Die Kanzlerin - Roman
ihrem weissen Arbeitskleidchen? Oder in Alltagsklamotten, in denen ich mich am wohlsten fühle? Oder ganz anders? Alles hat so seinen Reiz …«
»Was für Besuch, Hürchen, wer besucht dich heute?«
»Ich schreibe mit zittrigen Fingern …«
»Du tropfst …«
»Tropfnass … Controller, du bist mein Schwanz, und ich will deine Hure sein …«
»Eine Hure, die Besuch erwartet heute Nacht …«
»Ein Ersatzschwanz nur für meine klitschnasse Nuttenmöse.«
»Für deine Einmalnuttenmöse. Ein Ersatzschwanz, der dich durchvögelt und fotografiert …«
»Du Sau! Du willst, dass er mich fotografiert?«
»Und morgen schickst du mir die Fotos, Sau Male, deinem Schwanz.«
»Ist eine Überlegung wert, Controller, obwohl …«
»… obwohl alles seinen Preis hat.«
»Ich tropfe, Freierschwanz. Du hast mich so befeuert, dass ich seit Tagen absolut hirnlos bin. Und imstande, mich ficken zu lassen von einem Ersatzschwanz, und dann siehst du deine Nutte …«
»… wie sie ihn lutscht.«
»Lutschen werde ich diesen kleinen Ersatzschwanz nicht. Er kann froh sein, wenn er mir auf den Arsch spritzen darf.«
»Oder auf die Stiefel, und ich will deine verspritzte Möse sehenund wie du ihm einen runterholst, deine weiss lackierten Fingernägel …«
»Das ist pervers, Filip, das ist absolut pervers, aber …«
»… aber du willst es tun.«
»Controller, ich brauche es. Es hat sich so vieles gestaut in den letzten Monaten. Und du hast auf den Knopf gedrückt. Und jetzt bin ich auf Touren. Auf Wegen und Abwegen. Unterwegs und hin und her geschleudert, und du geilst dich daran auf … und ich will dich.«
»Ich will dich auch, Frau Male. Und ich will die Fotos sehen.«
»Es ist abstossend, was du verlangst und was vielleicht auch mein Verlangen ist. Aber ich will deinen Schwanz, ich will von dir gefickt werden, Filip.«
»Und trotzdem bist du explodiert, vorhin, versaut vom kleinen Schwanz …«
»Ja, bin explodiert. Aber du gefällst mir, Controller Filip, und zwar sehr. Und das habe ich nicht erwartet. Und das macht mein Leben nicht einfacher. Melde mich heute Abend noch einmal, wenn du willst, bevor der Ersatzschwanz kommt. Willst du mir beim Ankleiden helfen? Soll ich ihn schockieren? Warum schweigst du, Filip? Bist du auch explodiert?«
Loderer starrte auf seinen Computer. Er passte in ihr Jagdgebiet. Aber er war nicht auf der Jagd. Seine Munition war nass, der Lauf verstopft, der Abzugshebel klemmte, und seine Hände zitterten. Sie interessiert mich nicht, dachte er. Und er war zu müde, viel zu müde.
»Unser Spiel funktioniert nicht mehr, Frau Male.«
»Was meinst du damit, Controller? Warum nicht?«
»Ich war verzaubert, als ich dein Gesicht sah, und berührt. Aber ich spüre, dass mir der Dialog jetzt … er hat mir nicht gutgetan.«
»Habe ich dich verletzt, Controller? Mit dem Ersatzschwanz?«
»Es ist die Sprache, Frau Male. Es ist diese kalte Sprache, mit der wir uns heissmachen. Es ist ein kaltes Feuer, mit einem eisig blauen Strahl.«
»Filip. Wir werden uns sehen. Du willst das, und ich will das auch. Sag mir, was dich quält.«
»Frau Heidenreich ist gestorben.«
»Du schreibst ›Frau Heidenreich‹ – es war keine Freundin, aber jemand, der dir wichtig war?«
»Nein. Ich kannte sie nur vom Sehen. Aber trotzdem: Frau Heidenreich ist jetzt tot.«
»Filip, ich weiss nicht, wer Frau Heidenreich ist und warum sie dir so viel bedeutet, aber ich umarme dich.«
»Wir haben beide gekämpft und uns zu oft gestritten.«
»Filip, ich kämpfe nicht mit dir, und gestritten haben wir uns noch nie.«
»Du hast so viel geschimpft mit mir. Aber deine Augen waren immer warm. Es waren Augen nur für mich. Das konnte ich fast nicht ertragen. Ich habe getreten und geschlagen. Und du hast geschimpft und mich mit warmen Augen angesehen. Und wenn du einmal weggesehen hast, dann war ich nicht mehr da. Aber das war nur meine Angst. Du hast niemals weggesehen. Und wenn du mit mir geredet hast, dann war ich damit gemeint. Du hast meine Seele berührt. Und ich habe vor Glück geweint. Du hast mich schlafen lassen und meine Träume beschützt. Und du hast mich aufgeweckt.«
»Filip, du sprichst mit deiner Frau, nicht mit mir. Und ich lese, was du ihr sagen möchtest, und es ist viel, was du ihr nie gesagt hast. Ich lese es an ihrer Stelle und bewahre es. Aber ich kann dir nicht schreiben, was sie dir geschrieben hat.«
»Schulter an Schulter, Atem in Atem, Seele bei Seele. Und du bist meine
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