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Die keltische Schwester

Die keltische Schwester

Titel: Die keltische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Strand, damit nicht irgendein dummer Urlauber etwas kaputtmacht.«
    Robert stand auf und suchte seine Sachen zusammen, die wir bei dem Ausflug in den Heiligen Hain mitgenommen hatten.
    »Wie gut, dass das Gelände weitgehend eingezäunt ist. Kommt!«
    »Darf ich auch mitkommen?«
    »Natürlich, Teresa. Wir alle haben ein Interesse daran, zu sehen, was sich dort befindet. Aber lasst mich nur schnell telefonieren, damit man im Zweifelsfall weiß, wo man uns zu suchen hat.« Er lachte kurz auf. »Meine Kollegen werden mich wegen meines unprofessionellen Einsatzes vermutlich tadeln. Aber ich habe leider ein ganz persönliches Interesse an dieser Höhle.«

Faden 1., 2., 5., 9. und 11. Knoten
    Das Geröll bestand weitgehend aus ein paar größeren Brocken, sehr stark war die Explosion nicht gewesen. Wir kletterten mühsam zwischen ihnen herum und suchten mit den Augen die Felswand ab.
    »Da, da oben, könnte es das sein?« Beni war auf einen wackeligen Stein gestiegen und versuchte, eine Felsritze zu erreichen.
    »Komm da runter, du bist doch kein Freeclimber«, rief ich ihr zu, aber sie hörte nicht auf mich.
    »Beni! Lass es, bitte. Das ist zu gefährlich!« Robert stand schon unter ihr, um sie zu stützen.
    »Aber hier muss es sein, hier hat der Ring gelegen.«
    Sie klammerte sich am Fels fest, der löste sich und brach heraus. Sie verlor den Halt und fiel mit dem Brocken nach unten.
    »Auaua, Scheiße!«
    Robert hatte sie gerade noch abfangen können, aber sie hatte sich die Ellenbogen und den Oberschenkel aufgeschürft.
    »So ein Mist!«, fluchte sie leise vor sich hin.
    »Kannst du alle Gelenke bewegen, kleine Schwester? Komm, wackel mal mit den Armen und Beinen.« Vorsichtig legte Robert sie in den Sand, und Beni gehorchte.
    »Ja, scheint noch alles zu funktionieren. Es brennt nur hässlich, wo die Haut zerkratzt ist.«
    »Das führt nicht direkt zum Tode. Aber ab jetzt bist du etwas weniger leichtsinnig.«
    »Ja, Chef. Und seht mal, ich hatte recht.« Sie rappelte sich auf und deutete nach oben.
    In etwa zweieinhalb Metern Höhe war ein Loch im Felsen, das sich vielleicht zu einer Höhle erweiterte.
    »Sieht ganz solide aus. Man müsste hineinklettern können, ohne dass mehr herunterbricht«, meinte Robert, nachdem er es eine Weile gemustert hatte.
    »Wir kommen wir denn da hoch?«, fragte ich zweifelnd.
    »Klimmzüge, Süße!«
    »Du überschätzt mich. Ich bin doch kein Affe.«
    »Wir klettern über Roberts Rücken.«
    »Traust du dir das zu, Beni?«
    »Robert! Nicht Beni. Sie ist gerade da runtergefallen und hat sich verletzt.«
    »Macht doch nichts. Mann, Lindis, das ist doch so aufregend. Los, Robert, ich klettere hoch.«
    Ich sah Robert bittend an, aber der betrachtete nur Beni.
    »Du bist zäh. Das ist gut. Aber du darfst nicht leichtsinnig sein. Hoch mit dir, du bist die Kleinste von uns. Aber pass auf loses Gestein auf!«
    Er half ihr, über seine verschränkten Hände auf seine Schultern zu steigen, und sie setzte sich auf den Rand. Dann drehte sie sich langsam um und kroch ein Stück nach innen. Es verging keine Minute, da kam ihr Gesicht wieder zum Vorschein.
    »Kommt hoch, es ist eine große Höhle, aber ich kann kaum etwas erkennen. Wir brauchen Licht.«
    »Lindis, du als Nächste?«
    Mich hatte die Aufregung auch gepackt und schwemmte plötzlich alle Bedenken weg, auch wenn ein kleiner Teil meines Bewusstseins leise Warnungen flüsterte. Aber Danus Höhle? Der greifbare Beweis ihrer Existenz und das Wunder meiner Träume?
    »Ja, Robert.«
    Er half mir, ich schrammte mir die Knöchel an dem scharfen Felsen auf und war dann im Höhleneingang. Ein Stück musste ich gebückt gehen. Aber dann konnte ich auch stehen.
    »Wenn ich nicht so tierisch neugierig wäre, würde ich so einen Blödsinn nie machen«, hörte ich Teresa kommentieren.
    »Du bist aber tierisch neugierig. Auf, ich halte das auch noch aus.«
    Teresa kam angekrabbelt. Wir drei Frauen standen aneinander gedrängt im Dunkeln und sahen zu dem hellen Eingang hin, wo Robert sich wirklich mit einem Klimmzug hochzog.
    Dann schaltete er die Stablampe ein und beleuchtete das Innere.

    Sie lag da.
    Sie lag da, auf einer hölzernen Bahre – nur Gebein noch. Doch ein goldener Torques neben ihr, zierlich gemustert und mit zwei Katzenköpfen, die sich anfunkelten, sagte mir, dass sie es war. Schalen und Krüge standen um sie herum, Überreste einer Harfe, Fibeln, Ketten. Die Erschütterung hatte auch hier etwas Durcheinander verursacht, dadurch war

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