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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Monaten in New Mexico, als er in den Straßen von Las Cruces gegen uns gekämpft und uns umzubringen gelobt hatte. Er trat einen weiteren Schritt vor, die Dämonenhorde wich zurück. Vermutlich hatte sie den Leopardenumhang um seine Schultern als Insignie der Macht erkannt.
    »Ich habe in vielem versagt«, gestand Desjardins. »Aber hier werde ich nicht versagen. Ich werde nicht zulassen, dass du das Lebenshaus zerstörst.«
    »Das Haus?« Menschikows Stimme wurde schrill. »Es ist bereits vor Jahrhunderten gestorben! Es hätte sich auflösen sollen, als Ägypten unterging.« Er trat nach den vertrockneten Skarabäenpanzern. »Im Haus steckt ungefähr so viel Leben wie in diesen leeren Käferhüllen. Wach auf, Michel! Ägypten ist untergegangen. Es ist bedeutungslos, Schnee von vorgestern. Nun ist es an der Zeit, die Welt zu zerstören und von neuem anzufangen. Das Chaos gewinnt immer.«
    »Nicht immer.« Desjardins wandte sich an Sadie. »Sprich deinen Zauber. Ich nehme mir diesen Mistkerl vor.«
    Der Boden unter uns wogte und bebte, weil Apophis versuchte, nach oben zu kommen.
    »Denkt erst mal nach, Kinder«, sagte Menschikow. »Die Welt wird untergehen, gleichgültig, was ihr tut. Menschen können diese Höhle nicht lebend verlassen, doch ihre beide seid Gottlinge. Verbindet euch wieder mit Horus und Isis, gelobt, Apophis zu dienen, und ihr werdet diese Nacht überleben. Desjardins war euch immer feindlich gesinnt. Bringt ihn jetzt für mich um und bietet Apophis seinen Körper als Geschenk! Ich verspreche euch beiden ehrenvolle Stellungen in einer neuen Welt, die vom Chaos regiert wird – ihr bekommt uneingeschränkte Macht. Ich kann euch sogar das Geheimnis verraten, wie ihr Walt Stone heilen könnt.«
    Er lächelte über Sadies verblüfften Gesichtsausdruck. »Ja, Mädchen. Ich weiß nämlich, wie es geht. Das Heilmittel wurde unter den Priestern des Amun-Re von Generation zu Generation weitergegeben. Bring Desjardins um, schließ dich Apophis an und der Junge, den du liebst, bleibt verschont.«
    Ich will ehrlich sein. Seine Worte klangen überzeugend. Ich konnte mir eine neue Welt vorstellen, in der alles möglich war, wo keine Regeln galten, nicht einmal die Gesetze der Physik, und wo alles möglich war, was wir uns wünschten.
    Das Chaos ist ungeduldig. Es ist willkürlich. Vor allem aber ist es egoistisch. Um des Wandels willen reißt es alles ein und verzehrt sich in ständigem Hunger. Doch das Chaos kann auch verlockend sein. Es verleitet einen zu dem Glauben, dass nur der eigene Wille zählt. Und es gab so viel, was ich wollte. Menschikows geheilte Stimme war sanft und zuversichtlich, so wie die von Amos, wenn er Magie anwandte, um Sterbliche zu überzeugen.
    Das war das Problem. Menschikows Versprechen war ein Trick. Es waren nicht einmal seine eigenen Worte. Sie wurden aus ihm herausgezwungen. Seine Augen bewegten sich, als würde er von einem Teleprompter ablesen. Er sprach den Willen von Apophis aus, doch als er fertig war, blickte er mir tief in die Augen und für einen kurzen Moment sah ich seine wahren Gedanken – hätte er Kontrolle über seinen Mund gehabt, hätte er eine verzweifelte Bitte herausgeschrien: Bringt mich jetzt um. Bitte .
    »Tut mir leid, Menschikow«, erwiderte ich und meinte es auch wirklich so. »Magier und Götter müssen zusammenhalten. Was die Welt anbelangt, müssen vielleicht ein paar Dinge in Ordnung gebracht werden, aber sie ist es wert, dass wir sie erhalten. Wir werden das Chaos nicht siegen lassen.«
    Menschikow brüllte: »Angriff!«, woraufhin die Dämonen vorstürmten. Der Riesenvogel breitete die Schwingen aus und wehrte damit eine grüne Feuersalve aus Menschikows Zauberstab ab, die Sadie möglicherweise auf der Stelle verbrannt hätte. Während Desjardins einen Wirbelwind rings um seinen Körper herbeirief und auf Wlad Menschikow zuflog, stürzte ich zu meiner Schwester, um sie zu schützen.
    Ich arbeitete mich durch die Dämonen. Zuerst nietete ich einen mit einem Rasierklingenkopf um, packte ihn an den Knöcheln, schwenkte ihn wie eine Waffe und zerkleinerte seine Verbündeten zu Sandhäufchen. Sadies Riesenvogel schnappte sich mit den Krallen zwei weitere und schleuderte sie in den Fluss.
    In der Zwischenzeit erhoben sich Desjardins und Menschikow in die Luft, beide waren in einem Tornado eingeschlossen. Sie wirbelten umeinander und schossen Feuersalven, Gift und Säure ab. Dämonen, die ihnen zu nahe kamen, zerfielen auf der Stelle zu Staub.
    Mitten in

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