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Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange

Titel: Die Kane-Chroniken – Der Schatten der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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von Osiris. Ich werde die Existenz eines Schurken wie du nicht dulden, nicht einmal, wenn du ein Geist bist. Diesmal bist du mit deinen Tricks am Ende.«
    Ammit fiepte aufgeregt. Die Fallbeilwächter bewegten ihre Klingen hoch und runter, als würden sie klatschen. Du mit gewaltiger Stimme schrie: »Hört, hört!«
    Und Setne … Er warf den Kopf zurück und lachte.
    Mein Vater sah erst verdutzt aus, dann erzürnt. Er hob die Hand, um die Bänder der Hathor fester zu ziehen, doch Setne sagte: »Wartet, mein Lord. Es sieht folgendermaßen aus: Ich bin nicht mit meinen Tricks am Ende. Fragt Eure Kinder dort. Fragt ihre Freunde. Diese Kinder benötigen meine Hilfe.«
    »Schluss mit den Lügen«, knurrte mein Vater. »Dein Herz wird gewogen werden, wieder einmal, und Ammit wird dich verschlingen –«
    »Dad!«, rief ich. »Er sagt die Wahrheit! Wir brauchen ihn wirklich.«
    Mein Vater drehte sich zu mir. Ich konnte beinah sehen, wie Schmerz und Wut in ihm tobten. Er hatte seine Frau schon wieder verloren. Er konnte seinem Bruder nicht helfen. Bald würde ein Kampf um den Weltuntergang beginnen und seine Kinder standen an der Front. Dad musste der Gerechtigkeit bei diesem Geistmagier Genüge tun. Er brauchte das Gefühl, endlich einmal etwas richtig zu machen.
    »Dad, bitte hör mir zu«, sagte ich. »Ich weiß, es ist gefährlich. Ich weiß, du hasst das. Aber wir sind wegen Setne hergekommen. Was wir dir vorhin über unseren Plan erzählt haben – Setne verfügt über das Wissen, das wir brauchen.«
    »Sadie hat Recht«, sagte Carter. »Bitte, Dad. Du hast gefragt, wie du helfen könntest. Übergib Setne unserer Obhut. Er ist der Schlüssel zur Niederschlagung des Apophis.«
    Als dieser Name ausgesprochen wurde, fegte ein kalter Wind durch den Gerichtssaal. Die Kohlebecken flackerten. Ammit wimmerte und legte die Pranken auf die Schnauze. Selbst die Fallbeildämonen scharrten nervös mit den Füßen.
    »Nein«, sagte Dad. »Kommt überhaupt nicht in Frage. Setne manipuliert euch mit seiner Magie. Er ist ein Diener des Chaos.«
    »Mein Lord«, sagte Setne, sein Ton war plötzlich sanft und voller Respekt. »Ich bin alles Mögliche, aber ein Diener der Schlange? Nein. Ich will nicht, dass die Welt zerstört wird. Was habe ich denn davon? Hört auf das Mädchen. Lasst sie ihren Plan erzählen.«
    Die Worte arbeiteten sich in meinen Kopf vor. Mir wurde klar, dass Setne Magie benutzte und mir zu sprechen befahl. Ich wappnete mich. Leider befahl mir Setne etwas, das ich gern tat – reden. Es sprudelte alles heraus: wie wir in Dallas versucht hatten, das Buch zur Niederwerfung des Apophis zu retten, wie Setne dort mit mir gesprochen hatte, wie wir den Schrein gefunden hatten und auf die Idee kamen, den Schut einzusetzen. Ich erklärte meine Hoffnungen, Bes wiederzubeleben und Apophis zu vernichten.
    »Es ist unmöglich«, sagte Dad. »Und selbst, wenn es das nicht wäre: Man darf Setne nicht trauen. Ich würde ihn niemals freilassen, schon gar nicht, wenn meine Kinder in seiner Nähe sind. Er wird euch bei der erstbesten Gelegenheit umbringen!«
    »Dad«, sagte Carter, »wir sind keine Kinder mehr. Wir schaffen das.«
    Die Qual auf dem Gesicht meines Vaters war schwer zu ertragen. Ich kämpfte gegen die Tränen und näherte mich dem Thron.
    »Dad, ich weiß, dass du uns liebst.« Ich nahm seine Hand. »Ich weiß, dass du uns beschützen möchtest, aber du hast alles aufs Spiel gesetzt, damit wir eine Chance haben, die Welt zu retten. Nun ist die Zeit dafür gekommen. Es ist der einzige Weg.«
    »Sie hat Recht.« Setne schaffte es, Bedauern in seine Stimme zu legen, als täte es ihm leid, dass er vielleicht eine Gnadenfrist bekam. »Also, mein Lord, es ist der einzige Weg, die Geister der Toten zu retten, bevor der Schatten von Apophis sie allesamt vernichtet – einschließlich Eurer Gattin.«
    Das Gesicht meines Vaters färbte sich von himmelblau zu dunklem Indigo. Er umklammerte den Thron, als wollte er die Armlehnen abreißen.
    Ich dachte schon, Setne sei zu weit gegangen.
    Doch dann entkrampften sich die Hände meines Vaters. Der Zorn in seinem Blick wandelte sich zu Verzweiflung und Hunger.
    »Wächter«, sagte er, »gebt dem Gefangenen die Feder der Wahrheit. Er wird sie während seiner Erklärung halten. Wenn er lügt, stirbt er in den Flammen.«
    Einer der Fallbeildämonen nahm die Feder von der Waage der Gerechtigkeit. Setne betrachtete ungerührt die leuchtende Feder, die ihm in die Hände gelegt

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