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Die Katze

Titel: Die Katze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding Kristian Lutze
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erfahren. Ich habe mir gemerkt, was Sie mögen und was nicht. Ich habe Sie ehrlich gesagt ziemlich gut kennengelernt und beschlossen, dass Sie meine Geschichte schreiben müssen, wenn ich je berühmt werden sollte. Und dann habe ich Alex getroffen.« Sie lächelte, die Erinnerung ließ ihre Augen funkeln. »Wollen Sie wissen, wie wir uns kennengelernt haben?«
    »Das weiß ich schon.«
    »Ach ja? Wollen Sie von unserer ersten Verabredung hören? Ich erzähle es Ihnen, wenn Sie versprechen, nicht eifersüchtig zu werden.«
    »Ich bin nicht der eifersüchtige Typ.«
    »Haben Sie ein Glück.« Jill schüttelte verwundert den Kopf. »Ich bin absolut der eifersüchtige Typ. Als Sie anfingen, sich mit Alex zu treffen, hätte ich ausrasten können. Nicht, dass ich nicht gewusst hätte, was lief. Ich habe schließlich geholfen, es zu planen. Aber etwas zu planen, ist eine Sache, es tatsächlich
zu tun, jedoch eine ganz andere. Die Vorstellung, dass er Sie küsst und Sie ihn anfassen, hat mich regelrecht krank gemacht. Ich bin verrückt geworden, wenn ich an euch beide zusammen gedacht habe. Nur der Gedanke, dass ihr miteinander schlaft, hat mir eine Gänsehaut gemacht. Nichts für ungut«, sagte sie und kicherte erneut.
    »Mir macht er auch eine Gänsehaut«, sagte Charley.
    Jill lachte. »Jetzt vielleicht, ja. Aber vorher nicht, jede Wette. Ich meine, war er nicht der beste Liebhaber überhaupt? Ich habe es Ihnen ja gesagt. Was das angeht, habe ich jedenfalls bestimmt nicht gelogen.«
    »Sie wollten mir von Ihrer ersten Verabredung erzählen«, sagte Charley, um die Unterhaltung von ihrer eigenen Person wegzusteuern.
    »So interessant ist die Geschichte eigentlich nicht. Er hat mich zu einem netten kleinen Italiener ausgeführt. Alex isst gern italienisch. Aber das wissen Sie ja, nicht?«
    Charley verzog das Gesicht und starrte auf den Kassettenrekorder.
    »Das einzig Interessante war, dass ich ihm auf der Herrentoilette einen geblasen habe.«
    »Sie sind wirklich ein Edelfrüchtchen«, sagte Charley.
    »Und Sie sind echt prüde, oder etwa nicht, Charley? Trotz der langen Spur von abgelegten Liebhabern und Ihrer beiden Bastardkinder sind Sie im Grunde Ihres Herzens prüde. Das ist wirklich zum Lachen.«
    »Freut mich, dass ich Sie amüsiere.«
    »Oh, das tun Sie. Unbedingt. Alex und ich haben die ganze Zeit über Sie gelacht. Wie Sie dachten, Sie wären so clever, während Sie in Wahrheit so verdammt blöd waren, dass ich es kaum fassen konnte. Sie sind auf alles reingefallen, genau wie Alex es vorhergesagt hat.« Sie streckte die Arme über den Kopf und gähnte laut. »Er wusste genau, wie man Sie dafür interessieren konnte, meine Geschichte zu schreiben.« Sie lachte. »Er
hat mir genau gesagt, was ich in dem Brief schreiben sollte, wie ich Ihnen in einem Satz schmeicheln und Sie im nächsten Satz locken sollte. Dann sind Sie zu ihm gegangen, und er hat Ihnen erklärt, dass Sie als Autorin nicht gut genug wären und ich jemand Besseres verdient hätte, weil er ganz genau wusste, dass Sie das Buch dann auf jeden Fall machen wollten. Genauso, wie er wusste, dass er sie am schnellsten ins Bett kriegen würde, indem er so tut, als wäre er daran nicht interessiert. Sie sind auf alles reingefallen, was, Charley?«
    »Wessen Idee war es, die Kinder umzubringen?«, fragte Charley in dem erneuten Versuch, das Gespräch von sich wegzulenken.
    Jill begann eine Haarsträhne um einen Finger zu wickeln. »Alex’. Ich hab mich beschwert, dass ich jedes Wochenende auf die blöden Gören aufpassen musste, und er sagte, wir sollten sie einfach umbringen. Zuerst hab ich gedacht, es wäre ein Witz gewesen, aber dann meinte er, wir könnten sie ja vorher ein bisschen quälen wie die Katze, von der ich ihm erzählt hatte. Seine Mutter hat ihn zur Strafe immer mit glühenden Zigaretten verbrannt«, fügte sie beinahe fröhlich hinzu. »Wussten Sie das?«
    Charley schloss die Augen und weigerte sich, Mitleid zu empfinden.
    »Jedenfalls hat die Idee sich von da irgendwie weiterentwickelt.«
    »Sie wussten also von Anfang an, was mit Tammy Barnet geschehen würde. Sie hat Ihnen kein bisschen leid getan«, stellte Charley fest, als ihr Jills frühere gegenteilige Beteuerungen wieder einfielen.
    »Oh nein, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich hab mich wirklich mies gefühlt wegen dem, was mit Tammy passiert ist. Sie war ein hübsches nettes kleines Mädchen. Ihr Tod hat mich wirklich erschüttert. Aber, ich meine, was hätten wir denn sonst

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