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Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen

Titel: Die Katzen von Ulthar: Und andere Erzählungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Phillips Lovecraft
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einen großen Maßstab. Endlich jedoch betraten sie einen freien Platz vor einem Turm, der noch gewaltiger aussah als die übrigen. Es war der zentrale Turm mit dem Zeichen von Koth, und die hohen Steinstufen, die man eben noch im Dämmerschein innen erkannte, bildeten den Anfang der großen Treppenflucht, die zum oberen Traumland und dem Verwunschenen Wald führte.

    Jetzt begann ein unermeßlicher langer Aufstieg in Pechschwärze: die monströsen Abmessungen der für Gugs angelegten und deshalb fast yardhohen Stufen machte ihn schier unmöglich. Ihre Anzahl vermochte Carter nicht genau zu schätzen, denn binnen kurzem fühlte er sich so stark ermattet, daß die unermüdlichen und elastischen Ghoule gezwungen waren, ihm zu helfen. Während des ganzen endlosen Anstiegs lauerte die Gefahr der Entdeckung und Verfolgung; denn obwohl es wegen des Fluches der Großen kein Gug wagt, die Steintür zum Wald zu öffnen, unterliegt der Turm mit seinen Treppen keiner solchen Beschränkung, und flüchtige Ghasts werden oft bis zur Spitze verfolgt. Die Ohren der Gugs sind so scharf, daß das Geräusch von den bloßen Händen und Füßen der Kletterer womöglich gleich mit dem Erwachen der Stadt gehört wurde; und die mächtig ausschreitenden Riesen, durch ihre Ghastjagden in den Gewölben von Zin an das Sehen im Dunkeln gewöhnt, würden natürlich nicht lange brauchen, um ihre kleinere und langsamere Beute auf diesen Zyklopenstufen einzuholen. Der Gedanke, daß man die stumm verfolgenden Gugs überhaupt nicht hören könnte, daß sie vielmehr urplötzlich und schockierend im Finstern über die Kletterer herfallen würden, war niederschmetternd. Auch auf die traditionelle Furcht der Gugs vor Ghoulen durfte man an diesem besonderen Ort, wo alle Vorteile bei den Gugs lagen, nicht bauen. Gefahr drohte ebenfalls von den verstohlenen und bösartigen Ghasts, die in der Ruhezeit der Gugs häufig den Turm hinaufhüpften. Schliefen die Gugs lange, und kehrten die Ghasts bald von ihrem Treiben in der Kaverne zurück, konnten diese widerwärtigen und übelgesinnten Wesen leicht die Witterung der Kletterer aufnehmen; in welchem Falle es fast noch besser wäre, von einem Gug gefressen zu werden.

    Dann, nach äonenlangem Steigen, drang ein Keuchen aus dem Dunkel oben; und die Dinge nahmen eine sehr ernste und unvermutete Wendung. Es war klar, daß sich ein Ghast, wenn nicht gar mehrere, vor der Ankunft Carters und seiner Führer in diesem Turm verirrt hatte, und genauso klar war, daß diese Gefahr greifbar vor ihnen lag. Nach einer atemlosen Sekunde stieß der führende Ghoul Carter an die Wand und postierte seine Gefährten so gut als möglich, den Grabstein zum zermalmenden Hieb bereit, wann immer sich der Feind würde blicken lassen. Ghoule können im Finstem sehen, deswegen war die Gruppe nicht so übel dran als es Carter allein gewesen wäre. Im nächsten Moment verriet Hufgeklapper, daß zumindest ein Ghast heruntergehüpft kam, und die grabsteintragenden Ghoule hoben ihre Waffe zu einem verzweifelten Schlag. Jetzt blitzten zwei gelblichrote Augen auf, und das Keuchen des Ghasts übertönte seinen Hufschlag. Als er auf die Stufe direkt über den Ghoulen hinabsprang, schwangen sie den alten Grabstein mit solch ungeheurer Wucht, daß nur noch ein Schnauben und Röcheln erfolgte, ehe das Opfer in einen verderblichen Haufen zusammenbrach. Es schien nur dies eine Tier gewesen zu sein, und nach einem Augenblick des Lauschens tippten die Ghoule Carter zum Zeichen an, daß es weitergehe. Wie zuvor mußten sie ihm helfen; und er war froh, diesen Schlachtplatz zu verlassen, wo die unheimlichen Überreste des Ghasts unsichtbar in der Schwärze zuckten.

    Schließlich geboten die Ghoule ihrem Begleiter Halt; und als er den Raum über sich abtastete, wußte Carter, daß sie die große Steintür endlich erreicht hatten. An das vollständige Öffnen eines so gewaltigen Dinges war nicht zu denken, doch die Ghoule hofften, die Steintür weit genug hochdrücken zu können, um den Grabstein als Keil darunterzuschieben, und es Carter auf diese Art zu ermöglichen, durch den Spalt zu schlüpfen. Sie selbst planten wieder hinabzusteigen und durch die Stadt der Gugs zurückzukehren, denn zum einen verstanden sie sich sehr gut aufs Ausweichen, und zum anderen kannten sie den Überlandweg nach dem gespenstischen Sarkomand mit seinem löwenbewachten Tor zum Abgrund nicht.

    Mächtig stemmten sich die drei Ghoule gegen die Steintür über ihnen, und Carter

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