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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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zuvor noch nicht gehabt hatte. »Sie feilschen, was das Zeug hält, ja, aber sie sind nicht die Schwindler, für die man sie wegen ihrer Kleidung und der Umherzieherei gerne hält. Scheint, als würde doch nicht alles, was du zeichnest, versuchen uns umzubringen.«
    »Ich habe nichts von dem gezeichnet, was versucht hat, uns umzubringen. Und dein freundliches Völkchen habe ich auch nicht gezeichnet.«
    »Aber du hast einen großen Fluss gezeichnet, und wo ein solcher ist, sind die Leute, die von ihm leben, meistens nicht weit. So laufen die Dinge nun mal.« Pinch kletterte aus dem Boot und senkte die Stimme. »Aber was ist aus unserer kleinen Abmachung geworden?«
    »Abmachung?«
    »Der Schatz.«
    »Das war keine Abmachung, eher ein Vorschlag. Dein Vorschlag.«
    »Hast du ihn gezeichnet oder nicht?«
    »In gewisser Weise, ja.«
    »Und das bedeutet?«
    »Ich habe ein X gezeichnet.«
    »Ein X?«
    »Ja.«
    »Was, bei allen sieben Feuern der Hölle, soll denn ein X bedeuten?«
    »So markiert man auf einer Karte einen Schatz.«
    »Ah, ich verstehe. Brillant!« Pinch sprang an Wex’ Seite und legte ihm einen Arm um die Schulter.
    Instinktiv tastete Wex nach dem Schwert seines Vaters, um sicherzugehen, ob es noch da war, doch dann fiel ihm ein, dass er es sicher an seiner Schlafstelle versteckt hatte.
    »Wo ist er also, dieser Schatz?«, säuselte Pinch ihm ins Ohr.
    »Flussabwärts. Wir wurden aus dem Wasser gezogen, bevor wir die Stelle erreichten.«
    »Und du hast Fret-Fret auch nichts davon erzählt?«
    »Nein. Aber er hat sich das X sehr lange und genau angesehen. Hat mich sogar danach gefragt.«
    »Das ist eine traurige Nachricht. Das Bergungsrecht sichert dem Landesherrn ein Viertel von allem, was jemand auf seinem Gebiet findet. Fretter wird bestimmt alles ganz genau zählen und einen Bericht schreiben. Wir können nur hoffen, dass was für uns übrig bleibt.«
    »Soweit ich weiß, haben wir noch gar nichts, von dem etwas übrig bleiben könnte.«
    »Auch wieder wahr. Aber nachdem es etwas geben könnte, wo, glaubst du, könnte es sein?«
    »Das steht auf der Karte.«
    »Ich habe die Karte nicht. Fretter hat sie. Aber ich habe dich, und ich sage, es ist besser, wenn nur du und ich davon wissen.«
    »Du willst, dass ich mich mit dir davonstehle und nach dem Schatz suche, ohne dem Hauptmann Bescheid zu geben?«
    »Ah, eine sehr gute Idee. Ich bin überrascht, dass du es vorschlägst, aber ich muss zugeben, der Plan ist gut.«
    »Ich wollte gar nichts vorschlagen.«
    »Aber das hast du. Und mein Applaus ist dir gewiss. Ich werde gleich mit Mungo sprechen. Wir werden ihn brauchen, falls Muskelkraft erforderlich sein sollte. Außerdem muss er die schweren Sachen tragen, die wir vielleicht finden, wir haben ja keine Pferde mehr. Halte dich bereit, mein Freund.« Er drückte noch einmal Wex’ Schulter, dann eilte er davon, um seinen schwergewichtigen Freund zu suchen.
    Wex’ Gedanken drehten sich. Er war so dankbar gewesen für Essen, Unterkunft und die Sicherheit des Lagers, dass er das X auf der Karte ganz vergessen hatte. Aber Pinch hatte es nicht vergessen. Außerdem hatte er beim Würfeln erstaunlich viel über das fahrende Volk herausgefunden, und mit einem Mal fragte sich Wex, was die anderen in Erfahrung gebracht hatten. Er nahm einen Schluck aus dem kalten, klaren Fluss, schlang eilig die erstaunlich würzigen Blätter hinunter, die er eingesteckt hatte, und zog los, um Brynn zu suchen.
    Er fand sie ein Stück flussaufwärts, wo sie sich gerade die zarten Füße wusch. Verstohlen beobachtete er sie, bis sie aufblickte, und tat dann so, als hätte auch er sie eben erst entdeckt.
    »Nicht gerade das Paradies«, erklärte er, »aber Essen und etwas Schlaf sind nicht zu verachten, oder?«
    »Hast du gesehen, wo die Winsters hingegangen sind?«, fragte Brynn unvermittelt.
    Das hatte er, und nur zu gern hätte er Brynn berichtet, wie die beiden mit zwei freundlich gesinnten Gastgeberinnen in den am Ufer aufgereihten Dingis verschwunden waren.
    »Nachdem sie für beträchtliche Zeit den Verlust ihrer Kameraden betrauert haben, sind sie, glaube ich, auf direktem Weg zu Bett gegangen«, erklärte er theatralisch. »Vielleicht findest du sie, wenn du unter den Booten hier nachsiehst.«
    »Wohl kaum. Sie sind es, die mich finden werden.«
    Wex grinste. Bei so vielen Frauen, die man nicht erst heiraten musste, um ungestraft körperliche Gunstbezeigungen mit ihnen auszutauschen, glaubte er kaum, dass die Winster-Brüder

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