Die Katze, die für Käse schwärmte
weich gepolsterten Sofa hoch.
»Kontrollieren Sie lieber, ob in Ihrer Handtasche vielleicht blinde Passagiere sind«, meinte Qwilleran, der merkte, daß eine Katze von dem würfelförmigen Kamin verschwunden war. Er begleitete sie zum Auto und sah nach seiner Rückkehr nach den Katzen. Yum Yum war vom Kamin heruntergesprungen und vollführte gerade ausgefallene Streckübungen. Koko saß vor dem Kühlschrank und starrte auf den Türgriff. Der tiefgefrorene Truthahn darin war noch immer steinhart.
Am nächsten Morgen traf eine offizielle Delegation in der Scheune ein, um die Vorbereitungen für die Käseverkostung zu besprechen: die beiden Männer von Sip ‘n’ Nibble als Lieferanten der Veranstaltung; Hixie Rice als freiwillige PR-Frau; Carol Lanspeak und Susan Exbridge als Vertreterinnen des Country Club. Der bisher rein männliche Club hatte sich erst vor kurzem entschlossen, auch weibliche Mitglieder aufzunehmen.
»Nicht, weil sie sich auf einmal der Frauenrechte bewußt waren«, erklärte Susan trocken, »sondern weil sie Hilfe bei ihren Projekten brauchen.«
»Wie wahr!« meinte Carol.
Jerry Sip und Jack Nibble, die die Scheune noch nicht gesehen hatten, waren überwältigt von ihrer Größe und der zeitgenössisch-rustikalen Pracht. Das Erdgeschoß maß dreißig Meter im Durchmesser, den Platz, den der würfelförmige Kamin einnahm, nicht eingerechnet, und die Wohneinheiten an allen Seiten des Kamins waren gelinde ausgedrückt sehr geräumig.
»Ein toller Veranstaltungsort.« sagte Jack. »Hier bringen wir problemlos hundert Leute unter. Die Punschschüsseln kommen auf den Eßtisch, und auf beiden Seiten stellen wir zweieinhalb Meter lange Klapptische auf – für den Käse. Natürlich mit weißen Tischtüchern.«
»Und Blumen«, fügte Susan hinzu. »Für den Eßtisch bringe ich zwei hohe silberne Kerzenleuchter und eine Silberschüssel für ein niedriges Herbstblumenarrangement. Das kommt von einem Blumenhändler in Lockmaster. Ich habe vor einer Woche ein paar Gestecke bei Franklin bestellt, aber jetzt… in seinem Geschäft wimmelt es von Polizisten, und alle seine Pflanzen und Blumen gehen ein, und keiner weiß genau, was los ist.«
Carol sagte: »Ich habe gehört, seine Leiche wird in seine Heimatstadt in Ohio überführt. Ach, es ist wirklich furchtbar!«
Einen Augenblick herrschte pietätvolles Schweigen. Dann fragte Qwilleran, wo die Leute parken sollten. »Bei hundert Gästen können bis zu fünfzig Autos kommen.«
»Die Gäste werden auf dem Theaterparkplatz parken«, erklärte Carol, »und Kleinbusse des hiesigen Busunternehmens werden sie zur Party bringen. Wir haben sie absichtlich nach Einbruch der Dunkelheit angesetzt, weil die Scheune, wenn sie beleuchtet ist, von außen so spektakulär aussieht, und drinnen wirkt sie wie verzaubert. Das wird ein richtiger Galaabend! Ich habe für einige Kundinnen Sonderbestellungen für Abendkleider vorgenommen, und wenn die nicht bei der heutigen Lieferung sind, sitze ich in der Klemme!«
»Glauben Sie, ich muß die Katzen einsperren?« fragte Qwilleran.
»Nein, lassen Sie sie doch unter die Gäste. Sie sind eine reizende Ergänzung für eine Party – so elegant, so wohlerzogen.«
Er brummte zweifelnd. »Wer wird die fünf Meter Käse bewachen? Wir haben es hier mit Käseräubern zu tun.«
»Kein Problem«, sagte Jack Nibble, der Käseexperte. »Ein paar Collegestudenten werden beim Servieren und Abtragen und so weiter helfen.«
»Und was für einen Punsch servieren Sie?«
»Kein rosa Zuckerwasser«, sagte Jerry Sip. »Der alkoholfreie Punsch wird aus drei verschiedenen Fruchtsäften und einem Schluck starken, kalten Tee sowie einem Schuß Angostura bestehen. Durch den Tee und den Moosbeerensaft wird er eine schöne Farbe bekommen. Der Weinpunsch ist bernsteinfarben, wie ein Fish-House-Punsch, aber bei weitem nicht so stark.«
»Rauchverbot, nehme ich an?«
»Auf jeden Fall!« sagte Hixie, die, seit sie selbst das Rauchen aufgegeben hatte, eine militante Tabakgegnerin geworden war.
Carol sagte: »Die Empfangsdamen, die die Leute begrüßen und ihnen Programme in die Hand drücken, werden auch herumgehen und darauf achten, daß niemand eine Zigarette anzündet. Auf den Programmen sind die Käsesorten aufgelistet, die angeboten werden.«
»Yau!« ertönte ein lauter Kommentar aus der Küche. Jack und Jerry drehten erschreckt die Köpfe in diese Richtung.
»Das ist nur Koko«, sagte Qwilleran. »Er muß immer seinen Senf dazugeben, egal,
Weitere Kostenlose Bücher