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Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Feuerthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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drei Steinstatuen mit einer Handbewegung dazu, von ihren Sockeln zu springen und auf die Schlange loszugehen. Walt feuerte einen grauen Lichtblitz aus seinem Zaubermesser ab. Und Felix zog seinen linken Schuh aus und zielte damit nach dem Ungeheuer.
    In diesem Moment war es für die Schlange wahrscheinlich nicht besonders lustig. Julians Schwert trennte einen der Köpfe ab. Felix’ Schuh erledigte den nächsten. Die Explosion aus Walts Zaubermesser verwandelte den dritten Kopf zu Staub. Zu guter Letzt machten sich Alyssas Statuen über die Schlange her und zermalmten das Monster unter einer Tonne Stein.
    Der Rest des Schlangenkörpers löste sich in Sand auf.
    Im Raum war es plötzlich still. Meine vier Auszubildenden sahen mich an. Ich bückte mich und hob einen Skarabäenpanzer auf.
    »Carter, das war Teil des Unterrichts, oder?«, fragte Felix noch einmal. »Sag, dass es zum Unterricht gehörte.«
    Ich dachte über die Stimme der Schlange nach – dieselbe Stimme, die der Weputi im Museum gehabt hatte. Mir wurde klar, warum sie mir so vertraut vorkam. Ich hatte sie schon früher, während der Schlacht bei der roten Pyramide, gehört.
    »Carter?« Felix sah aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Er war eine solche Nervensäge, dass ich manchmal vergaß, dass er erst neun war.
    »Ja, es war bloß ein Test«, log ich. Ich sah zu Walt und wir kamen schweigend überein: Darüber reden wir später . Doch erst musste ich jemand anderen befragen. »Der Unterricht ist beendet.«
    Ich rannte los, um Amos zu suchen.

6.
    Ein Vogelbad bringt mich fast um
    Amos drehte den Skarabäuspanzer hin und her. »Eine dreiköpfige Schlange, sagst du.«
    Ich fühlte mich nicht gut dabei, das bei ihm abzuladen. Er hatte seit Weihnachten so viel durchgemacht. Dann wurde er endlich gesund und kam nach Hause zurück und bumm  – dringt ein Monster in unseren Übungsraum ein. Aber ich wusste einfach nicht, mit wem ich sonst reden sollte. Irgendwie bedauerte ich, dass Sadie nicht da war.
    [Schon gut, Sadie, du brauchst gar nicht so hämisch zu grinsen. So sehr hab ich es auch wieder nicht bedauert.]
    »Ja«, sagte ich. »Sie hatte Flügel und sie spuckte Feuer wie ein Flammenwerfer. Hast du so was schon mal gesehen?«
    Amos legte den Skarabäuspanzer auf den Tisch. Er stupste ihn an, als erwarte er, dass er zum Leben erwachen würde. Wir waren allein in der Bibliothek, was ungewöhnlich war. Meistens war der große runde Raum voll mit Auszubildenden, die in den Nischen nach Schriftrollen stöberten oder Such-Uschebti durch die Welt schickten, um Artefakte, Bücher oder Pizza zu organisieren. Auf dem Boden war ein Bild des Erdgottes Geb, sein Körper war mit Bäumen und Flüssen bedeckt. Über uns streckte sich die sternenhäutige Himmelsgöttin Nut quer über die Decke. Normalerweise fühlte ich mich sicher in der Bibliothek, behütet zwischen zwei Göttern, die sich uns in der Vergangenheit wohlgesinnt gezeigt hatten. Doch jetzt sah ich die ganze Zeit zu den Such-Uschebti, die in der Bibliothek verteilt waren, und fragte mich, ob sie sich in Skarabäenpanzer auflösen oder den Angriff auf uns beschließen würden.
    Schließlich sprach Amos den Befehl: »A’max . «
    Brenne .
    Über dem Skarabäus flammte eine kleine rote Hieroglyphe auf:

    Dann entzündete sich der Panzer und zerfiel zu einem Aschehäufchen.
    »Ich meine mich an ein Bild zu erinnern«, sagte Amos. »Und zwar im Grab von Thutmosis III . Darauf war eine dreiköpfige geflügelte Schlange abgebildet, die deiner Beschreibung gleicht. Doch was das bedeutet …« Er schüttelte den Kopf. »Schlangen können in ägyptischen Mythen gut oder schlecht sein. Sie können Res Feinde sein oder seine Beschützer.«
    »Das war kein Beschützer«, erwiderte ich. »Die Schlange verlangte die Schriftrolle.«
    »Und trotzdem hatte sie drei Köpfe, was möglicherweise die drei Erscheinungsformen von Re symbolisiert. Und sie entstand aus dem Schutt von Res Statue.«
    »Sie kam nicht von Re«, beharrte ich. »Warum sollte Re uns davon abhalten wollen, ihn zu finden? Außerdem habe ich die Stimme der Schlange wiedererkannt. Es war die Stimme deines –« Ich biss mir auf die Zunge. »Ich wollte sagen, es war die Stimme von einem von Seths Schergen aus der roten Pyramide – von dem Apophis Besitz ergriffen hatte.«
    Amos starrte ins Leere.
    »Horrorgesicht«, erinnerte er sich. »Du glaubst also, dass Apophis durch diese Schlange zu dir gesprochen hat?«
    Ich nickte. »Ich

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