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Die Karte der Welt (German Edition)

Die Karte der Welt (German Edition)

Titel: Die Karte der Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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gesehen.«
    »Was?«, fragte Wex, der befürchtete, die Sache könnte etwas damit zu tun haben, wie er die Tochter des Grafen behandelt hatte. Wenn er sie zu sehr vor den Kopf stieß, konnte sie ihm und seinem Vater eine Menge Ärger bereiten.
    »Unser X«, erklärte Pinch. »Du solltest lernen, dich auf die wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren, Junge.«
    »Wexford!«, fuhr Fretter mit verärgerter Stimme dazwischen. »Komm nach vorn.«
    Den Kopf gesenkt wie ein geprügelter Hund, schlurfte Wex zu Fretter, der mit Kraven und den Winsters auf einer Hügelkuppe stand.
    »Was ist das, Wexford?«, wiederholte Fretter.
    Der Hauptmann deutete auf eine große grüne Formation in dem Taleinschnitt zu ihren Füßen.
    Zuerst dachte Wex, es wäre ein besonders dichtes und von Menschenhand angepflanztes Wäldchen. Das Blattwerk erstreckte sich wie ein gerader, grüner Bach diagonal über etwa ein Drittel des Tals. Hinzu kam ein weiterer, genauso undurchdringlicher Streifen, der den ersten exakt im rechten Winkel kreuzte, sodass das Ganze von der Hügelkuppe aus wirkte wie ein übergroßes X.
    »Ein komisch gewachsener Hain?«, schlug Wex vor.
    »Nein, sieh genauer hin«, widersprach der junge Winster. »Dein Hain hat nur einen Stamm, dessen Krone in vier verschiedene Richtungen wächst.«
    »Es ist ein riesiger Baum!«, rief Curdwell erstaunt.
    »Ein riesiger Baum in X-Form«, fügte Fretter stirnrunzelnd hinzu.
    Wex hob die Augenbrauen. »Das muss die Wegmarke sein, die ich gezeichnet habe.« Er nickte und tat so, als wäre er kein bisschen überrascht. »Kein Zweifel, wir sind auf dem richtigen Weg.«
    » Was ist das, Wexford?«, wiederholte Fretter. »Etwas Derartiges habe ich noch nie gesehen.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Oh doch, ich glaube, das tust du.«
    »Vielleicht würde es sich lohnen, es näher in Augenschein zu nehmen«, mischte Pinch sich ein. »Ich würde mich sogar freiwillig melden.«
    Fretter nahm Kraven beiseite, um sich unter vier Augen mit ihm zu besprechen.
    »Der Schatz ist doch wohl nicht unter diesem Monster von einem Baum vergraben, oder?«, flüsterte Pinch in Wex’ Ohr. »Selbst eine ganze Armee wäre mindestens ein Jahr damit beschäftigt, um an ihn heranzukommen.«
    »Ich weiß es nicht, verdammt!«, entgegnete Wex. »Du beschwerst dich schon genauso oft bei mir wie Fretter.«
    Kraven trat herbei und legte Wex eine Hand auf die Schulter. »Was wolltest du in Wirklichkeit mit diesem X andeuten? Sei ehrlich.«
    »Eine Wegmarke, und zwar eine unübersehbar große.«
    Kraven funkelte Wex an, nicht zufrieden mit der Antwort. Es war dieser wütende, vollkommen unmagische Blick, der die Wahrheit aus Wex herauspresste.
    Wex ließ den Kopf hängen. »Einen Schatz«, gestand er, sehr zu Pinchs Verdruss.
    Eisige Stille legte sich über die Gruppe.
    »Du Idiot«, fauchte Cirilla. »Schätze liegen nicht einfach so im Wald herum. Wo es einen Schatz gibt, gibt es auch einen Wächter!«
    »Aber ich habe keinen Wächter gezeichnet.«
    »Du hast auch keine verfaulenden Wilden gezeichnet und keine Horde gehörnter Teufel«, fuhr Curdwell ihn an. »Was sie trotzdem nicht daran gehindert hat, über uns herzufallen!«
    Wex fiel auf, wie Pinch die hitzige Diskussion verfolgte, offensichtlich auf der Suche nach einer Lösung.
    »Wir umgehen die Stelle«, sagte Fretter schließlich in der Absicht, der Debatte ein Ende zu machen. »In einem weiten Bogen.«
    Pinch beugte sich an Fretters Ohr, schnurrend wie eine Katze, die sich am Bein ihres Herrn reibt. »Habt Ihr tatsächlich vor, Kryst zu berichten, dass wir den Hort eines bekannten Schatzes haben links liegen lassen?«
    »Über deinen angeblichen Hort ist nichts Sicheres bekannt.«
    »Was nicht bedeutet, dass er sich nicht fragen wird, warum wir solche Angst vor einem harmlosen Baum hatten, dass wir nicht einmal nachgesehen haben. Ein Viertel von allem, was wir finden, gehört ihm, schon vergessen? Den Rest können wir unter uns aufteilen, wenn ich richtig gerechnet habe.«
    Alle Besorgnis wich aus den Gesichtern, die Fretter anstarrten, und wurde von regem Interesse verdrängt. Selbst die Soldaten zählten im Kopf bereits ihren Anteil.
    Wex sah, wie Fretter gegen Pinchs Vorschlag ankämpfte. Und zu seiner Verteidigung musste er sagen, dass der Hauptmann erst nachgab, als Kraven mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Schulterzucken andeutete, ein Versuch könnte sich zumindest lohnen.
    »Aber nur ein kurzer Blick«, erklärte Fretter. »Und bei unserer Rückkehr

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