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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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    Der ganze Korridor um uns war ein einziges Chaos. Unsere Initianden kämpften in beide Richtungen gegen die feindlichen Magier. Direkt vor uns blockierte ein Dutzend Rebellen die Türen, die in den Gang der Zeitalter führten. Unsere Freunde versuchten offenbar, an ihnen vorbeizukommen.
    Einen Moment lang erschien mir das als der völlig falsche Ansatz. Sollten wir nicht die Türen verteidigen? Doch dann wurde mir klar, was passiert sein musste. Der Angriff durch den verschlossenen Tunnel hatte unsere Verbündeten überrascht. Sie waren Amos zu Hilfe geeilt, doch als sie die Türen erreichten, befanden sich die Feinde schon im Gang der Zeitalter. Nun hinderte diese Gruppe unsere Verstärkung daran, Amos zu Hilfe zu kommen, und unser Onkel stand möglicherweise Sarah Jacobi und ihrem Spitzenteam allein gegenüber.
    Mein Puls raste. Ich stürzte mich in die Schlacht und schleuderte Zaubersprüche aus Isis’ unglaublich umfangreicher Speisekarte. Ich muss gestehen, es fühlte sich gut an, wieder eine Göttin zu sein. Allerdings musste ich meine Energie vorsichtig einteilen. Wäre es nach Isis gegangen, hätte sie unsere Feinde in Sekundenschnelle vernichtet, mich jedoch dabei verbrannt. Ich musste ihre Lust bremsen, die schwächlichen Sterblichen zu Hackfleisch zu verarbeiten.
    Ich warf mein Zaubermesser wie einen Bumerang und traf einen großen bärtigen Magier, der etwas auf Russisch brüllte, während er sich ein Schwertduell mit Julian lieferte.
    Der Russe verschwand in einem goldenen Blitz. An der Stelle, wo er gestanden hatte, quietschte erschreckt ein Hamster und huschte davon. Julian grinste mich an. Seine Klinge qualmte und die Aufschläge seiner Hosen brannten, ansonsten schien es ihm jedoch gut zu gehen.
    »Wurde aber auch Zeit!«, sagte er.
    Ein anderer Magier stürzte sich auf ihn, so dass wir unsere Unterhaltung nicht fortsetzen konnten.
    Carter bahnte sich – Krummstab und Geißel schwingend, als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes getan – seinen Weg. Ein feindlicher Magier rief ein Nashorn herbei, was ich in Anbetracht der Enge ziemlich unhöflich fand. Carter schlug mit der Geißel nach ihm, jede Stachelkette verwandelte sich in ein brennendes Seil. Das Nashorn zerfiel in drei Teile und zerschmolz zu einem Wachsklumpen.
    Der Rest unserer Freunde wehrte sich ebenfalls ziemlich tapfer. Felix benutzte einen Eiszauber, den ich noch nie zuvor gesehen hatte – er steckte seine Gegner in große flockige Schneemänner, komplett mit Möhrennase und Pfeife. Seine Pinguinarmee watschelte um ihn herum, hackte nach feindlichen Magiern und klaute ihre Zaubermesser.
    Alyssa kämpfte gegen eine andere Erdelementalistin, die Russin war ihr allerdings eindeutig unterlegen. Sie hatte vermutlich noch nie mit der Kraft Gebs zu tun gehabt. Jedes Mal, wenn die Russin ein Steingeschöpf herbeirief oder versuchte, Steinbrocken zu schleudern, endeten ihre Geschosse als Schutt. Auf ein Fingerschnippen von Alyssa verwandelte sich der Boden unter den Füßen ihrer Gegnerin in Treibsand. Die Russin versank bis zu den Schultern und blieb so stecken.
    Am nördlichen Ende des Gangs kauerte Jaz neben Clio und kümmerte sich um deren Arm, der in eine Sonnenblume verwandelt worden war. Clio war trotzdem immer noch besser dran als ihr Gegner. Zu ihren Füßen lag eine menschengroße Ausgabe des Romans David Copperfield , der vermutlich einmal ein feindlicher Magier gewesen war.
    (Carter erklärt mir, dass es tatsächlich einen Magier namens David Copperfield gibt. Er findet das aus irgendeinem Grund lustig. Beachtet ihn einfach nicht. Das mache ich jedenfalls.)
    Selbst unsere Knirpse mischten mit. Klein Shelby hatte ihre Farbstifte im Korridor verteilt, um Feinde zu Fall zu bringen. Nun schwenkte sie ihr Zaubermesser wie einen Tennisschläger, rannte zwischen den Beinen der erwachsenen Magier hindurch, klatschte ihnen auf den Hintern und schrie: »Stirb! Stirb! Stirb!«
    Sind Kinder nicht süß?
    Sie schlug einen großen Metallkrieger, zweifellos ein Uschebti, der sich daraufhin in ein regenbogenfarbenes Hängebauchschwein verwandelte. Irgendwie hatte ich das ungute Gefühl, dass – sollten wir diesen Tag überleben – Shelby sicher so weitermachen wollen würde.
    Einige der Bewohner des Ersten Nomos halfen uns zwar, aber es waren deprimierend wenige. Eine Handvoll tattriger alter Magier und ein paar verzweifelte Kaufleute warfen Talismane und wehrten Zauber ab.
    Langsam, aber sicher kämpften wir uns zu den

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