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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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Kannst du uns den schnellsten Weg zeigen?«
    Amos nickte. »Und ihr anderen?«
    Die anderen Magier bekundeten ihre Zustimmung – sogar die früheren Rebellen.
    »Wir sind nicht viele«, bemerkte Walt. »Wie lauten deine Befehle, Carter?«
    »Zuerst kümmern wir uns um Verstärkung«, sagte er. »Es ist an der Zeit, dass ich die Götter zur Schlacht herbeirufe.«

Carter
    19.
    Willkommen im Gruselkabinett des Bösen
    Sadie sagt, ich hätte selbstsicher ausgesehen?
    Sehr lustig.
    Ganz ehrlich, als mir die Königsherrschaft über das Universum angetragen wurde (oder der Oberbefehl über Götter und Magier oder weiß der Geier), bin ich fast aus den Latschen gekippt.
    Ich war dankbar, dass es auf dem Weg in den Kampf passierte, so hatte ich nicht viel Zeit zum Nachdenken oder Ausflippen.
    Mach einfach , sagte Horus. Nutze meinen Mut.
    Ausnahmsweise war ich froh, ihm die Führung zu überlassen. Ansonsten wäre ich wahrscheinlich schreiend zurückgerannt und hätte wie ein Kindergartenkind gebrüllt, als wir oben ankamen und ich sah, wie schlimm es stand.
    (Sadie sagt, das sei nicht fair. Unsere Kindergartenkinder schrien nicht. Sie waren begieriger auf die Schlacht als ich.)
    Unser Magiertrüppchen kam jedenfalls aus einem Geheimtunnel auf halber Höhe der Chepren-Pyramide heraus und starrte auf den Weltuntergang.
    Zu sagen, Apophis wäre groß, käme ungefähr der Aussage gleich, die Titanic hätte ein bisschen Wasser abgekriegt. Während unserer Zeit unter der Erde war die Schlange gewachsen. Sie schlängelte sich nun kilometerlang unter der Wüste, wickelte sich um die Pyramiden, grub sich unter den Vororten von Kairo hindurch und hob ganze Viertel wie einen alten Teppich hoch.
    Nur der Kopf der Schlange ragte aus der Erde heraus, er war allerdings fast so groß wie die Pyramiden. Er bestand aus Sandstürmen und Blitzen, genau wie Sadie es beschrieben hatte; und als er seinen Nackenschild aufspreizte, wurde eine Hieroglyphe sichtbar, die kein Magier je niederschreiben würde: Isfet , das Symbol für Chaos.

    Die vier Götter, die gegen Apophis kämpften, sahen im Vergleich dazu winzig aus. Sobek saß rittlings auf der Schlange, biss immer und immer wieder mit seinem kräftigen Krokodilkiefer zu und drosch mit seinem Zauberstab auf sie ein. Er traf, doch es schien Apophis nicht weiter zu stören.
    Bes tanzte in seiner Speedo-Badehose herum, schwang einen Holzknüppel und brüllte so laut »Buh!«, dass sich die Bewohner Kairos vermutlich unter ihre Betten verkrochen. Die riesige Chaosschlange wirkte jedoch nicht im Geringsten erschrocken.
    Unserer Katzenfreundin Bastet erging es nicht viel besser. Sie sprang auf den Kopf der Schlange, stach wild mit ihren Messern zu, dann hüpfte sie wieder herunter, bevor Apophis sie abschütteln konnte, doch die Schlange schien nur an einem Ziel interessiert.
    Zwischen der Großen Pyramide und dem Sphinx stand in strahlend goldenes Licht gehüllt Zia. Man konnte sie kaum ansehen, denn sie schoss wie ein römisches Licht Feuerkugeln ab – jede einzelne explodierte auf dem Körper der Schlange und fügte ihr Verletzungen zu. Die Schlange wehrte sich, indem sie Erdbrocken aus dem Wüstenboden biss, doch sie schien Zia nicht finden zu können. Ihr Standort bewegte sich wie eine Fata Morgana – sie war immer ein paar Meter von der Stelle entfernt, an der Apophis zuschlug.
    Trotzdem konnte sie diesen Kampf nicht ewig durchhalten. Bei einem Blick in die Duat sah ich, dass die Auren der vier Götter schwächer wurden, Apophis hingegen wurde immer größer und stärker.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Jaz nervös.
    »Wartet auf mein Zeichen«, sagte ich.
    »Und das wäre?«, fragte Sadie.
    »Weiß ich noch nicht. Bin gleich wieder da.«
    Ich schloss die Augen und sandte meinen Ba in den Himmel. Mit einem Mal befand ich mich im Thronsaal der Götter. Hohe Steinsäulen ragten empor. Überall loderten Kohlebecken mit magischem Feuer, das sich im glänzenden Marmorboden widerspiegelte. In der Mitte des Saals stand Res Sonnenbarke auf einem Podest. Sein Feuerthron war leer.
    Ich schien allein zu sein – bis ich rief.
    »Kommt zu mir.« Horus und ich sprachen gleichzeitig. »Löst euren Treueschwur ein.«
    Kometen in Zeitlupe ähnlich schwebten leuchtende Rauchschwaden in den Saal. Lichter flammten auf und wurden lebendig und wirbelten zwischen den Säulen herum. Rings um mich nahmen die Götter Gestalt an.
    Ein Schwarm Skorpione kroch über den Boden und formte die Göttin Selket, die mir

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