste , dann war eine sieben Meter große leuchtende Katzenkriegerin an meiner Seite vermutlich nicht verkehrt. »Sadie, ich – ich werde Bastet helfen. Versuch es weiter mit dem Portal!«
    »Mach ich doch die ganze Zeit!«
    Als Bastet die beiden anderen Krieger wie Brotlaibe in Scheiben schnitt, stürmte ich vor. Erleichtert dachte ich: Das war’s dann wohl .
    Doch mit einem Mal begannen alle vier Träger, wieder Gestalt anzunehmen. Der Plattgetrampelte löste sich vom Pflaster und die in Scheibchen Geschnittenen fügten sich wie Magnete zusammen. Die Träger waren so gut wie neu.
    »Carter, hilf mir, sie in Stücke zu hacken!«, rief Bastet. »Wir müssen sie noch mehr zerkleinern!«
    Ich versuchte, Bastet beim Aufschlitzen und Niedertrampeln nicht im Weg zu stehen. Sobald sie einen Träger außer Gefecht gesetzt hatte, machte ich mich ans Werk und hackte seine Überreste in kleinere Stücke. Sie schienen eher aus Knetmasse als aus Metall zu sein, denn mein Schwert konnte sie problemlos klein schnippeln.
    Nach ein paar Minuten stand ich neben einem Haufen Kupferschrott. Bastet ballte eine leuchtende Faust und verarbeitete die Sänfte zu Kleinholz.
    »Das war ja halb so wild«, stellte ich fest. »Warum sind wir überhaupt davongelaufen?«
    In ihrer leuchtenden Hülle lief Bastet der Schweiß übers Gesicht. Es war mir nicht in den Sinn gekommen, dass eine Göttin müde werden könnte, doch ihr magischer Avatar schien sie eine Menge Kraft gekostet zu haben.
    »Wir sind noch nicht in Sicherheit«, warnte sie. »Sadie, kommst du voran?«
    »Nein«, klagte Sadie. »Gibt es keinen anderen Weg?«
    Bevor ihr Bastet antworten konnte, kam ein neues raschelndes Geräusch aus den Büschen – fast wie Regen, aber irgendwie klackernd. Mir lief es kalt über den Rücken. »Was … was ist das?«
    »Nein«, murmelte Bastet. »Das darf nicht sein. Nicht sie.«
    Plötzlich explodierte das Gebüsch – aus den Bäumen

Weitere Kostenlose Bücher