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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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hätte seine Rolle beinahe ganz fallenlassen. »Lord Osiris, wir müssen sie augenblicklich retten! Meine Brüder –«
    »Wir werden uns darüber unterhalten«, versprach Dad. »Doch zuerst möchte ich hören, was meine Kinder in die Duat führt.«
    Wir wechselten uns mit Erzählen ab: die rebellischen Magier und ihr geheimes Bündnis mit Apophis, der bevorstehende Angriff auf den Ersten Nomos und unsere Hoffnung, eine neue Sorte Ächtungszauber zu finden, der Apophis ein für alle Mal aufhalten würde.
    Einiges davon überraschte und bekümmerte unseren Vater – zum Beispiel die Tatsache, dass viele Magier aus dem Ersten Nomos geflohen waren und ihn mangelhaft geschützt zurückgelassen hatten, dass wir unsere Initianden aus dem Brooklyn House als Verstärkung geschickt hatten und dass Amos mit den Kräften Seths liebäugelte.
    »Nein«, sagte Dad. »Nein, das darf er nicht! Diese Magier, die ihn im Stich gelassen haben – unverzeihlich! Das Lebenshaus muss dem Obersten Vorlesepriester zu Hilfe kommen.« Er richtete sich auf. »Ich sollte zu meinem Bruder –«
    »Mein Lord«, sagte Du mit gewaltiger Stimme. »Ihr seid kein Magier mehr. Ihr seid Osiris.«
    Dad schnitt eine Grimasse, lehnte sich aber wieder in seinem Thron zurück. »Ja, ja, natürlich. Bitte, Kinder, erzählt weiter.«
    Einige unserer Neuigkeiten kannte Dad bereits. Doch als wir die Geister der Toten erwähnten, die verschwanden, und die Vision über unsere Mutter, die irgendwo tief in der Duat herumirrte und gegen den Sog der dunklen Macht kämpfte, den Carter und ich für den Schatten von Apophis hielten, sackten seine Schultern nach unten.
    »Ich habe überall nach eurer Mutter gesucht«, sagte Dad mutlos. »Diese Macht, die von den Geistern Besitz ergreift – ob es nun der Schatten der Schlange ist oder etwas anderes –, ich kann sie nicht aufhalten. Ich kann diese Macht nicht einmal finden. Eure Mutter …«
    Sein Gesichtsausdruck wurde kalt wie Eis. Ich verstand, was in ihm vorging. Jahrelang hatte er mit der Schuld gelebt, dass er den Tod unserer Mutter nicht hatte verhindern können. Nun war sie wieder in Gefahr, und obwohl er der Gebieter der Toten war, konnte er nichts zu ihrer Rettung tun.
    »Wir können sie finden«, versprach ich. »Das hängt alles zusammen, Dad. Wir haben einen Plan.«
    Carter und ich erklärten die Sache mit dem Schut und dass er sich vielleicht für einen XXXL-Ächtungszauber verwenden ließ.
    Mein Vater rutschte auf seinem Thron vor. Seine Augen wurden schmal. »Das hat euch Anubis erzählt? Er hat Sterblichen das Wesen des Schut erklärt?«
    Seine blaue Aura flackerte gefährlich. Ich hatte nie Angst vor meinem Vater gehabt, aber ich muss gestehen: Ich wich einen Schritt zurück. »Na ja … Anubis war nicht der Einzige.«
    »Thot hat geholfen«, sagte Carter. »Und auf einiges sind wir von selbst gekommen –«
    »Thot!«, spie mein Vater. »Dies ist gefährliches Wissen, Kinder. Viel zu gefährlich. Ich werde euch nicht –«
    »Dad!«, rief ich. Ich glaube, er war überrascht, aber meine Geduld war wirklich aufgebraucht. Ich hatte die Nase ziemlich voll von Göttern, die mir am laufenden Band erzählten, was ich zu tun und zu lassen hatte. »Es ist Apophis’ Schatten, der die Seelen der Toten wegzieht. Er muss es sein! Der Schatten nährt sich von ihnen und wird stärker, während Apophis sich darauf vorbereitet, aus dem Abgrund auszubrechen.«
    Ich hatte die Idee zuvor noch nie richtig zu Ende gedacht, aber als ich die Worte aussprach, fühlten sie sich wahr an – grässlich, aber wahr.
    »Wir müssen den Schatten finden und einfangen«, beharrte ich. »Dann können wir ihn dazu benutzen, die Schlange in die Verbannung zu schicken. Es ist unsere einzige Chance – es sei denn, du möchtest, dass wir eine Standardächtung benutzen. Dafür haben wir sogar eine Statuette dabei, oder, Carter?«
    Carter klopfte auf seinen Rucksack. »Der Zauber wird uns umbringen«, sagte er. »Und vielleicht funktioniert er überhaupt nicht. Aber er ist die einzige Option, die wir haben …«
    Zia sah zu Tode erschrocken aus. »Carter, das hast du mir nicht gesagt! Du hast eine Statue von – von ihm angefertigt? Du würdest dich opfern, um –?«
    »Nein«, sagte unser Vater. Er wirkte nicht länger ärgerlich. Er ließ den Kopf in die Hände sinken. »Nein, du hast Recht, Sadie. Eine kleine Chance ist besser als gar keine. Ich könnte es bloß nicht ertragen, wenn euch …« Er richtete sich auf, holte

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