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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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in dem Moment abgedrückt, als sie lachend versuchte, ihrem Vater die Augen zuzuhalten. Ihr Lächeln strahlte fröhlichen Übermut aus.
    Ich werde das Mädchen, das du suchst, vernichten , hatte die dreiköpfige Schlange gedroht, so, wie ich ihr Dorf vernichtet habe .
    Ich war sicher, dass die Schlange Zias Dorf meinte. Doch in welchem Zusammenhang stand dieser Angriff vor sechs Jahren mit Apophis’ Versuch, aus der Duat auszubrechen? Falls es kein Zufall war – falls Apophis Zias Zuhause willentlich zerstört hatte –, welchen Grund hatte er dafür?
    Ich musste Zia finden. Es ging nicht mehr nur um Persönliches. Sie hatte irgendetwas mit dem bevorstehenden Kampf gegen Apophis zu tun. Und wenn die Warnung der Schlange stimmte – falls ich die Wahl treffen musste zwischen der Suche nach der Sonnenlitanei und der Rettung Zias? Na ja, ich hatte bereits meine Mom, Dad und mein altes Leben verloren, um Apophis aufzuhalten. Ich würde nicht auch noch Zia verlieren.
    Gerade dachte ich darüber nach, wie hart Sadies Tritt ausfallen würde, falls sie mich diesen Satz sagen hörte, da klopfte jemand an die Balkontür.
    »Hey.« Walt stand mit Cheops an der Hand in der Türöffnung. »Ähm, ich hoffe, ich stör dich nicht. Cheops hat mich reingelassen.«
    »Agh!« , bestätigte Cheops. Nicht, dass ich eine Wahl gehabt hätte. Cheops liebte Walt, vielleicht, weil er besser Basketball spielte als ich.
    Walt deutete mit einem Kopfnicken auf die Wahrsageschale. »Wie kommst du damit klar?«
    Im Öl schimmerte noch immer das Bild von Zias Zimmer. Ich bewegte die Hand über die Schale und änderte das Bild. Da ich gerade an Sadie gedacht hatte, wählte ich das Wohnzimmer von Gran und Gramps.
    »Funktioniert gut.« Ich drehte mich wieder zu Walt. »Wie geht es dir?«
    Aus irgendeinem Grund spannte sich sein ganzer Körper an. Er sah mich an, als hätte ich ihm eine Fangfrage gestellt. »Was meinst du damit?«
    »Den Zwischenfall im Übungsraum. Die dreiköpfige Schlange. Was dachtest du, was ich meine?«
    Er entspannte sich. »Ach ja … Entschuldigung, es ist einfach ein komischer Tag. Hatte Amos irgendeine Erklärung?«
    Ich überlegte, warum ihn meine Frage so durcheinandergebracht hatte, beschloss dann aber, es auf sich beruhen zu lassen. Ich berichtete ihm von meiner Unterredung mit Amos. Walt nahm Dinge normalerweise ziemlich ruhig auf. Er war ein guter Zuhörer. Aber er wirkte immer noch zurückhaltend, nervös.
    Als ich fertig war, stellte er sich an das Geländer, auf dem Cheops thronte. »Apophis hat dieses Ding in der Villa losgelassen? Wenn wir es nicht aufgehalten hätten –«
    »Amos geht davon aus, dass die Schlange keine große Gefahr darstellte. Sie sollte bloß eine Botschaft überbringen und uns Angst einjagen.«
    Walt schüttelte erschrocken den Kopf. »Tja … dann weiß sie jetzt vermutlich über unsere Fähigkeiten Bescheid. Sie weiß, dass Felix fies mit Schuhen schmeißen kann.«
    Ich musste grinsen. »Oh ja. Das ist aber nicht die Fähigkeit, an die ich gedacht habe. Das graue Licht, mit dem du die Schlange angegriffen hast … und wie du mit dem Übungs-Uschebti umgesprungen bist und ihn zu Staub verwandelt hast –«
    »Wie ich das gemacht habe?« Walt zuckte hilflos die Achseln. »Ehrlich, Carter, ich hab keine Ahnung. Ich denke die ganze Zeit darüber nach und … es kam einfach von selbst. Zuerst dachte ich, der Uschebti hätte vielleicht einen eingebauten Selbstzerstörungszauber gehabt, den ich aus Versehen ausgelöst habe. Manchmal kann ich das bei magischen Gegenständen – sie an- oder ausschalten.«
    »Aber das erklärt nicht, wie du es bei der Schlange noch mal geschafft hast.«
    »Nein«, pflichtete er bei. Der Vorfall schien ihn sogar noch mehr aufzuwühlen als mich. Als Cheops begann, Walts Haare nach Läusen abzusuchen, ließ Walt es widerstandslos über sich ergehen.
    »Walt …« Ich zögerte, ich wollte ihn nicht drängen. »Diese neue Fähigkeit, dass du Dinge zu Staub verwandeln kannst – das hat nicht zufällig etwas mit dem zu tun, was du … na ja, was du Jaz erzählt hast?«
    Da war er wieder: dieser Blick eines im Käfig eingesperrten Tieres.
    »Ich weiß«, fügte ich schnell hinzu, »es geht mich nichts an. Aber du wirkst in letzter Zeit so durcheinander. Falls ich irgendetwas tun kann …«
    Er starrte auf den Fluss und wirkte so deprimiert, dass Cheops einen Grunzer von sich gab und ihm auf die Schulter klopfte.
    »Manchmal frage ich mich, warum ich

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