Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Kanonen von Dambanor II

Die Kanonen von Dambanor II

Titel: Die Kanonen von Dambanor II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Unsicherheitsfaktor umso größer wird, desto weiter die Distanz zur angepeilten Position ist. Alles, was wir orten können, ist eine Resonanz des eigentlichen Signals, das wir nur mathematisch rekonstruieren können.«
    »Heißt das, Sie wissen es doch nicht?«, fragte Björn Soldo stirnrunzelnd.
    Eigentlich ist kaum vorstellbar, dass ein so uneitler Mensch wie Bruder Patrick hier nur dick aufträgt, um sich in den Mittelpunkt zu spielen! , überlegte Leslie.
    »Ich sage damit nur, dass der Unsicherheitsfaktor etwas größer wird. Der zweite Impuls ging in eine Region, die zum Territorium der Solaren Welten gehört. Es spricht viel dafür, dass das Dambanor-System angepeilt wurde. Welche weitergehenden Schlüsse wir daraus ziehen können, bleibt abzuwarten.«
    »Dambanor«, murmelte Commander Leslie. »Das Bundesterritorium. Ich habe davon gehört. Aber nichts Gutes. Streitigkeiten zwischen Siedlern und Einheimischen und so weiter.«
    »In früheren Besiedlungsphasen wurden viele Fehler gemacht, die wir heute ausbaden müssen«, sagte Bruder Patrick ruhig.
    Offenbar hat er sich bereits informiert!
     
     
    Eine Sonde wurde in jene Region des Gasriesen Rendezvous IV geschossen, wo aufgrund der Berechnungen von Bruder Patrick und Fähnrich Mutawesi der zweite Quader vermutet wurde.
    Es dauerte einige Stunden, bis die ersten Ergebnisse eintrafen.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde Lieutenant Jessica Wu gerade durch Fähnrich Sara Majevsky vertreten, die den Job der Kommunikations- und Ortungsoffizierin inzwischen genauso gut beherrschte, wie Commander Leslie es von Wu gewohnt war.
    Fähnrich Robert Mutawesi nahm die Position des Waffenoffiziers ein, während Commander Leslie beim Rudergänger darauf bestand, dass Clifford Ramirez seine Schicht so lange verlängerte, wie die STERNENFAUST unter den erschwerten Bedingungen der äußeren Atmosphäre des Riesenplaneten Rendezvous IV operierte. Ein noch so geringer Fehler konnte in dieser Umgebung den Tod bedeuten. Ein falscher Einflugwinkel, eine zu hohe Geschwindigkeit – und es war aus. Mochte die Gashülle hier auch noch sehr dünn sein, sie war dennoch vorhanden und die Reibungshitze musste im Auge behalten werden.
    Bei Werten unter 1.000 bar gab es keine prinzipiellen Probleme. Ein Schiff wie die STERNENFAUST konnte zwar nicht regulär landen, aber für Notfälle war ein Atmosphärenflug unter erdähnlichen Bedingungen durchaus vorgesehen. Allerdings wurde die Gashülle von Rendezvous IV sehr schnell so dicht, dass dagegen die Druckverhältnisse auf der Venus oder in der irdischen Tiefsee vergleichsweise einem Vakuum glichen. Dazu kamen die unberechenbaren Turbulenzen. Je dichter die Atmosphäre wurde, desto größer waren die Auswirkungen selbst geringster Strömungen und Druckveränderungen.
    »Ich sehe eine schwache Signatur, die den Aufzeichnungen des ersten Quaders entspricht«, meldete Majevsky.
    »Dann haben wir gefunden, was wir suchten«, stellte Leslie fest.
    »Es kann losgehen«, meinte Bruder Patrick. »Ich werde Sergeant Darren verständigen.«
    Fähnrich Mutawesi lehnte sich in seinem Schalensitz zurück. »Ich bin froh, dass ich im Augenblick kein Marine bin und in diese Hölle hinausmuss.«
    Lieutenant Ramirez drehte sich zu ihm um. »Mein Sohn Lester sagt mir immer, dass er davon träumt, zu den Marines zu gehen.«
    »Ich nehme nicht an, dass er dabei an Einsätze wie diesen gedacht hat.«
    Ramirez lachte rau. »Das können Sie laut sagen.«
    Weitere Daten trafen in rascher Folge ein. Schließlich gelang es der Sonde, Daten über den Mond zu gewinnen, auf dem sich das quaderförmige Artefakt befand.
    Leslie entschied, so nah wie möglich an Mond IV/212 heranzufliegen, um die Strecke, die die Landefähre zurückzulegen hatte, gering zu halten. Die von Pilot Moss Triffler gesteuerte L-2 war zwar robust genug, um den Umweltbedingungen in der Atmosphäre des vierten Planeten zu trotzen, aber der Antrieb stellte sich als kritischer Faktor heraus. Er war nicht stark genug. Man musste annehmen, dass die L-2 auf längeren Strecken durch die mörderischen Kräfte im Inneren der Atmosphäre zu weit vom Ziel abgelenkt wurde und die Manövrierfähigkeit in tiefer gelegenen Schichten verlor. Die Crew wäre in einem solchen Fall nicht mehr zu retten gewesen.
    Sergeant Darren, Corporal Tantor sowie drei weitere Marines gingen in schweren Kampfanzügen und mit aufgeschnalltem Gravo-Pak an Bord der L-2. Dazu kamen noch Gossan und Bruder Patrick. Für Letztere wurden zwei

Weitere Kostenlose Bücher