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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Patrick Hakansson, Christophorer-
    Ordensname: Bruder Patrick
     
     
    Bruder Patrick erschien auf der Brücke. Sein Blick wurde unwillkürlich vom Panorama-Schirm angezogen, der zu hundert Prozent von dem braungelben Erscheinungsbild des Gas-Überriesen Rendezvous IV eingenommen wurde.
    Eine Schattenzone zeichnete sich ab. Dieser Schatten war gewaltig und umfasste ein Gebiet, das dem tausendfachen Erddurchmesser entsprach. Er wurde durch den blauen Riesenmond Rendezvous IV/143 verursacht.
    »Captain, es ist mir in Zusammenarbeit mit Fähnrich Mutawesi gelungen, genauer zu errechnen, wo das Ziel der beiden Impulse war, die aus dem Black Hole im Triple-Sun-System kamen.«
    Commander Leslie erhob sich aus seinem Kommandantensitz. »Ich bin gespannt, Bruder Patrick.«
    »Wenn ich eine Konsole benutzen dürfte.«
    »Nehmen Sie meine!«, schlug Lieutenant Commander Soldo vor und trat zur Seite.
    Bruder Patrick trat an die Konsole des Ersten Offiziers.
    »Captain, wir tauchen jetzt in die tausend Kilometer breite Koronar-Zone der Atmosphäre von Planet IV ein«, meldete indessen Lieutenant Ramirez.
    In dieser Koronar-Zone befand sich vor allem Wasserstoff, Helium und sehr viel Kohlendioxid. Der atmosphärische Druck lag bei 9 Millibar, was auf der Erde immer noch einem veritablen Vakuum entsprach. Der Normalwert schwankte auf dem Heimatplaneten der Menschheit um 1.000 Millibar. Andererseits überstieg der in der Koronar-Zone von Rendezvous IV herrschende Luftdruck denjenigen eines Hochdruckgebietes auf dem Mars, der zwischen 1 und 8 Millibar schwankte.
    »Temperaturwerte?«, fragte Soldo.
    »Bleiben im Normalbereich.«
    »Ortung?«
    »Noch immer keine Spur von Mond IV/212 und dem Zweiten Quader«, antwortete Lieutenant Wu.
    »Wir müssen so nahe wie möglich an den Planeten heran«, meinte Soldo.
    »Es ist die Frage, wo Sie die Grenze zwischen Rendezvous IV und dem freien Weltall definieren«, erwiderte Jessica Wu. »Streng genommen befinden wir uns bereits innerhalb der Atomsphäre des Planeten. Der Übergang ist fließend.«
    »Annäherung, solange die Temperaturwerte unbedenklich bleiben«, entschied Leslie.
    »Die positive Auswirkung auf die Ortung ist nur gering«, gab Wu zu bedenken.
    »Wie auch immer.« Leslie zuckte mit den Schultern. »Wir müssen alles tun, um dieses Artefakt wiederzufinden.«
    »Wenn ich dazu auch einen Beitrag leisten dürfte«, mischte sich Bruder Patrick in das Gespräch ein, während seine Finger über die Sensorfelder von Soldos Konsole glitten und ein Programm starteten, dessen optische Darstellung etwa ein Viertel des Großen Panorama-Schirms beanspruchte.
    Eine schematische Darstellung von Triple Sun und Rendezvous IV sowie der näheren Umgebung entstand. Der Maßstab war so groß, dass Einzelheiten kaum darstellbar waren.
    »Wir nehmen an, dass einer der Impulse ins Rendezvous-System zielte und vermutlich mit dem zweiten Quader in Zusammenhang stand«, erläuterte Bruder Patrick. »Diese Vermutung hat sich bestätigt. Wir können damit die Position des zweiten Quaders innerhalb der Planetenatmosphäre zum Zeitpunkt des Impulses lokalisieren.« Eine vergrößerte Schema-Darstellung von Rendezvous IV wurde nun angezeigt. Die Position war überraschenderweise ein ganzes Stück weiter nördlich des planetaren Äquators als angenommen.
    »Dieser Mond scheint eine ziemlich exzentrische Bahn zu haben«, stellte Leslie fest.
    »Eine Bahn, die möglicherweise zu allem Überfluss auch durch planetare Wetterphänomene abgelenkt wird. Aber das Wetter auf Gas-Überriesen ist zum Glück recht stabil. Ein Sturm dauert Jahrtausende. Es braucht einfach seine Zeit, um die Atmosphäre von Planet IV in Bewegung zu setzen – und genauso lange muss man warten, bis sich die Turbulenzen wieder beruhigt haben. Wir haben daher die aktuellen Daten in das mathematische Modell mit einfließen lassen. Danach befindet sich Mond IV/212 sehr wahrscheinlich hier!«
    Bruder Patrick markierte ein bestimmtes Gebiet. Es umfasste eine Ausdehnung, die jene der Erde um das Dreifache überstieg.
    Aber für hiesige Verhältnisse war das eine exakte Ortsbestimmung.
    »Hier müssen wir das Artefakt suchen.«
    »Ehrlich gesagt, hätten wir unsere Ortungssysteme niemals dorthin ausgerichtet«, sagte Wu. »Ich schlage vor, eine Ortungssonde in das Zielgebiet zu schießen.«
    »Tun Sie das, Lieutenant.« Leslie drehte sich zu Bruder Patrick um. »Was ist mit dem Ziel des zweiten Impulses?«
    »Ich weise darauf hin, dass der

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