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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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bringen«, erklärte Adara. »Wenn wir dort sind, sehen wir weiter.«
    Wex war erleichtert, dass sie noch ein wenig bei ihnen bleiben würde. Es passte zu ihr, spontan zu entscheiden und keine Pläne im Voraus zu schmieden. Außerdem hatte er so mehr Zeit, sich einen Grund auszudenken, warum sie ihn bis nach Abrogan begleiten sollte.
    Sie hielten sich so dicht am westlichen Ufer wie möglich. Falls die Düsterlinge auftauchten, wären sie dort einigermaßen in Sicherheit, und Wex beobachtete, wie mit jedem Ruderschlag die Anspannung von der Gruppe abfiel. Pinch und Mungo hatten es sich auf dem Deck bequem gemacht, und Brynn ließ die nackten Füße ins Wasser baumeln. Schließlich gab Adara sogar vorübergehend das Ruder aus der Hand und zog sich aus, um ein kurzes Bad im Fluss zu nehmen. Alle Männer außer Bello senkten höflich die Augen, aber es schien Adara egal zu sein, ob sie nun schauten oder nicht, und als sie zurück an Bord kletterte, kostete es Wex einige Willensanstrengung, nicht doch einen kurzen Blick zu riskieren.
    Brynn hatte die Szene genau verfolgt und kündigte an, ebenfalls ein kleines Bad zu nehmen. Sie hatte zwar nicht ausdrücklich darum gebeten, dass alle wegschauen sollten, doch sie taten es – wiederum alle außer Bello, der weiterruderte, als gäbe es nichts Ungewöhnliches zu sehen. Offensichtlich war es bei den Flussmenschen nicht Brauch, vor einer nackten Frau den Blick abzuwenden, und Brynn beschwerte sich nicht einmal darüber. Wex verfluchte sich, weil er nicht doch kurz hingesehen hatte.
    Bald waren auch die Männer nicht mehr zu halten. Pinch und Mungo sprangen kopfüber in den Fluss, und die Nichtschwimmer tauchten abwechselnd Arme, Beine und ihre verdreckte Kleidung ins Wasser, um den Schweiß und die Angst der letzten Tage abzuwaschen.
    Adara schaute nicht weg. Sie beobachtete sogar durchaus neugierig, wie die Männer sich entkleideten, während Brynn sich theatralisch die Hände vor die Augen hielt. Wex sah genau, wie sie heimlich zwischen den Fingern hindurchlugte.
    Schließlich bezog Fretter wieder Posten am Bug und suchte mit zusammengekniffenen Augen das Ufer vor ihnen ab. Bello und Adara ruderten unermüdlich die Barke, während die anderen sich ausruhten.
    Spragg gesellte sich eine Weile zu Wex, und sie sprachen über den Walther. In ganz Abrogan, sagte er, habe er noch keinen so beeindruckenden Fluss gesehen, und er sei in seinem Soldatenleben schon weit herumgekommen. Irgendwann wandte sich das Gespräch dann den Aussätzigen zu, denen sie nun ein zweites Mal begegnen würden, und die Stimmung wurde entsprechend düster.
    »Diesmal wissen wir, dass sie da sind«, meinte Curdwell. »Sie können uns nicht mehr überraschen. Ich sage, wir schleichen uns in ihr Lager und schneiden ihnen im Schlaf die Kehle durch.«
    Fretter schüttelte den Kopf. »Rache ist nicht unsere Aufgabe. Noch nicht. Dafür werden wir mit einem ganzen Regiment aus Skye zurückkehren.« Die Vorstellung zauberte sofort ein Lächeln auf die Gesichter der Soldaten. »Uns in der Nacht an ihnen vorbei zuschleichen, scheint mir jedoch eine gute Strategie.«
    Fretter entwarf einen Plan und bat Wex, den Krater auf ein Stück Holz zu zeichnen, damit alle die Route sehen konnten, die er sich ausgedacht hatte. Die Karte befand sich immer noch sicher verstaut in der Rolle auf dem Rücken des Hauptmanns, aber Fretter weigerte sich standhaft, sie hervorzuholen, als hätte er Angst, der Vulkan könnte sich erneut verändern, sobald Wex auch nur einen Blick auf die Karte warf. Er schlug vor, den Kamm zu nehmen, über den die Aussätzigen sie verfolgt hatten. Er umfasste den gesamten Krater, und mit ein bisschen Glück konnten sie so bis zu dem Pfad gelangen, der auf der anderen Seite wieder hinunterführte, ohne noch einmal in die bewaldete Kraterschüssel absteigen zu müssen. Und sollten sie unterwegs irgendwelchen Schimmelbrüdern begegnen, wären sie ihnen auf dem offenen Feld mit ihren Schwertern überlegen, es sei denn, die Aussätzigen wären in erdrückender zahlenmäßiger Übermacht, was nachts unwahrscheinlich war. Fretters Plan wurde für gut befunden, und alle erklärten sich einverstanden.
    Wex machte es sich auf dem Deck bequem und zeichnete die geplante Marschroute, damit jeder sie eingehend studieren konnte und keiner sich in der Dunkelheit verlaufen würde. Nichtsdestoweniger wurde ihm zunehmend beklommen zumute, und er hatte den starken Verdacht, dass es den anderen genauso ging.

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    Als der

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