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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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deine Mumie und mal einen Schnurrbart auf dein Porträt!«
    Claude wurde so weiß wie … na ja, ein Geist. »Das wagst du nicht!«
    »Walt«, sagte ich und versuchte den Römer zu ignorieren, »konnte Jaz dir helfen?«
    »Sie hat ihr Bestes gegeben. Doch dieser Fluch trotzt den Heilern seit dreitausend Jahren. Heutige Ärzte vermuten, dass es etwas mit Sichelzellenanämie zu tun hat, aber sie wissen es nicht. Seit Jahrzehnten versuchen sie die Ursache von Tuts Tod herauszufinden und können sich nicht einigen. Einige tippen auf Gift. Einige halten es für eine Erbkrankheit. Es ist der Fluch, aber das können sie natürlich nicht zugeben.«
    »Kann man überhaupt nichts tun? Ich meine, wir kennen Götter . Vielleicht könnte ich dich ja heilen, so wie Isis Re geheilt hat. Wenn ich deinen geheimen Namen kennen würde –«
    »Sadie, darüber habe ich auch nachgedacht«, erklärte er. »Ich habe alles in Erwägung gezogen. Der Fluch ist unheilbar. Er lässt sich nur hinauszögern … wenn ich mich von Magie fernhalte. Deshalb habe ich mit Talismanen und Amuletten angefangen. Sie speichern Magie auf Vorrat und verlangen deshalb dem Benutzer nicht so viel ab. Aber es hat kaum geholfen. Ich wurde für die Zauberei geboren , deshalb schreitet der Fluch weiter in mir voran, unabhängig davon, was ich tue. An manchen Tagen ist es nicht so schlimm. An anderen schmerzt mein ganzer Körper. Wenn ich etwas Magisches tue, wird es schlimmer.«
    »Und je mehr du zauberst –«
    »Umso schneller sterbe ich.«
    Ich boxte ihn gegen die Brust. Ich konnte nicht anders. Mein ganzer Schmerz und meine Schuldgefühle verwandelten sich auf der Stelle in Wut. »Du Idiot! Warum bist du dann hier? Du hättest mich zum Teufel jagen sollen! Bes hat dir zugeredet, in Brooklyn zu bleiben. Warum hast du nicht auf ihn gehört?«
    Was ich euch früher erzählt habe, von wegen Walts Blicke würden mich nicht dahinschmelzen lassen? Ich nehme es zurück. Als er mich in diesem verstaubten Grab ansah, waren seine Augen ebenso dunkel, zärtlich und traurig wie die von Anubis. »Ich werde sowieso sterben, Sadie. Ich möchte, dass mein Leben einen Sinn hat. Und … ich möchte so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen.«
    Das schmerzte mehr als ein Schlag vor die Brust. Wesentlich mehr.
    Vielleicht hätte ich ihn geküsst. Oder ihm vielleicht einen Klaps verpasst.
    Mad Claude war jedoch kein mitfühlendes Publikum. »Alles sehr schön, da bin ich sicher, aber ihr habt mir eine Belohnung versprochen! Geht wieder mit mir zu den römischen Grabkammern. Entlasst meinen Geist aus meiner Mumie. Danach erlöst die anderen. Anschließend könnt ihr tun, was euch beliebt.«
    »Die anderen?«, fragte ich. »Tickst du noch ganz richtig?«
    Er starrte mich an.
    »Dämliche Frage«, räumte ich ein. »Hier liegen Tausende von Mumien herum. Wir haben ein einziges Messer.«
    »Ihr habt es versprochen!«
    »Haben wir nicht«, widersprach ich. »Du hast gesagt, wir unterhalten uns über den Preis, nachdem wir die Rolle gefunden haben. Bisher haben wir hier aber nur eine Sackgasse gefunden.«
    Der Geist knurrte, es klang mehr nach Wolf als Mensch. »Wenn ihr nicht zu uns kommt«, drohte er, »kommen wir zu euch.«
    Sein Gesicht leuchtete auf, dann verschwand es mit einem Aufblitzen.
    Ich warf Walt einen nervösen Blick zu. »Was wollte er damit sagen?«
    »Keine Ahnung«, meinte er. »Aber wir müssen uns was einfallen lassen, wie wir durch diese Trümmer hindurchkommen und von hier abhauen – und zwar schnell .«
    Trotz aller Anstrengungen passierte nichts schnell. Wir konnten die Trümmer nicht beiseiteräumen. Es waren zu viele große Felsbrocken. Wir konnten weder außen herum noch darüber oder darunter einen Durchgang graben. Ich traute mich nicht, den Ha-di -Zauberspruch oder die Magie des schwarzen Messers einzusetzen. Walt hatte keine Amulette, die halfen. Ich war mit meiner Weisheit am Ende. Die Statue von Ptah lächelte uns an, lieferte aber keine hilfreichen Vorschläge, auch für das Trockenfleisch und den Saft schien er sich nicht zu interessieren.
    Schließlich ließ ich mich staubig und verschwitzt auf einen Steinsarkophag fallen und untersuchte meine Finger, die voller Blasen waren.
    Walt setzte sich neben mich. »Gib nicht auf. Es muss irgendeinen Weg geben.«
    »Muss es?«, fragte ich total gereizt. »So, wie es ein Heilmittel für dich geben muss? Was, wenn es keinen Weg gibt? Was, wenn …«?
    Mir versagte die Stimme. Walt wandte sich ab, so

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