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Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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lange Sicht durch den Konflikt mit den Kridan zu disziplinieren sein. Sie haben gar nicht die Möglichkeit, uns Schwierigkeiten zu bereiten, weil der Druck von außen viel zu groß ist. Im Gegensatz zu den Bürgern der Solaren Welten haben die Xabong bereits erlebt, was es bedeutet, von den Kridan besiegt zu werden. Sie werden also alles tun, um dies zu vermeiden. Da bin ich überzeugt.«
    »Und was ist, wenn dieser Konflikt eines Tages nicht mehr existiert?«
    »Dann existieren wir wahrscheinlich auch nicht mehr, Admiral Rudenko«, erwiderte Benson mit einer Kaltschnäuzigkeit, die Rudenko dem Vorsitzenden eigentlich gar nicht zugetraut hatte. »Rudenko, ich halte das wirklich für ausgeschlossen. Mehr als ein gefährdeter Waffenstillstand ist bei diesem Gegner nicht drin! Ihre gesamte Religion und Kultur scheint durch den Expansionsdrang geprägt zu sein, wieso sollen sie daher plötzlich damit aufhören? Nein, die Kridan werden stets als Bedrohung im Hintergrund präsent bleiben und die Xabong daran erinnern, dass sie auf uns angewiesen sind.«
    »Ich hoffe, Sie irren sich nicht, Vorsitzender Benson.«
    »Das weiß niemand.« Benson stockte und sprach zunächst nicht weiter.
    »Vorsitzender?«
    »Es waren die Xabong, die ausdrücklich Dambanor I als Asylwelt vorgeschlagen haben. Als Alternative überlegten sie einen Exodus in sehr viel weiter entlegene Regionen des Alls. Wir hätten unsere einzigen Verbündeten verloren.«
    Er hat sich unter Druck setzen lassen. Das darf doch nicht wahr sein!
    »Ich habe jetzt leider für eine weitere Unterhaltung keine Zeit mehr. Guten Tag, Admiral.«
    Benson unterbrach die Verbindung.
    Rudenko war wie vor den Kopf gestoßen. Welchen Grund gab es, dass die Xabong ausgerechnet Dambanor vorschlugen? Wie konnten sie überhaupt genau genug über das System informiert sein, um zu wissen, dass sich dort ein für sie günstiger Planet für eine Umsiedlung anbot?
    Wissen die etwa mehr über uns, als wir bislang glaubten?
    Wenig später meldete sich noch einmal Admiral Müller über Bergstrom-Funk. »Da gibt es noch etwas, was Sie vielleicht wissen sollten, Gregor.«
    »Und das wäre?«
    »Ich erhielt soeben einen Bericht des Geheimdienstes und der Behörde für die Verwaltung von Bundesterritorien. Vor Kurzem wurde von einem Raumschiff der lokalen Verteidigungskräfte des Systems ein Xabong-Schiff in der Nähe von Dambanor I geortet. Es beschleunigte auf 0,4 LG und trat in den Bergstrom-Raum ein.«
    »Warum habe ich davon nichts erfahren?«
    »Ich weiß es selbst erst seit Kurzem. Aber das ist noch nicht alles. Es gibt bislang unbestätigte Berichte, dass ein 5-D-Resonanzschock, der von Planet II ausging, zeitweilig die gesamte Raumkontrolle des Systems lahmlegte. Der Vorfall wurde nicht weitergeleitet, weil die Raumkontrolle zunächst an Folgen eigenen technischen Versagens dachte und man eine offizielle Untersuchung scheute.«
    »Das darf nicht wahr sein!«
    »Sie müssen die Leute dort verstehen. Die sind im Grunde genommen nicht dafür ausgebildet, so etwas überhaupt zu erkennen.«
    »Wissen Sie, was das bedeutet, Admiral Müller?«, zog Rudenko ein nicht gerade optimistisches Resümee. »Die Xabong haben Dambanor I aus einem einfachen Grund ausgesucht: Weil sie dort die Technik der Erhabenen vermuten. Wahrscheinlich haben sie Dambanor schon seit Längerem ausgekundschaftet. Und jetzt ergab sich die Gelegenheit dazu, es sich einzuverleiben. Und das auch noch mit dem Segen des Hohen Rates.«
    »Rudenko! Ich will Ihr Wort dafür, dass Sie sich da nicht einmischen. Das ist Politik – und diese folgt anderen Gesetzen.«
    »Sir, ich kann Sie ganz schlecht verstehen, Admiral. Mir scheint, auch der Audiostream reißt ab!«
    »Rudenko?«
    Rudenko unterbrach den Empfang.

 
Kapitel 6 – Auf der Spur des zweiten Quaders
     
    Es kursierten damals zahlreiche Spekulationen und Theorien über die Herkunft der Artefakte, auf die wir im Jahr 2236 im Triple-Sun-System und bei Rendezvous IV stießen.
    Es war für uns alle überraschend, dort die Spuren einer Spezies zu finden, die uns allen zwar wohlbekannt, seinerzeit aber kaum erforscht war.
     
    Aus einer Vorlesung von
    Professor Dr. Miles Jennings,
    von 2234 – 2249 Schiffsarzt des
    Leichten Kreuzers STERNENFAUST,
    seit 2249 Inhaber des ersten Lehrstuhls
    für Exomedizin an der
    Far-Horizon-Akademie auf Sedna
     
     
    Mathematik ist die Sprache Gottes. Und manchmal versteht er sie besser als Gebete.
     
    Aus den privaten Aufzeichnungen
    von

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