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Die Katze, die den Dieb vertrieb

Die Katze, die den Dieb vertrieb

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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Limburger-Herrenhauses bekommt?«
    »Der Klingenschoen-Fonds hat noch keine Entscheidung getroffen. Wie die Mühlen Gottes mahlen auch die des Fonds sehr langsam.« Er kam sich vor, als führe er ein Doppelleben. Er konnte mit seiner Begleiterin über seine Faure-Platten und den neuen Wagen der Rikers sprechen, aber nicht über seinen beunruhigenden Verdacht. Er vermied es, Danielle und den Dolch mit dem Silbergriff zu erwähnen oder die Puppe, die man in Lennys Spind gefunden hatte. Er erzählte auch nichts von Wetherbys Meinung über Carter Lee und von der List, die er selbst angewandt hatte, um einen Blick in Carter Lees Mappe werfen zu können. Polly würde sich nur Sorgen machen. Außerdem basierten Qwillerans Schlußfolgerungen vorwiegend auf Mutmaßungen und Klatsch.
    Nach pochiertem Lachs mit Lauchsoße für sie und Schweinefilets mit schwarzen Johannisbeeren für ihn kehrten sie rechtzeitig nach Indian Village zurück, um Lynettes Anruf entgegennehmen zu können.
    »Wir haben schon an dich gedacht«, sagte Polly und gab Qwilleran ein Zeichen, daß er an das Telefon auf der Galerie gehen sollte. »Was hast du heute gemacht?«
    Lynette klang müde. »Wir haben nur die Paraden auf der Canal Street angesehen. Du kannst dir nicht vorstellen, was es da für Festwagen, Musikkapellen, Kostüme und Masken gab! Sie werfen von den geschmückten Wagen Perlenketten in die Menschenmenge. Dann wird auf den Straßen gefeiert – die Leute rempeln einander an, schreien, trinken und Gott weiß, was sonst noch alles! Manche Leute ziehen sich splitternackt aus! Es geht ganz schön heiß her!«
    Qwilleran fragte: »Und sprichst du auch dem Essen noch gebührend zu?«
    »Oh, hallo Qwill! Na ja, meinem Magen geht es heute nicht allzu gut; diese Cajun-Küche ist schrecklich stark gewürzt. Carter Lee holt mir gerade ein Mittel dagegen.«
    »Sei bloß vorsichtig bei Schalentieren«, ermahnte sie Polly. »Du weißt, wie du manchmal darauf reagierst.«
    Mit einem hörbaren Seufzer sagte Lynette: »Noch drei Tage Karneval, dann ist alles vorbei, und wir fahren nach Hause. Ich bin eigentlich ganz froh, wenn ich wieder in Pickax bin.«
    Danach meinte Polly zu Qwilleran: »Das übermäßige Essen und Trinken bekommt ihr nicht.«
    »Oder die übermäßige Aufregung«, sagte er. »In ein paar Flugstunden von Moose County zum Mardi Gras zu kommen, das ist, als bekäme man ein paar tausend Volt ab.«
    Insgesamt war es ein gelungenes Wochenende, an dem sie einander in ihrer Wohnung laut vorlasen, in seiner Wohnung Musik hörten, über Jane Austen diskutierten – einfach Dinge taten, die ihnen Spaß machten. Und die ganze Zeit benahm sich Brutus wie ein edler Römer.
    ›Siehst du? Ich habe es dir gesagt!‹ hätte Qwilleran gern gesagt, aber er hielt den Mund. Immerhin war das Frühstücksomelett aus echten Eiern und echtem Käse und nicht aus irgendwelchen faden Ersatzzutaten.
    Am späten Sonntagnachmittag kehrte Qwilleran schließlich in seine Wohnung zurück. Yum Yum beschäftigte sich glücklich und zufrieden mit einer gehäkelten Maus aus der Spielzeugschublade, doch Koko war nervös und unkonzentriert. Er strich ziellos herum, schnüffelte scheinbar wahllos an verschiedenen Stellen herum, sprang auf den Couchtisch und wieder herunter und starrte dann wieder an die Decke.
    »Wenn du nach Mosca Ausschau hältst, die wohnt hier nicht mehr«, sagte Qwilleran zu ihm. »Du kannst sie weder fressen noch mit ihr spielen.«
    Aber nicht nur Koko war beunruhigt. Auch Qwilleran war bedrückt: Alles, was ihn die letzten vierundzwanzig Stunden beschäftigt hatte, kam jetzt wieder an die Oberfläche. Deprimiert streckte er sich in seinem großen Sessel aus und lauschte dem Regen – noch mehr Regen! –, der auf die Terrasse prasselte und an die Fenster spritzte. In der Wohnung hörte man nur Yum Yum hinter ihrer Beute herjagen und Koko vor sich hin maunzen. Jetzt war er auf dem Couchtisch und inspizierte das ledergebundene Album – er liebte Leder!
    Einer plötzlichen Eingebung folgend sprang Qwilleran auf und ging zum Telefon, um eine Nummer nachzuschlagen. Sie wohnte in Indian Village. Sie hatte ihren eigenen Kopf. Sie war realistisch und hatte keine Angst, ihre Meinung zu sagen. Manchmal war sie ein wenig verrückt. Sie war genau die Richtige! Er wußte, sie würde zu Hause sein. Sie war nicht der Typ, der auf überfluteten Straßen herumfuhr, es sei denn, es brachte Geld. Aber heute war Sonntag.
    Die heisere Stimme, die sich meldete, klang

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