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Die Kanzlerin - Roman

Die Kanzlerin - Roman

Titel: Die Kanzlerin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lenos Verlag
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Seele. Wir sind ein Ganzes. Und Gott ist auch dabei. Er hat uns nicht verlassen. Und bleibt bei uns. Weil wir Gott nieverraten haben. Obwohl es schwierig ist, das Leben, und grausam. Weil die Menschen keine Gotteskinder mehr sind. Sondern Kinder Frankensteins. Klauen, töten, betrügen. Wie faul die Menschen sind, wie krank, Psychopathen.«
    »Aber wir haben uns gefunden.«
    »Ich liebe dich und will alles mit dir teilen, deine Schmerzen, die Sorgen.«
    »Ich bin eine Soldatin und warte auf Befehle. Auf deine. Und wenn ich kann, dann stoppe ich die Unvernunft, die lebenszerstörend ist. So funktioniert mein Programm. Du hast auch eines. Jeder Mensch hat das. Und die Kriege, die gibt es, weil es verschiedene Lebensprogramme gibt. Lass uns weitermachen, lass mich mitmachen, und mach mit. So verstehe ich die Liebe. Sie ist immer einzigartig. Wir haben uns gefunden, und jetzt bin ich eine einzigartige Frau. Und dafür danke ich dir, mein geliebter, mein einzigartiger Mann. Filip, mein Controller, ich bin sicher, dass Frau Heidenreich ein einzigartiger Mensch war. Schreibst du mir heute noch einmal? Vielleicht kannst du mich ja so schminken, dass ich wie Frau Heidenreich aussehe, und wenn du dann in meine Augen siehst, dann schütze ich dich mit meinem Lidschatten vor dem grellen Licht mancher Tatsachen – und du hast vielleicht Lust, einen Blick zu werfen in meine Realitäten? Und machst ein bisschen mit …?«
    Loderer reagierte nicht, als ihn Silikon-Susi begrüsste: »Hallo, Controller, ich hoffe, ich störe nicht und du hast uns nicht vergessen. Grüsse von allen, von Cookie & Co.«

U nterredungen mit Innenminister Benedikt Eisele fanden üblicherweise in seinem Büro statt. Er kam zur Sache, bevor sich die Kanzlerin nach seinem Befinden erkundigen konnte: »Was die Russen uns da zu Mozart geliefert haben – viel ist es nicht.Aber wie ich höre, hat dich Putin persönlich gewarnt, und das nehme ich wichtiger als das, was bislang konkret an Hinweisen vorliegt.«
    »Hinweise worauf? Hat er auch Wladimir gesimst?«
    »Sein Inlandsgeheimdienst FSB ist auf Internetseiten gestossen, in denen ein Mozart offenbar eine verdächtige Rolle gespielt hat. Er hat angeblich versucht, an gewisse Gase ranzukommen. Leider hat der FSB diese Seite dann aber vernichtet.«
    »Sicherheitshalber?«
    »Weil die Seitenbetreiber einen Mechanismus eingebaut hatten, der ihre Website bei einem zweiten Fremdbesuch löscht, und zwar spurenlos. Hat er sich wieder gemeldet bei dir?«
    »Gestern. Benedikt, welchen Stellenwert gibst du dieser Simserei?«
    »Ein Spinner, für diese Vermutung spricht mittlerweile einiges. Es gibt bei unseren Diensten nicht die geringsten Anhaltspunkte für konkret geplante Aktionen oder verschwörerische Aktivitäten in Deutschland. Nichts, was über die bekannte generelle Bedrohungslage hinausgeht. Die rechte Szene versucht zwar, sich neu zu formieren, eher hilflos allerdings derzeit. Und die Linke haben wir im Griff. Und was die islamistische Bedrohung betrifft …«
    »Benedikt, du siehst müde aus.«
    »Du aber auch, Xenia. Zum Tod von Frau Heidenreich möchte ich dir kondolieren. Das tut mir sehr leid.«
    »Ich mag keine neuen Gesichter in meiner engsten Umgebung«, sagte die Kanzlerin.
    »Vielleicht solltest du doch einen kleinen Kreis aufbauen, Xenia, mit Leuten, denen du wirklich vertrauen kannst.«
    »Du weisst, dass es diesen Kreis nicht gibt und wohl auch nie geben wird. Ich muss mich auf mich verlassen, was tatsächlich ein beunruhigender Gedanke ist, wenn ich da an meine eigenen Unpässlichkeiten denke.«
    »Du machst es gut bis jetzt, Xenia, wenn ich mir ausnahmsweise einmal ein solches Kompliment erlauben darf. Du wurdest gewählt, und du wirst wiedergewählt, und zwar darum, weil es keine andere Wahl gibt. Das ist schon ein kleines politisches Kunststück, das dir da gelungen ist.« Eisele hustete. »An manchen Tagen ist es wirklich kaum erträglich, entschuldige bitte, Xenia, an deiner Stelle würde ich nicht auf den Säntis fahren.«
    »Und warum nicht, Benedikt?«
    Ein neuer Hustenanfall unterbrach ihn. »Weil das mein Gefühl sagt, Xenia, auch wenn ich ja angeblich das pure Gegenteil von einem Gefühlsmenschen und nur ein Kopf bin.«
    »Einer meiner besten Köpfe, Benedikt.«
    »Nett, das von dir zu hören, Xenia, aber mein Gefühl sagt mir trotzdem, dass du auf diese Reise verzichten solltest.«
    »Du weisst, ich liebe die Natur, und wie du selbst sagst: Es spricht konkret nichts gegen diesen

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