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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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damit strangulieren. »Also, weißt du, ich verstehe nicht, wozu du diese Rolle brauchst, um uns zu befreien, du hast doch das Messer. Warum versuchst du es nicht mit einer Opfergabe? Alle Götter brauchen Opfergaben.«
    Walt kramte in seinen Vorräten herum. Er legte ein Saftpäckchen und ein Stück Trockenfleisch vor die Statue. Diese zeigte keine Reaktion. Selbst die goldenen Ratten zu ihren Füßen schienen unser Trockenfleisch zu verschmähen.
    »Scheiß Ungeziefergott.« Ich ließ mich auf den staubigen Boden sinken. Links und rechts von mir lag eine Mumie, aber das war mir nun auch egal. Ich konnte nicht fassen, dass wir – nachdem wir gegen Dämonen, Götter, russische Mörder gekämpft hatten – der letzten Rolle nun so nah waren und von einem Haufen Felsbrocken aufgehalten wurden.
    »Ich schlag es ja nicht gern vor«, sagte Walt. »Aber du könntest mit dem Ha-di -Zauberspruch da mal richtig durchpusten.«
    »Damit uns die Decke auf den Kopf kracht?«, fragte ich.
    »Ihr würdet sterben«, stimmte Claude zu. »Und das ist eine Erfahrung, die ich nicht weiterempfehlen kann.«
    Walt kniete sich neben mich. »Es muss doch irgendwas geben …« Er ging seine Amulette durch.
    Mad Claude lief in der Kammer auf und ab. »Ich verstehe es immer noch nicht. Ihr seid Priester. Ihr habt das Ritualmesser. Warum könnt ihr uns nicht erlösen?«
    »Das Messer ist nicht für euch!«, fuhr ich ihn an. »Es ist für Re!«
    Walt und Claude starrten mich an. Es war mir vorher nicht klar gewesen, doch in dem Moment, als ich es aussprach, wusste ich, dass es die Wahrheit war.
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Aber das Messer wird für das Mundöffnungsritual verwendet, um eine Seele zu befreien. Ich werde es brauchen, um Re aufzuwecken. Dafür hat Anubis es mir gegeben.«
    »Du kennst Anubis!« Claude klatschte vor Freude in die Hände. »Er kann uns alle befreien! Und du –« Er deutete auf Walt. »Du bist einer von Anubis’ Auserwählten, oder? Du kannst uns bei Bedarf noch mehr Messer besorgen! Ich hab die Aura des Gottes von Anfang an gespürt. Hast du seine Dienste in Anspruch genommen, als du gemerkt hast, dass du sterben wirst?«
    »Warte … was?«, fragte ich.
    Walt wich meinem Blick aus. »Ich bin kein Priester von Anubis.«
    »Aber du wirst sterben ?« Mir schnürte es die Kehle zu. »Wieso wirst du sterben?«
    Mad Claude starrte uns ungläubig an. »Willst du damit sagen, du weißt nicht Bescheid? Auf ihm liegt der alte Fluch der Pharaonen. Zu meiner Zeit trat er selten auf, aber ich erkenne ihn sehr wohl. Der eine oder andere aus einem der alten ägyptischen Königsgeschlechter –«
    »Claude, halt die Klappe«, unterbrach ich ihn. »Walt, sag was. Wie läuft das mit diesem Fluch?«
    Im schwachen Licht wirkte er dünner und älter. Auf der Wand hinter ihm zeichnete sich sein Schatten wie ein missgebildetes Ungeheuer ab.
    »Echnatons Fluch wird in meiner Familie weitergegeben«, erklärte er. »Es ist wie eine Art Erbkrankheit. Er trifft nicht jede Generation, nicht jedes Familienmitglied, doch wenn, wird es schlimm. Tut starb mit neunzehn. Die meisten anderen mit … zwölf, dreizehn. Ich bin jetzt sechzehn. Mein Dad … mein Dad war achtzehn. Ich habe ihn nie kennengelernt.«
    »Achtzehn?« Schon das warf eine Menge neuer Fragen auf, aber ich versuchte, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. »Lässt sich das nicht heilen?« Schuldgefühle überkamen mich, ich fühlte mich wie die letzte Idiotin. »Oh Gott. Deshalb hast du mit Jaz geredet. Sie ist eine Heilerin.«
    Walt nickte grimmig. »Ich dachte, sie kennt vielleicht Zauber, die ich bisher nicht finden konnte. Die Familie meines Vaters hat jahrelang danach gesucht. Meine Mom sucht seit meiner Geburt nach einer Heilmethode. Die Ärzte in Seattle konnten mir auch nicht helfen.«
    »Ärzte«, wiederholte Mad Claude angewidert. »Ich hatte einen bei mir in der Legion, der setzte mit Vorliebe Blutegel auf meine Beine. Danach ging es mir noch dreckiger. Und jetzt noch mal zu dieser Verbindung mit Anubis und zu diesem Messer …«
    Walt schüttelte den Kopf. »Claude, wir werden versuchen, dir zu helfen, aber nicht mit dem Messer. Ich kenne mich mit magischen Gegenständen aus. Ich bin ziemlich sicher, dass man es nur einmal einsetzen kann, und wir können nicht einfach noch eines anfertigen. Wenn Sadie es für Re braucht, darf sie es nicht vorher benutzen.«
    »Ausreden!«, brüllte Claude.
    »Wenn du nicht die Klappe hältst«, sagte ich, »such ich

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