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Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide

Titel: Die Kane-Chroniken, Band 1: Die rote Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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nicht Muffin. Sondern –«
    »Bastet«, unterbrach Carter sie. »Dein Anhänger – das ist das Symbol von Bastet, der Katzengöttin. Ich dachte immer, das wäre nur Schmuck, aber …«
    »Sehr gut, Carter«, erwiderte Bastet. »Jetzt kommt, solange wir hier noch heil rauskönnen.«

CARTER
    9.
    Wir rennen vor vier Rockträgern davon
    Na super. Unsere Katze war eine Göttin.
    Sonst noch was?
    Sie ließ uns nicht viel Zeit, darüber zu reden, sondern schickte mich in die Bibliothek, um die Zauberutensilien meines Vaters zu holen, und als ich zurückkam, diskutierte sie mit Sadie über Cheops und Philipp.
    »Wir müssen nach ihnen suchen!«, beharrte Sadie.
    »Sie kommen schon klar«, erwiderte Bastet. »Im Gegensatz zu uns, wenn wir nicht sofort verschwinden.«
    Ich hob die Hand. »Äh, Entschuldigung, Miss Göttin? Amos hat uns gesagt, dass das Haus –«
    »Sicher ist?«, schnaubte Bastet. »Carter, die Abwehrmaßnahmen ließen sich zu leicht durchbrechen. Da war Sabotage im Spiel.«
    »Was willst du damit sagen? Wer –?«
    »Das kann nur ein Magier des Lebenshauses gewesen sein.«
    »Noch ein Magier?«, fragte ich. »Warum sollte ein anderer Magier Amos’ Villa sabotieren wollen?«
    »Ach, Carter.« Bastet seufzte. »So jung, so unschuldig. Magier sind hinterhältige Geschöpfe. Es kann tausend Gründe haben, warum einer den anderen hintergehen will, aber wir können das jetzt nicht ausdiskutieren. Los, kommt jetzt!«
    Sie packte uns am Arm und führte uns durch die Eingangstür. Sie hatte die Messer wieder eingefahren, aber ihre Fingernägel waren immer noch gemein scharfe Klauen, die sich schmerzhaft in meine Haut bohrten. Draußen trieb mir der kalte Wind Tränen in die Augen. Wir kletterten die lange Metalltreppe zu dem Industriegelände hinunter, das die Fabrik umgab.
    Dads Arbeitstasche hing schwer über meiner Schulter. Das gebogene Schwert, das ich mir umgelegt hatte, fühlte sich durch meine dünnen Leinenkleider kalt an. Während des Angriffs der Serpoparden hatte ich geschwitzt, jetzt hatte ich das Gefühl, als würde mein Schweiß zu Eis erstarren.
    Ich sah mich um, ob noch mehr Monster auf uns lauerten, aber das Gelände schien verlassen. Haufenweise alte Baumaschinen rosteten vor sich hin – ein Bulldozer, ein Kran mit Abrissbirne, ein paar Betonmischer. Blechhaufen und Kistenstapel bildeten ein Labyrinth zwischen dem Haus und der Straße ein paar hundert Meter weiter.
    Wir waren halb über das Gelände, als sich uns plötzlich ein alter grauer Kater in den Weg stellte. Sein eines Ohr war eingerissen, sein linkes Auge zugeschwollen. Seinen Narben nach zu urteilen, hatte er sich die meiste Zeit seines Lebens geprügelt.
    Bastet ging in die Hocke und starrte den Kater an. Er sah ruhig zu ihr auf.
    »Danke«, sagte Bastet.
    Der alte Kater trottete zum Fluss.
    »Was sollte das denn?«, erkundigte sich Sadie.
    »Einer meiner Untertanen, er hat mir Hilfe angeboten. Er wird die Nachricht verbreiten, dass wir Schwierigkeiten haben. Bald ist jede Katze in New York in Alarmbereitschaft.«
    »Er sah so angeschlagen aus«, sagte Sadie. »Wenn er dein Untertan ist, warum konntest du ihn dann nicht heilen?«
    »Und ihm damit seine Ehrenzeichen nehmen? Die Kampfspuren einer Katze machen einen Teil ihrer Identität aus. Ich kann doch nicht –« Plötzlich erstarrte Bastet. Sie zerrte uns hinter einen Kistenstapel.
    »Was ist denn?«, flüsterte ich.
    Sie bewegte ihre Handgelenke und die Messer glitten in ihre Hände. Sie zitterte am ganzen Körper und spähte über die Kisten. Ich folgte ihrem Blick, entdeckte aber bloß den alten Kran mit der Abrissbirne.
    Bastets Mund zitterte vor Aufregung. Ihre Augen starrten auf den großen Metallball. So schauen Katzen, wenn sie Spielmäuse aus Katzenminze jagen, Fäden oder Gummibälle … Bälle? Nein. Bastet war eine antike Gottheit. Ganz sicher würde sie nicht –
    »Das könnte es sein.« Sie verlagerte ihr Gewicht. »Verhaltet euch ganz still.«
    »Hier ist doch niemand«, zischte Sadie.
    Ich setzte an: »Ähm …«
    Bastet machte einen Satz über die Kisten. Sie flog zehn Meter durch die Luft, die Messer blitzten auf und schließlich landete sie mit solcher Wucht auf der Abrissbirne, dass die Kette zerriss. Die Katzengöttin und die gewaltige Metallkugel klatschten in den Dreck und rollten über den Schrottplatz.
    »Aaaaah«, jaulte Bastet. Die Abrissbirne überrollte sie, aber sie schien nicht verletzt zu sein. Sie sprang auf und stürzte sich erneut

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