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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Zauberstab züngelten grüne Flammen.
    »Willkommen, Kinder«, rief er über das Wasser hinweg. »Kommt. Seht euch den Weltuntergang mit mir an.«

22.
    Freunde an den seltsamsten Orten
    Menschikow sah aus, als sei er ohne magischen Schild durch den Feuersee geschwommen. Von seinen lockigen grauen Haaren waren nur noch schwarze Stoppeln übrig. Sein weißer Anzug war zerfetzt und voller Brandlöcher. Sein ganzes Gesicht war voller Bläschen, so dass seine zerstörten Augen gar nicht mehr auffielen. Bes hätte es vielleicht so ausgedrückt: Menschikow trug sein hässliches Kostüm.
    Bei der Erinnerung an Bes wurde ich wieder zornig. Alles, was wir durchgemacht hatten, alles, was wir verloren hatten, war allein Wlad Menschikows Schuld.
    Die Sonnenbarke kam auf dem Strand aus Skarabäuspanzern zum Stillstand.
    Re trällerte: »Hal-lo-o-o-o-o!«, und rappelte sich auf. Er begann eine blaue Dienerkugel über das Deck zu jagen, als wäre sie ein hübscher Schmetterling.
    Die Dämonen ließen die Schaufeln fallen und versammelten sich am Ufer. Sie sahen einander verunsichert an, wahrscheinlich fragten sie sich, ob das irgendein besonders ausgebuffter Trick war. Der vertrottelte alte Opa konnte doch nicht der Sonnengott sein!
    »Wunderbar«, begrüßte uns Menschikow. »Und ihr habt tatsächlich Re mitgebracht.«
    Ich brauchte einen Moment, bis mir klar wurde, was an seiner Stimme anders war. Das Krächzen war verschwunden. Seine Stimme war nun ein tiefer, weicher Bariton.
    »Ich habe mir schon Sorgen gemacht«, fuhr er fort. »Ihr habt im Vierten Haus so lange gebraucht, dass ich dachte, ihr würdet dort über Nacht festsitzen. Wir hätten Lord Apophis natürlich ohne euch befreien können, aber es wäre so umständlich gewesen, hinterher Jagd auf euch zu machen. So ist es viel besser. Lord Apophis ist bestimmt hungrig, wenn er aufwacht. Er wird hocherfreut sein, dass ihr ihm einen kleinen Imbiss mitgebracht habt.«
    » Wiiieh , Imbiss«, kicherte Re. Er humpelte auf dem Boot umher und versuchte das Dienerlicht mit seiner Geißel zu zerschlagen.
    Die Dämonen begannen zu lachen. Menschikow lächelte ihnen nachsichtig zu.
    »In der Tat, ziemlich amüsant«, sagte er. »Mein Großvater unterhielt Peter den Großen mit einer Zwergenhochzeit. Ich werde aber noch eins draufsetzen, denn ich werde den Lord des Chaos mit dem altersschwachen Sonnengott unterhalten!«
    In meinem Kopf drängte die Stimme von Horus: Nimm die Waffen des Pharaos wieder an dich. Dies ist deine letzte Chance!
    In meinem Innersten wusste ich, dass es kein guter Vorschlag war. Wenn ich die Waffen des Pharaos jetzt beanspruchte, würde ich sie nie wieder abgeben. Und die Kräfte, die ich hinzugewinnen würde, wären nicht ausreichend, um Apophis zu schlagen. Trotzdem war ich in Versuchung. Es wäre ein so gutes Gefühl, sich Krummstab und Geißel von diesem dämlichen alten Gott Re zu schnappen und Menschikow ungespitzt in den Erdboden zu schlagen.
    Die Augen des Russen funkelten vor Bosheit. »Eine Revanche, Carter Kane? Aber gerne doch. Wie ich sehe, hast du dieses Mal deinen Zwergenbabysitter nicht dabei. Mal sehen, wie du dich allein schlägst.«
    Ich sah rot und das hatte nichts mit dem Licht in der Höhle zu tun. Ich stieg aus dem Boot und rief den Avatar des Falkengottes herbei. Ich hatte den Zauberspruch noch nie so tief in der Duat ausprobiert. Das Ergebnis war besser, als ich mir wünschen konnte. Statt von einem leuchtenden Hologramm eingeschlossen zu werden, spürte ich, wie ich größer und stärker wurde. Ich sah schärfer.
    Sadie gab ein ersticktes Geräusch von sich. »Carter?«
    »Großer Vogel!«, bemerkte Re.
    Als ich an mir hinuntersah, stellte ich fest, dass ich ein leibhaftiger Riese war, fünf Meter groß und in Horus’ Kampfrüstung gekleidet. Als ich meine gewaltigen Hände an den Kopf hob, berührte ich statt Haaren Federn. Mein Mund war ein rasierklingenscharfer Schnabel. Ich schrie vor Begeisterung, doch heraus kam ein Kreischen, das durch die Höhle hallte. Die Dämonen wichen nervös zurück. Ich sah zu Menschikow hinunter, der nun so unbedeutend wie eine Maus aussah. Ich war drauf und dran, ihn auseinanderzunehmen, doch Menschikow grinste höhnisch und zeigte mit seinem Zauberstab auf mich.
    Was immer er im Schilde führte, Sadie war schneller. Sie warf ihren eigenen Zauberstab auf die Erde und verwandelte ihn in einen Raubvogel von der Größe eines Flugsauriers.
    Typisch. Ich mache irgendwas richtig Cooles, verwandle mich zum

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