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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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glaube, er hat diese Fallen im Brooklyn Museum gelegt. Er hat durch diesen Weputi zu mir gesprochen. Wenn er so mächtig ist, dass er in diese Villa eindringen kann –«
    »Nein, Carter. Selbst wenn du Recht haben solltest, es war nicht Apophis. Wäre er aus seinem Kerker ausgebrochen, hätte das derart starke Wellen in der Duat ausgelöst, dass jeder Magier sie gespürt hätte. Von den Gedanken eines Lakaien Besitz zu ergreifen, selbst diesen an geschützte Orte zu schicken, damit er eine Nachricht überbringt – das ist wesentlich einfacher. Ich glaube nicht, dass dir die Schlange viel Schaden hätte zufügen können. Sie wäre, nachdem sie unsere Abwehr durchbrochen hatte, ziemlich schwach gewesen. Sie wurde vor allem geschickt, um dich zu warnen und einzuschüchtern.«
    »Hat funktioniert«, erwiderte ich.
    Ich fragte Amos nicht, woher er so viel über Besitzergreifen und die Methoden des Chaos wusste. Dass Seth, der Gott des Bösen, seinen Körper in Besitz genommen hatte, war ein Superintensivkurs in solchen Sachen für ihn gewesen. Nun schien er wieder normal zu sein, aber nachdem ich selbst meinen Kopf mit Horus geteilt hatte, wusste ich auch: Wenn man einmal einen Gott beherbergt hat – freiwillig oder nicht –, ist man danach nie wieder ganz derselbe. Man behält die Erinnerungen und sogar ein paar Spuren der göttlichen Macht. Ich bemerkte, dass sich die Farbe von Amos’ Magie verändert hatte. Früher war sie blau gewesen. Wenn er jetzt Hieroglyphen herbeirief, dann leuchteten sie rot – in der Farbe Seths.
    »Ich werde die Zauber im ganzen Haus verstärken«, versprach er. »Es ist höchste Zeit, dass ich unsere Sicherheitsmaßnahmen verbessere. Ich werde dafür sorgen, dass Apophis keine Boten mehr hindurchschicken kann.«
    Ich nickte, auch wenn ich mich durch sein Versprechen nicht viel besser fühlte.
    Falls Sadie wohlbehalten zurückkam, würden wir uns am nächsten Tag auf die Suche nach den beiden anderen Rollen der Sonnenlitanei machen.
    Klar, wir hatten unser letztes Abenteuer – den Kampf gegen Seth – überlebt, aber Apophis spielte noch mal in einer ganz anderen Liga. Und wir beherbergten keine Götter mehr in uns. Wir waren bloß Kinder, die mit bösartigen Magiern, Dämonen, Ungeheuern, Geistern und dem ewigen Herrscher des Chaos konfrontiert waren. Auf der Haben-Seite konnte ich lediglich eine verschrobene Schwester, ein Schwert, einen Pavian und einen Greif mit Persönlichkeitsstörung verbuchen. Dieses Ungleichgewicht gefiel mir nicht.
    »Amos«, sagte ich. »Was, wenn wir uns täuschen? Was, wenn wir Re doch nicht wecken können?«
    Es war lange her, dass ich meinen Onkel hatte lächeln sehen. Er sah meinem Vater nicht übermäßig ähnlich, doch wenn er lächelte, hatte er dieselben Augenfältchen.
    »Mein Junge, schau dir doch mal an, was du erreicht hast. Sadie und du, ihr habt eine Form der Magie wiederentdeckt, die jahrtausendelang nicht praktiziert wurde. Ihr habt euren Auszubildenden in zwei Monaten mehr beigebracht, als die meisten Initianden des Ersten Nomos in zwei Jahren lernen. Ihr habt gegen Götter gekämpft. Ihr habt mehr erreicht als jeder andere lebende Magier – selbst als ich, selbst als Michel Desjardins. Vertrau deinem Gefühl. Würde ich Wetten abschließen, dann würde ich mein Geld immer auf Sadie und dich setzen.«
    Ich hatte einen Kloß im Hals. Seit mein Vater nicht mehr am Leben war, hatte mich niemand mehr so gelobt und vermutlich war mir gar nicht aufgefallen, wie dringend nötig ich es hatte.
    Leider erinnerte mich die Erwähnung von Desjardins daran, dass wir außer Apophis auch noch ein paar andere Probleme hatten. Sobald wir mit unserer Suche begannen, würde ein magischer russischer Eisverkäufer namens Wlad der Inhalator versuchen, uns zu ermorden. Und wenn Wlad tatsächlich der drittmächtigste Magier der Welt war …
    »Wer ist der Zweite?«, fragte ich.
    Amos runzelte die Stirn. »Was meinst du?«
    »Du hast gesagt, dieser russische Heini, Wlad Menschikow, sei der drittmächtigste lebende Magier. Desjardins ist der mächtigste. Wer ist also der Zweite? Ich möchte wissen, ob es noch einen weiteren Feind gibt, vor dem wir uns in Acht nehmen müssen.«
    Die Vorstellung schien Amos zu amüsieren. »Mach dir darüber keine Sorgen. Und trotz eurer letzten Begegnungen mit Desjardins würde ich nicht behaupten, dass er wirklich ein Feind ist.«
    »Erzähl das mal ihm «, brummte ich.
    »Hab ich, Carter. Wir haben uns während meines

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