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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Zeitalter schon auf dem Boden, nur von sehr dünnen leuchtenden roten Schilden geschützt. Magische Seile wickelten ihn fest ein. Sarah Jacobi stand hinter ihm und hielt das schwarze Lasso wie eine Leine. Eine der Netjeri -Klingen presste sie Amos an die Kehle.
    »Keinen Schritt weiter!«, befahl sie uns. »Jetzt ist Schluss.«
    Meine Freunde zögerten. Die rebellischen Magier drehten sich um und musterten uns misstrauisch.
    In meinem Kopf sprach Isis: Bedauerlich, aber wir müssen ihn sterben lassen. Er beherbergt Seth in sich, unseren alten Feind.
    Das ist mein Onkel! , erwiderte ich.
    Er hat sich verleiten lassen , sagte Isis. Ihm ist sowieso nicht mehr zu helfen.
    »Nein!«, schrie ich. Unsere Verbindung brach ab. Man kann sich den Kopf mit einer Gottheit teilen und verschiedener Meinung sein. Doch um das Auge zu sein, muss man sich in perfektem Gleichklang befinden.
    Carter schien mit Horus ähnlichen Ärger zu haben. Er rief den Falkenkriegeravatar herbei, der sich allerdings fast auf der Stelle auflöste und Carter auf den Boden plumpsen ließ.
    »Komm schon, Horus!«, knurrte er. »Wir müssen ihm helfen.«
    Sarah Jacobis Lachen klang, als würde man Metall über Sand ziehen.
    »Siehst du?« Sie zog die Schlinge um Amos’ Hals fester. »Das kommt davon, wenn man dem Weg der Götter folgt. Verwirrung. Chaos. Seth höchstpersönlich im Gang der Zeitalter! Selbst ihr irregeleiteten Narren könnt nicht leugnen, dass das nicht sein darf!«
    Amos umklammerte seinen Hals. Er knurrte wütend, aber es war Seths Stimme, die sprach: »Ich versuche, etwas Nettes zu tun, und das ist der Dank dafür? Du hättest mir erlauben sollen, dass ich sie umbringe, Amos!«
    Ich trat einen Schritt vor, dabei achtete ich sorgfältig darauf, keine abrupte Bewegung zu machen. »Jacobi, du verstehst es nicht. Amos kanalisiert Seths Kraft, aber er hat alles unter Kontrolle. Er hätte dich umbringen können, aber er hat es nicht getan. Seth war Res Stellvertreter. Er ist ein nützlicher Verbündeter, wenn man ihn fachgerecht handhabt.«
    Seth schnaubte. »Nützlich, ja! Mit der Fachgerecht-handhaben-Chose kenn ich mich nicht aus. Lasst mich los, ihr Magierwürmchen, damit ich euch zerquetschen kann!«
    Ich warf meinem Onkel einen bösen Blick zu. »Seth! Das bringt uns nicht weiter!«
    Amos’ Gesichtsausdruck wandelte sich von Zorn zu Besorgnis. »Sadie!«, sagte er mit seiner eigenen Stimme. »Geh raus und kämpfe gegen Apophis. Kümmere dich nicht um mich!«
    »Nein«, sagte ich. »Du bist der Oberste Vorlesepriester. Wir werden für das Lebenshaus kämpfen.«
    Ich blickte nicht hinter mich, aber ich hoffte, dass meine Freunde derselben Meinung waren. Andernfalls würde mein letztes Gefecht sehr, sehr kurz ausfallen.
    Jacobi lachte höhnisch. »Dein Onkel ist ein Diener Seths! Du und dein Bruder, ihr seid zum Tode verurteilt. Ihr anderen, legt eure Waffen nieder. Als eure neue Oberste Vorlesepriesterin werde ich euch begnadigen. Dann kämpfen wir gemeinsam gegen Apophis.«
    »Du bist doch mit Apophis verbündet !«, schrie ich.
    Jacobis Gesichtsausdruck versteinerte. »Verrat.« Sie riss ihren Zauberstab heraus. »Ha-di.«
    Ich erhob mein Zaubermesser, doch dieses Mal half mir Isis nicht. Ich war bloß Sadie Kane und meine Abwehrmechanismen reagierten langsam. Die Explosion durchbrach meine schwachen Schutzschilde und schleuderte mich gegen den Lichtvorhang. Rings um mich knisterten Bilder aus dem Zeitalter der Götter – die Schöpfung der Welt, die Krönung des Osiris, der Kampf zwischen Seth und Horus – es war, als würden sechzig Filme gleichzeitig in mein Hirn runtergeladen, während ich auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde.
    Das Licht wurde diffus und ich lag benommen und erschöpft am Boden.
    »Sadie!« Carter kam auf mich zugestürzt, doch Kwai beschoss ihn mit einem roten Blitz. Carter fiel auf die Knie. Ich hatte nicht einmal mehr die Kraft aufzuschreien.
    Jaz rannte zu ihm. Klein Shelby schrie: »Aufhören! Aufhören!« Unsere anderen Initianden wirkten benommen und rührten sich nicht.
    »Gebt auf«, sagte Jacobi. Mir wurde klar, dass sie Worte der Macht sprach, genau wie der Geist Setne. Sie setzte Magie ein, um meine Freunde zu lähmen. »Die Kanes haben euch nichts als Probleme beschert. Es ist an der Zeit, dass das ein Ende hat.«
    Sie nahm ihre Netjeri -Klinge von Amos’ Kehle. Blitzschnell schleuderte sie sie nach mir. Als die Klinge auf mich zuflog, schien mein Hirn Gas zu geben. In jener Millisekunde

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