Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
Vom Netzwerk:
bleiben hier, bis wir uns hinreichend erholt und die Lage bis ins Letzte geklärt haben.«
    Pinch dachte einen Moment lang nach und hob dann einen Finger. »Die Lage hat sich dramatisch verändert, wie mir scheint«, verkündete er. »Zum einen besteht die Gruppe jetzt aus fast genauso vielen Ausgestoßenen wie Palastlakaien, wenn man Mungo doppelt zählt.«
    Fretter ließ den Blick über die Gruppe schweifen. Er, Poppy, die Winster-Brüder, der junge Spärling und die beiden älteren Soldaten Curdwell und Alver waren alles, was vom Palastkontingent noch übrig war. Sieben Männer insgesamt. Arkh, Cirilla, Pinch und Mungo waren zusammen vier, oder fünf, nach Pinchs Zählung.
    »Die über euch verhängten Strafen gelten unverändert« erklärte Fretter hastig. »Das gilt für euch alle.«
    Fretter wirkte nervös, wie Wex fand, ganz anders als Lothario. Er hatte nur noch wenige Männer, und die waren geschwächt. Und ob sie seine Autorität anerkennen würden, war fraglich.
    »Ich wäre mir nicht so sicher, dass Ihr im Moment immer noch das längere Streichholz in der Hand haltet«, gab Pinch zu bedenken.
    Zu Wex’ Überraschung nickte Fretter. »Ich bin nicht dein Kerkermeister, Pinchot«, sagte er. »Noch bin ich dein Richter. Kryst selbst war es, der das Urteil über dich gesprochen hat. Desertiere, wenn du willst, aber nur er allein kann dich begnadigen, wenn wir nach Skye zurückkehren. Eine Belohnung wird auf deine Ergreifung ausgesetzt werden, dessen sei gewiss, und die Dauer deiner Strafe wird aufgrund der Desertion verdoppelt werden. Doch bedenke: Einige aus unserer Gruppe haben bereits ihr Leben gelassen, und wenn wir uns aufteilen, macht uns das noch schwächer.«
    Pinch nickte ebenfalls, was Wex als Zeichen auffasste, dass die beiden einander verstanden hatten. »Wäre es also möglich, dass uns Amnestie gewährt wird, wenn wir bleiben?«
    »Für die Teilnahme an dieser Expedition sollte euch die Hälfte der Strafe erlassen werden. Die Hälfte. So lautete die Übereinkunft.«
    » Lautete . Aber ich denke, es gab eine kleine Missverständnis darüber, was uns auf dieser Expedition erwartet. Also sollte die Übereinkunft dahingehend geändert werden, dass auch die beträchtlich erhöhte Gefahr für Leib und Leben berücksichtigt wird.«
    Wex bewunderte Pinchs wohlüberlegte Argumentation. Der Gauner sprach tatsächlich wie ein Gerichtsvertreter, wenn auch mit fremdländischem Akzent und ein paar Fehlern hier und da. Er fragte sich, wo Pinch das gelernt haben mochte.
    »Jetzt ist nicht die Zeit für Verhandlungen«, erwiderte Fretter. »Wie ich bereits sagte, wir müssen uns zusammensetzen und unseren nächsten Schritt planen.«
    »Genau das tun wir doch gerade«, widersprach Cirilla und deutete auf die Gruppe. »Ich schlage vor, der nächste Schritt ist, so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen.«
    Die Palastsoldaten nickten zustimmend, und Fretter atmete einmal tief durch. Selbst er wusste, dass sie recht hatte.
    »Den Weg, den wir gekommen sind, können wir nicht zurück«, erklärte er.
    »Vielleicht sollten wir zuerst einmal über das Übel nachdenken, das heute über uns gekommen ist«, warf Curdwell ein. »Dann wüssten wir vielleicht, was wir tun sollen.«
    »Der Junge«, stellte der ältere Winster fest. »Er war es doch, der das alles gezeichnet hat. Und warum? Warum solch scheußliche Kreaturen? Erklär uns das!«
    »Ich habe diese Monster nicht gezeichnet«, verteidigte sich Wex. »Nur einen Berg.«
    »Und Bäume«, rief Pinch ihm ins Gedächtnis.
    »Ja, Bäume!«, stimmte der ältere Winster zu. »Seltsame Bäume mit untoten Geschöpfen, die sich zwischen ihnen verstecken!«
    Bei dem Wort »untot« ging ein Murmeln durch die Gruppe, und Winster sprach weiter: »Er hat den einen, wahren Gott erzürnt und damit einen Fluch über uns gebracht. Er hat etwas ans Licht gezerrt, das nie für sterbliche Augen bestimmt war. Wir sollten ihn loswerden!«
    Zu Wex’ Entsetzen blieben alle stumm, keiner widersprach.
    »Ich kann ihn nicht töten«, erklärte Fretter schließlich. »Ich habe seinem Vater versprochen, für seine Sicherheit zu sorgen.«
    »Dann töten wir ihn eben nicht«, sagte Winster, als wäre Wex gar nicht da. »Wir marschieren einfach weiter und lassen ihn zurück.«
    »Ja«, stimmte Spärling zu. »Soll er doch selbst nach Hause finden.«
    »Lasst den Jungen in Ruhe!«, donnerte Kraven, so laut er es in seinem immer noch geschwächten Zustand konnte. »Wexford hat diese Wilden

Weitere Kostenlose Bücher